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Symphonie des Todes

Symphonie des Todes

Titel: Symphonie des Todes
Autoren: J. D. Robb
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geblendet hat es ihn ganz sicher nicht. Roarke hat ein großes Interesse, wenn nicht sogar eine gewisse Schwäche für alles Schöne. Und da ich meinerseits Interesse und eine gewisse Schwäche für diese Art von Menschen habe, habe ich mir sämtliche Berichte in den Medien über Sie angesehen.«
    Eve legte den Kopf ein wenig auf die Seite und fragte in herausforderndem Ton: »Und, habe ich den Test bestanden?«
    Amüsiert strich Magda mit einem ihrer scharlachroten Fingernägel über den Rand ihres Glases und nahm erneut einen Schluck. »Sie sind eine smarte, entschlossene Person, die nicht nur auf eigenen Füßen steht, sondern diese Füße auch benutzt, um anderen kräftig in den Allerwertesten zu treten, wenn sie es für nötig hält. Sie sind körperlich aktiv, haben jede Menge Köpfchen, und auf einem Fest wie diesem haben Sie einen Gesichtsausdruck, dem deutlich zu entnehmen ist, dass Sie denken: Was für ein Schwachsinn. Haben wir nicht was Besseres zu tun, als uns hier blöd die Beine in den Bauch zu stehen?«
    Eve grinste kurz und dachte: In der steckt deutlich mehr als eine aufgetakelte Blondine, die gern Theater spielt, weil sie dort im Mittelpunkt des Interesses steht. »Sind Sie wirklich Schauspielerin oder vielleicht eher Psychologin?«
    »In jedem dieser beiden Berufe ist sehr viel vom jeweils anderen erforderlich.« Erneut machte Magda eine Pause und nahm einen Schluck aus ihrem Glas. »Ich nehme an, dass all sein Geld Ihnen von Anfang an völlig egal gewesen ist. Das hat ihn sicher fasziniert. Und ich kann mir ebenso wenig vorstellen, dass Sie seinem Charme sofort erlegen sind. Wenn das der Fall gewesen wäre, hätte er wahrscheinlich eine Zeit lang mit Ihnen gespielt, Sie aber nach einer Weile auch wieder abgelegt.«
    »Ich bin kein verdammtes Spielzeug.«
    »Nein, das sind Sie gewiss nicht.« Dieses Mal hob Magda ihr Glas zu einem Toast. »Er ist bis über beide Ohren in Sie verliebt, und es ist wunderbar das zu erleben. Aber jetzt erzählen Sie mir bitte von Ihrer Arbeit bei der Polizei. Ich habe bisher nie eine Polizistin gespielt. Ich habe ein paar Mal Frauen gespielt, die die Gesetze übertreten haben, um sich oder andere zu schützen, aber niemals eine Frau, die sich, um andere zu schützen, im Rahmen der Gesetze bewegt. Ist es ein aufregender Job?«
    »Es ist ein Job. Er hat seine Höhen und Tiefen wie jede andere Arbeit.«
    »Ich bezweifle, dass es ein Job wie jeder andere ist. Sie klären Mordfälle auf. Wir … Zivilpersonen, wie Sie uns, glaube ich, nennen, finden diesen Prozess, einschließlich des Mordes selbst, faszinierend.«
    »Das liegt wahrscheinlich daran, dass Sie nicht selbst die Betroffenen, nämlich die Toten sind.«
    »Genau.« Magda warf ihre blonde Mähne zurück und fing hellauf an zu lachen. »Oh, Sie gefallen mir! Das freut mich. Und wenn Sie nicht von Ihrer Arbeit sprechen wollen, kann ich das verstehen. Leute, die nichts mit dem Theater zu tun haben, denken oft, mein Job wäre aufregend und glamourös, während er in Wahrheit einfach nur ein Job ist … Mit Höhen und mit Tiefen wie jeder andere auch.«
    »Ich habe viele Ihrer Filme gesehen. Ich glaube, Roarke hat alles, was Sie je gemacht haben, auf Diskette. Der Film, in dem Sie eine Gaunerin spielen, die sich in ihr Opfer verliebt, hat mir besonders gut gefallen. Er ist echt lustig.«
    »Der Lockvogel. Ja, der ist amüsant. Chase Conner war mein Filmpartner und ich hatte mich damals tatsächlich in ihn verliebt. Auch das war, solange es hielt, durchaus amüsant. Das Kostüm, das ich während der Cocktailparty-Szene trage, wird hier ebenfalls versteigert.«
    Lächelnd blickte sie sich zwischen all den Dingen, die ihr einmal viel bedeutet hatten, um. »Bestimmt erziele ich mit diesem Kleid einen guten Preis, was meiner Stiftung für die darstellenden Künste zugute kommen wird. Nicht mehr lange, und jede Menge Bestandteile meiner Karriere oder eher noch meines Lebens kommen unter den Hammer.«
    Sie wandte den Kopf und schaute nachdenklich zu der Kulisse eines Boudoirs, in dem ein elfenbeinfarbenes Nachthemd neben einem offenen Schmuckkasten, aus dem sich glänzende Ketten und blitzende Steine prachtvoll über einen glänzenden Ankleidetisch ergossen, zu sehen war. »Eine herrlich weibliche Szene, finden Sie nicht auch?«
    »Ja, wenn einem so etwas gefällt.«
    Lächelnd drehte sich Magda wieder zu Eve herum. »Es gab mal eine Zeit, in der mir so was ungemein gefallen hat. Aber eine kluge Frau überlebt auf einem
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