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Tamuli 1 - Die schimmernde Stadt

Tamuli 1 - Die schimmernde Stadt

Titel: Tamuli 1 - Die schimmernde Stadt
Autoren: David Eddings
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antwortete Khalad.
    »Damit haben wir eine Unbekannte in unserer Gleichung«, überlegte Stragen laut.
    Kalten verzog das Gesicht. »Bitte laßt die Mathematik aus dem Spiel, Stragen! Ich hasse Mathematik!«
    »Verzeihung. Wir können also nicht mit Sicherheit sagen, ob Krager davon weiß, daß wir die Gauner von Matherion als Spitzel einsetzen. Aber falls er es weiß, könnte er dieses Wissen nutzen, uns falsche Informationen zuzuspielen.«
    »Daß der Gegner sich der Zauberei bedient hat, läßt leider darauf schließen, Stragen«, warf Caalador ein. »Zauberei könnte bewirkt haben, daß wir die Führer der Verschwörung zwar ins Haus gehen, aber nicht mehr herauskommen sahen. Unsere Feinde haben sich magischer Täuschungen bedient, weil sie wußten, daß wir sie beobachten!«
    Stragen winkte zweifelnd ab. »Das steht noch nicht fest, Caalador«, meinte er. »Der Feind weiß vielleicht gar nicht, wie gut wir organisiert sind.«
    Bevier machte ein sehr verärgertes Gesicht. »Wir sind hereingelegt worden, meine Freunde. Es war alles eine einzige große List – Armeen aus der Vergangenheit, wiedererweckte Helden, Vampire, Ghule und was sonst noch alles. Es diente alles nur dem Zweck, uns hierherzulocken – ohne die Ordensritter als Rückendeckung.«
    »Warum haben unsere Gegner dann ihre Meinung geändert und uns aufgefordert, nach Hause zurückzukehren, Ritter Bevier?« fragte Talen.
    »Vielleicht weil sie gemerkt haben, daß sie sich immer noch die Zähne an uns ausbeißen«, brummte Ulath. »Sie hatten bestimmt nicht damit gerechnet, daß wir den Angriff der Cyrgai so kraftvoll zurückschlagen oder hundert Trolle erlegen oder gar diesen Aufstand so vollkommen niederwerfen würden. Es ist durchaus möglich, daß wir unsere Feinde überrascht haben, sie vielleicht sogar ein wenig das Fürchten lehrten. Kragers Erscheinung könnte nichts als leeres Geprahle gewesen sein. Wir sollten vielleicht nicht übertrieben selbstsicher sein, aber auch nicht an uns zweifeln. Schließlich sind wir alle erfahrene Krieger, und wir haben bisher jeden Kampf gewonnen. Wir wollen doch das Spiel nicht wegen ein paar windiger Drohungen eines Trunkenbolds aufgeben.«
    »Gut gebrüllt, Löwe«, lobte Tynian.
    »Wir haben keine Wahl, Aphrael«, sagte Sperber zu seiner Tochter, als sie sich mit Sephrenia und Vanion allein in einer Kammer befanden, mehrere Etagen über der königlichen Gemächerflucht. »Emban und Tynian werden mindestens drei Monate für die Rückreise nach Chyrellos brauchen, und dann dauert es gute neun Monate, bevor die Ordensritter auf dem Landweg nach Daresien kommen können. Und selbst dann werden sie erst in den westlichen Königreichen sein.«
    »Warum fahren sie nicht mit dem Schiff?« fragte die Prinzessin schmollend und drückte Rollo an die Brust.
    »Es sind hunderttausend Ordensritter, Aphrael«, erinnerte Vanion, »fünfundzwanzigtausend in jedem der vier Orden. Ich glaube, daß es auf der ganzen Welt nicht genug Schiffe gäbe, so viele Männer und Pferde zu transportieren. Wir können ein paar tausend Ritter mit Schiffen hierherbringen lassen, aber die große Mehrzahl wird den Landweg nehmen müssen. Doch selbst mit diesen paar tausend Streitern können wir frühestens in einem halben Jahr rechnen. Und bis sie eintreffen, sind wir hier allein.«
    »Mit heruntergelassenen Hosen«, fügte Aphrael hinzu.
    »Hüte deine Zunge junge Dame!« wies Sperber sie zurecht.
    Sie tat es mit einem Schulterzucken ab. »Meine Instinkte sagen mir, daß es eine sehr schlechte Idee ist. Ich gab mir sehr viel Mühe, einen sicheren Platz für Bhelliom zu finden. Und nun, da es einige kleinere Schwierigkeiten gibt, wollt ihr ihn alle gleich wieder zurückholen! Seid ihr sicher, daß ihr die Gefahr nicht überschätzt? Ulath könnte recht haben, wißt ihr. Vielleicht war alles, was Krager zu dir sagte, Sperber, nichts als Prahlerei gewesen sein. Ich bin nach wie vor der Meinung, daß du durchaus ohne Bhelliom zurechtkommen wirst.«
    »Da muß ich widersprechen«, warf Sephrenia ein. »Ich kenne die Elenier besser als du, Aphrael. Es ist wider ihre Natur, Gefahrensituationen zu übertreiben. Eher ist das Gegenteil der Fall.«
    »Es geht darum, daß deine Mutter in Gefahr geraten könnte«, erklärte Sperber seiner Tochter. »Bis Tynian und Emban die Ordensritter nach Tamuli bringen, sind wir ernsthaft im Nachteil. Die Trollgötter mögen dumm sein, aber beim letzten Mal konnten wir sie nur mit Bhellioms Hilfe besiegen. Wenn ich
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