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Tamuli 1 - Die schimmernde Stadt

Tamuli 1 - Die schimmernde Stadt

Titel: Tamuli 1 - Die schimmernde Stadt
Autoren: David Eddings
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Stimme. »Bei den Göttern, das ist ein irres Erlebnis!« stellte er fest. »Ich hab' sie fast gespürt. Steckt Eure Klinge wieder ein, Sperber. Ihr könnt mir damit nichts anhaben.«
    Sperber zog das Schwert aus Kragers erschreckend real scheinendem Körper und hieb mehrfach durch den Hals des Trunkenbolds.
    »Bitte hört auf damit, Sperber.« Krager kniff die Augen zusammen. »Es ist wirklich ein ziemlich unerfreuliches Gefühl.«
    »Mein Kompliment an Euren Magier, Krager«, knirschte Sperber. »Das ist eine sehr überzeugende Illusion. Ihr seht so echt aus, daß ich Euch fast riechen kann.«
    »Ich sehe, daß wir uns wie kultivierte Menschen benehmen werden.« Krager nahm einen Schluck Wein. »Gut. Ihr werdet reifer, Sperber. Noch vor zehn Jahren hättet Ihr dieses Zimmer zu Kleinholz zerhackt, ehe Ihr endlich bereit gewesen wärt, auf die Vernunft zu hören.«
    »Ist das ein Zauber?« fragte Khalad leise.
    Sperber nickte. »Ein sehr geschickter sogar. In Wirklichkeit sitzt Krager irgendwo in einem Raum, eine Meile oder weiter von hier entfernt, und jemand überträgt sein Abbild in diesen Turm. Wir können ihn sehen und hören, aber nicht berühren.«
    »Wie schade!« murmelte Khalad und strich über den Griff seines schweren Dolches.
    »Ihr wart diesmal wirklich verdammt schlau, Sperber«, sagte Krager. »Das Alter scheint Euch zu bekommen – wie gutem Wein.«
    »Da seid Ihr der Experte, Krager.«
    »Ein billiger Seitenhieb, Sperber.« Krager feixte. »Ehe Ihr Euch jedoch allzu begeistert auf die Schulter klopft, sollt Ihr wissen, daß dies nur eine weitere jener Prüfungen war, die einer meiner Freunde Euch gegenüber vor kurzem erwähnte. Ich habe meinen Freunden von Euch vorgeschwärmt, aber sie wollten sich selbst überzeugen. Deshalb haben wir dafür gesorgt, daß Ihr ein wenig Unterhaltung bekommt, wobei Ihr Eure Tüchtigkeit beweisen könnt – und Eure Schwächen. Die Katapulte haben den Cyrgai ziemlich zugesetzt, und Euer Einsatz von Berittenen gegen die Trolle war fast schon brillant. Ihr habt Euch auch hier in Matherion erstaunlich gut geschlagen. Das hat mich ehrlich überrascht, Sperber. Ihr habt unsere Parole viel schneller herausgefunden, als ich erwartet hatte, und die Nachricht über das Waffenlager in erstaunlich kurzer Zeit abgefangen. Unser dazitischer Kaufmann brauchte nur dreimal durch die Stadt zu spazieren, ehe Euer Spitzel sie ihm stahl. Ich muß gestehen, ich hatte damit gerechnet, daß Ihr kläglich versagt, wenn Ihr es statt mit einer Armee mit einer Verschwörung zu tun bekommt. Meinen Glückwunsch.«
    »Ihr trinkt schon zu lange, Krager. Da ist es wohl kein Wunder, daß Euer Gedächtnis nachläßt. Ihr habt offenbar vergessen, was während der Wahl in Chyrellos geschehen ist. Wenn ich mich recht entsinne, haben wir auch dort alle Pläne zum Scheitern gebracht, die Martel und Annias ausgebrütet hatten.«
    »Das war ja nun keine große Leistung, Sperber. Martel und Annias haben sich wahrhaftig nicht als sonderlich schlaue Gegner ausgezeichnet. Ich tat mein Bestes, ihnen klarzumachen, daß ihre Pläne zu primitiv waren; aber sie wollten es nicht einsehen. Martel war zu sehr damit beschäftigt, von den Schatzkammern unter der Basilika zu träumen, und Annias sah nichts anderes mehr als die Mitra des Erzprälaten. Ihr habt damals Eure Chance wirklich verpaßt, Sperber. Ihr habt mich immer unterschätzt. Ihr hattet mich in der Hand und habt mich für ein paar dürftige Informationen und eine übertriebene Aussage vor der Hierokratie laufen lassen. Wirklich nicht sehr klug, alter Junge.«
    »Dann war der ganze Rummel heute nacht also gar nicht auf Erfolg ausgelegt?«
    »Natürlich nicht, Sperber. Falls wir es wirklich auf Matherion abgesehen hätten, wären wir mit ein paar Armeen angerückt.«
    »Wenn es einen guten Grund für das alles gibt«, sagte Sperber zu dem Trugbild, »warum rückt Ihr dann nicht damit heraus? Ich habe einen anstrengenden Tag hinter mir.«
    »Die Prüfungen dienten dazu, Euch zu zwingen, alle Eure Mittel einzusetzen, Sperber. Wir wollten uns ein Bild davon machen.«
    »Ihr habt noch längst nicht alle gesehen, Krager – nicht einmal die Hälfte!«
    »Khalad – so heißt Ihr doch, oder? Sagt Eurem Herrn, daß er noch ein wenig üben sollte, bevor er zu lügen versucht. Er hört sich alles andere als überzeugend an. Ach ja – und grüßt Eure Mutter von mir. Sie und ich haben uns immer gut verstanden.«
    »Das bezweifle ich«, antwortete Khalad.
    »Seid
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