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Tango mit dem Tod

Tango mit dem Tod

Titel: Tango mit dem Tod
Autoren: Heather Graham
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wollten. Sie waren ebenfalls am Drehort gewesen, als der Unfall passierte.
    Als Mel ihr die Videoproduktion vorgeschlagen hatte, war sie zunächst nicht besonders begeistert gewesen. Aber er war hartnäckig geblieben und hatte ihr zugeredet, dass sie wenigstens mal mit den Leuten reden sollte.
    Ally Bassett, Kellys Managerin, war ebenfalls nach Florida gekommen. Dass Mel sich erfreut darüber geäußert hatte, ließ Kelly vermuten, dass die beiden wenigstens dieses Mal einer Meinung zu sein schienen. Mel war als ihr Agent mehr an ihrer Karriere interessiert, während Ally als ihre Managerin vor allem Kellys Einnahmen und Ausgaben mit Argusaugen überwachte.
    Obwohl ihre Freunde sich wegen des Unfalls weiterhin sorgten, hatte sie der Reise nach Florida schließlich zugestimmt. Allerdings hatte sie versprechen müssen, sich von dem Werberummel für ihre Serie fern zu halten. Es sollte vielmehr eine Art Erholungsurlaub werden, der ihr gleichzeitig die Gelegenheit bot, sich mit dem Angebot für das Musikvideo zu beschäftigen. Und obgleich schon der Gedanke daran sie aufstöhnen ließ, hatte Mel darauf bestanden, dass sie sich das Projekt zumindest näher erklären ließ.
    So saß Kelly nun auf dem Balkon ihrer Suite im South Beach Hotel und sah Mel und Ally erwartungsvoll an, verwundert über die ernste Miene der beiden. Sie waren offensichtlich nicht nur völlig einer Meinung, sondern wirkten auf Kelly geradezu wie Verbündete.
    „Wie ist der Kaffee?" erkundigte sich Mel.
    „Na, wie schon? Es ist Kaffee", meinte Kelly.
    „Möchtest du etwas anderes trinken?" fragte Ally.
    Der Zimmerservice hatte alles gebracht, was sie bestellt hatten. Und es war alles bestens in Ordnung.
    Kelly seufzte. „Nun redet schon, ihr beiden. Ich schwöre euch, es geht mir gut. Ich fühle mich prima. Ich werde nur den Eindruck nicht los, dass ihr irgendwas gegen mich auszubrüten scheint."
    Ally sah Mel an. „Wir brüten nichts gegen dich aus", protestierte sie.
    „Niemals", beteuerte Mel. „Wir haben nur dein Bestes im Sinn."
    „Ich weiß. Und dafür bin ich euch dankbar. Nun?"
    „Nun." Mel schaute zu Ally hinüber, holte tief Luft und sah Kelly dann mit ernstem Blick an. „Kelly, ich meine, du solltest das Angebot für das Musikvideo annehmen."
    „Also, Leute, ich weiß nicht. Ich finde, damit würde ich ein zu großes Risiko eingehen. Was meine Karriere angeht, meine ich. Außerdem weiß ich viel zu wenig über das Projekt."
    „Deshalb sind wir ja hier", erwiderte Mel. „Du solltest die Leute treffen, die die Idee hatten. Mach dir erst mal ein genaues Bild, was sie vorhaben."
    „Musik ist doch mal was Neues", sagte Ally. „Maria Valentine wurde überfallen und liegt jetzt im Koma. Vergiss nicht, sie haben gefilmt, wie du auf den Abgrund zugerollt bist. Was wäre, wenn Maria Valentine die Sache nicht überlebt?"
    „Was?" Kelly war so überrascht, dass sie um ein Haar ihren Kaffee verschüttet hätte.
    Mel sah Ally strafend an, offensichtlich verärgert über ihre direkte Art. Dann gab er sich einen Ruck. „Kelly, der Unfall hat dem Produktionsteam zu denken gegeben. Sie befürchten, dass noch mehr passieren könnte." Er zögerte. „Und Ally hat Recht. Es gibt Gerüchte, dass sie deine Rolle aus der Serie herausnehmen wollen."
    „Übertreibt ihr jetzt nicht etwas? Die können mich doch nicht einfach rauswerfen!" Kelly musste sich Mühe geben, die Fassung zu bewahren, obwohl der Gedanke, Marias Rolle könne gestrichen werden, sie wirklich schockierte. Sie wollte ihnen erklären, dass das einfach nicht sein konnte. Aber als sie ansetzte, fragte sie sich, ob an Mels und Allys Vermutung nicht doch etwas dran sein könnte. Waren die beiden deshalb plötzlich wie ein Herz und eine Seele?
    „Die Aufregung wird bald vergessen sein. Und mit der im Koma liegenden Maria springen für mich ein paar Wochen Urlaub heraus. Aber ich verstehe nicht, warum sie auf die Rolle ganz verzichten sollten?"
    „Kelly, du bist in ihren Augen zum Risiko geworden." Mel zog eine Zigarette aus der Schachtel, zündete sie an, paffte zwei Züge und drückte sie dann wieder aus. „Ich erkläre das wohl nicht sehr gut", meinte er dann.
    „Nein, das tust du nicht", stimmte ihm Ally bei.
    Mel funkelte sie verärgert an. „Du bist allerdings auch nicht gerade eine Hilfe." Er wandte sich wieder Kelly zu. „Wir sprechen über die Rolle, die du in der Serie spielst. Viele Leute denken bereits, du wärst tatsächlich Maria Valentine. Und eine Menge Leute
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