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Tango mit dem Tod

Tango mit dem Tod

Titel: Tango mit dem Tod
Autoren: Heather Graham
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gute Dusche nicht in Ordnung bringen kann." Dann hörte sie plötzlich aus der Ferne eine Sirene. „Joe, sag jetzt nicht, dass du den Rettungswagen gerufen hast."
    „Kelly, du wärst beinahe umgekommen." Joe schüttelte den Kopf. Sein Gesicht war immer noch aschfahl. „Mein Gott, ich habe doch vorher selbst alles kontrolliert. Wie konnte das nur passieren?"
    „Wie Hugh schon sagte, das ist wohl Kalifornien", erwiderte Kelly lachend.
    „He, du blutest ja", stellte Hugh mit besorgtem Gesicht fest.
    Sie schaute hinunter auf ihr Knie. „Das ist nur ein Kratzer. Wirklich, nichts Ernstes."
    „Du könntest bei der Schauspielergewerkschaft Genesungsurlaub beantragen", rief jemand aus der sie umringenden Menge, offensichtlich mit der Absicht, die Situation aufzulockern.
    „Ja, bezahlten Urlaub in der Karibik", griff Hugh die Bemerkung grinsend auf.
    „Mir fehlt wirklich nichts", protestierte Kelly erneut. „Also, Leute, ich danke euch allen, dass ihr euch solche Sorgen um mich macht. Aber es geht mir gut."
    „Oh mein Gott, Kelly!" Das war Matt Avery, der sich durch die Leute, die Kelly umringten, hindurchgedrängt hatte. Matt, natürlich.
    Er fasste Kelly an den Schultern, zog sie in seine Arme. Matt war ein großer, gut aussehender Mann mit besten Manieren, einer tiefen, vollen Stimme und einem natürlich wirkenden Charme, der Frauen beeindruckte. Die meisten Frauen gleich welchen Alters fühlten sich von ihm angezogen. Doch als sein Gesicht Kellys jetzt so nahe war, musste sie sich Mühe geben, sich nicht anmerken zu lassen, wie sie innerlich mit den Zähnen knirschte.
    „Großer Gott, Kelly. Wie fühlst du dich?"
    Sie versuchte, sich aus seiner Umarmung zu lösen, ohne abweisend zu wirken. „Bitte, bitte, hört mir alle zu. Ich schwöre euch, es geht mir gut."
    „Die Ambulanz ist da", sagte Joe.
    „Aber ich will nicht ..."
    „Kelly." Ihr Agent Mel Alton schob sich durch die Menschenmenge. Sie warf ihm ein Lächeln zu, weil sie wusste, dass seine Sorge tatsächlich ihr galt und nicht den zehn Prozent, die er von ihrer Gage als Provision bekam.
    „Sie muss sich untersuchen lassen", sagte Joe zu Mel.
    „Ich bringe dich zum Krankenwagen", stimmte Mel zu und griff nach Kellys Arm.
    „Hört mal, wir können die Szene ohne weiteres zu Ende drehen", versuchte Kelly zu beschwichtigen.
    „Bist du verrückt?" fragte Joe. „Du blutest, Kelly." Er zögerte. „Außerdem, was die Szene angeht ... Was wir aufgenommen haben, ist prima. Du lässt dich jetzt verarzten und gehst dann nach Hause."
    „Das am Knie ist doch nur ein Kratzer", protestierte Kelly. „Deswegen muss ich doch nicht ..."
    „Kelly, du kannst nicht wissen, ob du Verletzungen hast, die du bis jetzt nicht bemerkt hast. Du musst dich vom Arzt untersuchen lassen", fuhr ihr Matt Avery ins Wort.
    „Sie könnte vielleicht auf Schmerzensgeld klagen", sagte eine Stimme aus der Menge. Der Bemerkung folgte eine unbehagliche Stille.
    Joe Penny stieß ein trockenes Lachen aus. „Kelly, du musst dich untersuchen lassen. Schon wegen der Versicherung, verstehst du?" Er sah plötzlich sehr betroffen aus. „Ich hoffe, dass alles in Ordnung ist. Wir sehen dich dann in Florida, in dem Vergnügungspark, am Dienstag."
    „Ich werde da sein", sagte Kelly.
    „Nur, wenn es deiner Gesundheit nicht schadet", fügte Joe hinzu.
    Kelly war sich ziemlich sicher, dass seine Sorge ernst gemeint war. Joe war ein besonderer Typ. Aber das waren die meisten Leute, mit denen sie arbeitete. Allerdings drehte sie mit Joe schon so lange, dass sie wusste, dass er sich ehrlich um sie sorgte.
    Noch einmal versuchte Kelly, das Produktionsteam zu beruhigen. „Mir geht es gut, wirklich." Doch dann sah sie ein, dass sie keine andere Wahl hatte, als sich zu fügen. Mit der Ambulanz war sogar ein Streifenwagen der Polizei eingetroffen.
    „Kelly, das ist nun einmal Vorschrift in solchen Fällen", meinte Joe entschuldigend.
    Sie wusste natürlich, dass er Recht hatte. Die Produktionsfirma konnte sich keine juristischen Auseinandersetzungen leisten, deshalb musste jeder noch so kleine Unfall eingehend untersucht werden.
    Ein freundlicher Polizist mit leicht ergrautem Haar stellte Kelly einige Routinefragen, nachdem sie sich in das Ambulanzfahrzeug gesetzt hatte. Mel war ebenfalls mit eingestiegen. So wie Joe, war auch er weit mehr als nur ein Kollege. Er war ihr Freund, fast ein Ersatzvater. Er grinste sie aufmunternd an, konnte seine Besorgnis aber dennoch kaum verbergen. Liebevoll tätschelte
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