Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1404 - Der Weg in die Hölle

1404 - Der Weg in die Hölle

Titel: 1404 - Der Weg in die Hölle
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Ich streifte rasch die Kette über den Kopf und legte das Kreuz zwischen Glenda und mich. Von verschiedenen Seiten schauten wir es an und sahen den hellen Schein, der sich in dem Metall festgefressen zu haben schien.
    Glenda sah noch leicht verschlafen aus. Kein Wunder, denn sie war ebenso gestört worden wie ich.
    »Warum ist es so heiß geworden?«
    Ich hob die Schultern.
    »Das ist uns ja nicht fremd.«
    Da hatte sie Recht. Es war uns nicht fremd. Vor ein paar Stunden hatten wir es erlebt. Da war Glenda an der Reihe gewesen. Sie hatte das Kreuz gehabt und sich mit ihm zusammen wegteleportiert, als wollte ihr mein Talisman den richtigen Weg weisen.
    Sie war in Deutschland angekommen und hatte dort unseren Freund Harry Stahl gesehen, zusammen mit einem anderen Mann im Auto sitzend. Und sie hatte das Feuer gesehen und auch die brennenden Gestalten, die zwar aussahen wie Menschen, aber keine mehr waren. [1]
    Es gab also Parallelen zwischen uns und Harry Stahls Aufgabe in seinem Heimatland. Was genau gespielt wurde, wussten wir nicht, und das ärgerte uns.
    Warum hatte es sich gemeldet?
    Ich wusste es nicht. Es gab einfach zu viele Ungereimtheiten in diesem Fall, und ich merkte, das mich allmählich die Wut packte.
    Ich wollte endlich herausfinden, warum sich das Kreuz so seltsam verhielt. Es konnte sein, dass es uns auf etwas aufmerksam machen wollte, dass im fernen Deutschland passierte.
    Glenda streckte ihre linke Hand aus. Sie strich mit den Fingerspitzen über das Metall hinweg und schielte mir dabei ins Gesicht.
    »Und?«
    Glenda schüttelte den Kopf. »Nichts, John, es ist vorbei. Ich kann es berühren.«
    Das wollte ich auch. Aber ich ging etwas behutsamer zu Werke und brauchte die Hand nicht mehr zurückziehen. Die starke Hitze hatte das Metall verlassen.
    »Es ist alles normal«, murmelte ich und schüttelte leicht den Kopf.
    »Warum? Wieso? Was ist in der Zwischenzeit passiert?«
    »Du darfst mich nicht fragen, John.«
    »Das weiß ich.«
    Glenda setzte sich bequemer hin. Sie schaufelte ihr Haar zurück, zog die Beine an und legte ihre Hände um die Knie. »Es gibt nur eine Lösung. Wir müssen so schnell wie möglich nach Deutschland und zu deinem Freund Harry Stahl.«
    »Auf deine Art?«
    Sie lächelte. »Ich denke nicht, dass wir uns hinbeamen können, John. Nein, das müssen wir anders machen. Auf die übliche Art und Weise, denke ich mir.«
    Ich war einverstanden oder musste es sein. Wir würden uns in ein paar Stunden in den Flieger setzen und losdüsen. Die Tickets waren bereits per Internet bestellt, der Leihwagen ebenfalls, und dann würden wir weitersehen.
    Ich hatte das Brennen natürlich nicht vergessen und brachte es in einen Zusammenhang mit Harry Stahl. War es möglich, dass er vor kurzem gelitten hatte? Dass er angegriffen worden und die Reaktion des Kreuzes so etwas wie ein Hilfeschrei gewesen war?
    Ich stimmte mich innerlich darauf ein und sprach dann wieder Glenda an. »Kannst du es nicht noch mal versuchen?«
    »Was meinst du?«
    »Hinbeamen. Zu ihm. Zu Harry Stahl. Wenn er in Schwierigkeiten ist, dann…«
    »Nein, John, es ist aus. Es war nur für einen Moment so. Ich fühle mich leer. Du weißt selbst, wie schwer es ist.« Glenda schüttelte den Kopf. »Glaube mir, dass ich es tun würde, John, aber ich packe es nicht.«
    »Schon gut.«
    Wieder schaute ich mein Kreuz an. Dann nahm ich es in die Hand.
    Etwas musste mit ihm passiert sein. Äußerlich hatte es sich nicht verändert, aber es gab eine Brücke über eine große Entfernung hinweg zu Harry Stahl.
    Warum? Was hatte Harry mit dem Kreuz zu tun?
    Ich hatte überhaupt keine Idee, spürte aber den Druck in der Brust, der so schnell nicht weichen wollte. Eine schleichende Furcht hatte mich ergriffen, und meine Handflächen waren feucht geworden. Auch mein Herz schlug nicht mehr normal wie üblich. Es war schlimm, aber ich wusste nicht, was da ablief.
    Deshalb stand ich auf. Schlafen würde ich nicht mehr können. Aus dem Kühlschrank holte ich eine Flasche Wasser. Für Glenda brachte ich ein Glas mit.
    Während wir tranken, schauten wir uns an. Danach fragte ich:
    »Du hast keine Idee, Glenda?«
    »Nein.«
    »Ich auch nicht, verdammt. Aber ich mache mir allmählich Sorgen, denn ich weiß nicht, wie es weitergehen soll. Was haben mein Kreuz und Harry Stahl gemeinsam?«
    »Wohl nichts.«
    »Und warum verhält es sich so anders? Wie ich es überhaupt nicht von ihm kenne und gewohnt bin?«
    »Das ist unser Problem, John. Vielleicht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher