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Tante Dimity und das verborgene Grab

Tante Dimity und das verborgene Grab

Titel: Tante Dimity und das verborgene Grab
Autoren: Nancy Atherton
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nennen, nach seinem Großvater. Ich hoffe nur, das Kind wird seinem Namen Ehre machen.« Sie warf einen Blick in meine Dose und machte sich dann auf zum Schulhaus, wobei sie mir über die Schulter zurief: »Kein sehr erfolgreicher Tag für dich, was, Lori?«
    Dimitys Handschrift flog über die Seite. Man braucht sich auch nicht zu schämen , wenn man Zweiter wird .
    Ich sah auf das rote Band neben der Dose und biss die Zähne zusammen. Dick Peacock hatte Lilians Zitronenstangen das Blaue Band verliehen, wobei er bemerkte, dass ihre Säure eine angenehme Abwechslung sei nach dem süßen Met, den er den ganzen Nachmittag probiert habe. Ich war fest überzeugt, er war schon sternhagelvoll, als er das Gebäck beurteilte.
    Im Gegensatz zu mir hatte der Pfarrer einen sehr befriedigenden Tag. Adrians Studenten hatten unter Emmas Anleitung die Gänge von Saint George’s mit Garben aus Weizen, Mais und Gerste geschmückt, rote Äpfel sowie Zweige von Berberitzen mit roten Beeren auf die Fenstersimse gelegt und die Pfeiler mit wilden Hopfenranken und Efeu umwunden. Ich hatte Emma geholfen, das Taufbecken mit Moos und weißen Astern zu dekorieren, und hatte zerschnittenes Schilf auf den Boden gestreut, um den Reinigungstruppen nach dem Segnen der Tiere die Arbeit etwas zu erleichtern.
    Der Pfarrer war uns aber einen Schritt voraus.
    Er fand, dass Saint George’s in seinem Herbstschmuck zu schön aussah, als dass er es sich von einem Tier, ob groß oder klein, verderben lassen würde, und hatte kurzerhand erklärt, das Segnen der Tiere würde an einem Freiluftaltar auf dem Kirchhof stattfinden. Er hatte Mr Taxman die Aufgabe übertragen, die Kieswege von ihrer Hinterlassenschaft freizuhalten.
    Als der Pfarrer das Aufgebot von Peggy Kitchen und Mr Taxman verkündete, hatte er beim Morgengottesdienst einen Jubelruf ausgelöst. Mr Taxman beantwortete die Glückwünsche der Dorfbewohner, indem er fröhlich mit seiner Schaufel winkte.
    Es war sehr vernünftig von dir , Rob und Will nicht in den Wettbewerb › Niedlichstes Baby ‹ zu schicken . Dimity bemühte sich immer noch, mich wegen des schmachvollen Roten Bandes zu trösten.
    »Ich hatte keine Wahl«, sagte ich. »Es gab nur einen Preis, und es wäre unentschieden ausgegangen.« Auch Reginald hatte ich aus dem Wettbewerb ›Blumengesteck mit Stofftier‹ herausgehalten, um unparteiisch zu bleiben. Und Rainey hatte ich nicht das Blaue Band für ihren Tiger verleihen können, denn sie hatte ihr Blumengesteck im Schulhaus auf den Boden gefegt, noch ehe die Preisrichter zur Tat geschritten waren. Es war schade, denn jeder, der Edmund Terrance zuvor gesehen hatte, wie er aus seinem Dschungel aus Schwarzäugiger Susanne und Tigerlilien herauslugte, musste zustimmen, dass er ein starker Favorit für den ersten Preis sei.
    Rainey hatte zwei der Wagenrennen gegen den neunjährigen Paolo Sciaparelli verloren, der jetzt ihr bester Freund in Finch war. Die beiden verbrachten den Rest des Tages damit, cremegefüllte Konstantinsplätzchen von Sallys Tisch zu stibitzen, Mr Wetherheads Züge entgleisen zu lassen und ihre Köpfe unter das Zelt der Wahrsagerin zu stecken.
    Es war schwer zu sagen, ob Miranda Morrows Beitrag zu dem Fest mit Wohlwollen aufgenommen wurde oder nicht. Jedenfalls füllte sie ihre Rolle bestens aus. Sie hatte ihre Kristallkugel mitgebracht und sich exotisch zurechtgemacht, mit großen runden Goldohrringen, goldenen Armreifen, einem Umschlagtuch mit Fransen und einem Bauernkleid mit ausgefallener Stickerei.
    Die Leute kicherten über ihren Aufzug gutmütig, aber wenn sie wieder aus ihrem Zelt herauskamen, schienen sie eher nachdenklich als amüsiert zu sein.
    Mr Wetherheads Modelleisenbahnen jedoch waren ein voller Erfolg. Die Dorfbewohner standen im Saint George’s Lane Schlange, um einen Blick auf die Anlage zu tun. Bill und Derek hatten ihm in der Woche davor geholfen, seine Schätze möglichst wirkungsvoll aufzubauen, und waren über der Sache zu Eisenbahnnarren geworden. Sie benutzten Rob und Will als Ausrede, um stundenlang im Haus des Schulmeisters herumzuhängen, aber Emma wusste, welche Jungs in Wirklichkeit um die Lokführermütze stritten und welche sich mustergültig benahmen.
    »Ich habe gesehen, wie du bei den Moriskentänzern Aufnahmen gemacht hast«, sagte Emma.
    »Weiß Bill, dass du den Fotoapparat mitgebracht hattest?«

    Mein Blick glitt zu der Bühne hinüber, die Jasper Taxman gegenüber dem Kriegerdenkmal am anderen Ende des Dorfplatzes
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