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Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Titel: Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman
Autoren: Frank Adam
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Handelsschiffen geankert und schützte sie zur Mündung hin. Ein Offizier der am Fluss stationierten Truppen hatte die Spirit besucht und verabschiedete sich jetzt von Kommodore und Kapitän.
    Kapitän Bauer meinte zu Sven: »Ich mach noch eine Runde und schlaf mich dann aus, damit ich frisch für meine Hanna bin. Grüß Sabrina und die Kinder.«
    »Danke. Wir werden uns auch ausschlafen. Morgen wird ein schwerer Tag für uns. Alle werden auf unsere Erzählungen warten, und ich muss wieder einen Haufen Entscheidungen fällen. Wenn ich nur an die Reederei denke! Na, wir werden auch das überstehen. Gute Nacht!«
    Mitten in der Nacht wachte Sven auf. Da hatte doch jemand gerufen? Ja, er hörte noch aufgeregte Stimmen. Er sprang aus dem Bett, griff nach Jacke, Gürtel und Pistole und lief an Deck. Der wachhabende Offizier, Leutnant Walton, stand mit drei Matrosen an der Reling.
    »Was ist los?«, rief Sven.
    »Der Ausguck hat die Annährung eines Schiffes gemeldet, Sir. Keine Positionslichter.«
    Leutnant Walton hob die Sprechtrompete und rief in Richtung Flussmündung: »Hier ist die Spirit of Philadelphia . Wer da? Setzt Lichter und meldet euch!«
    Sven konnte hinter der Gruppe nichts sehen und stieg mit zwei Schritten einen Meter die Wanten hoch. Kein Licht! Plötzlich stachen aus der Dunkelheit drei Lichtzungen hervor. Musketenschüsse knallten. Ein schwerer Schlag traf Svens Wade. Der Schmerz durchfuhr ihn wie ein Blitz und er fiel zurück an Deck.
    »Leuchtkugel!«, brüllte Leutnant Walton. Ihr Licht zeigte einen Schoner, der mit allen Segeln von ihnen fortlief und in der Dunkelheit verschwand.
    »Sicher ein Schmuggler, Sir«, rief Walton und drehte sich um. Erst jetzt bemerkte er, dass Sven an Deck lag. »Mein Gott!«, stammelte er. »Der Kommodore ist getroffen!« Und nun beugten sich alle zu Sven und versuchten, ihm aufzuhelfen.
    Sven stöhnte: »Vorsicht! Mein rechtes Bein.«
    »Bringt eine Leuchte!«, befahl Mr Walton. Sie kam. Sie hoben Svens Nachthemd und sahen, dass die Wade von einem Einschuss dicht am Knie blutete.
    »Du weckst den Schiffsarzt und ihr drei tragt den Kommodore vorsichtig ins Lazarett!«, ordnete Walton an. »Wie konnte denn das passieren, Sir?«
    Sven schrie nur auf, als sie ihn wegschleppten.
    Sie trugen den stöhnenden Sven ins Lazarett. Dr. Bader war geweckt worden und trat schlaftrunken mit seinem Gehilfen zu ihnen. Er zwinkerte mit den Augen, um den Schlaf zu vertreiben, aber als er die Wunde sah, ordnete er sofort an: »Bring Opium und Whisky!«
    Dann beugte er sich über Svens Bein. »Sie müssen jetzt ordentlich trinken, Sir, und diese Pillen schlucken! Sonst tut es zu weh. Der Knochen ist beschädigt.«
    Der Gehilfe zog mit kleinen Haken das Fleisch am Einschuss zur Seite und Dr. Bader tastete mit der Pinzette in der Wunde herum. Sven stöhnte laut auf. »Ich hole zunächst nur die äußeren Knochensplitter heraus, Sir. Trinken Sie nur!»
    Und dann stürzte Sabrina schreckensbleich ins Lazarett. »Was ist los? Sven soll getroffen worden sein, sagte man mir.«
    »Ihr Gatte hat einen Schuss in die Wade erhalten, Mrs Larsson. Sein Leben ist nicht in Gefahr, aber es ist sehr schmerzhaft. Ich muss die Knochensplitter herausholen und mir ein Bild verschaffen. Bitte, gehen Sie etwas zur Seite!«
    Sabrina trat an Svens linke Seite und hielt seine Hand. Dr. Bader holte kleine Splitter aus der Wunde. Svens Stöhnen wurde langsam leiser. Aber der Schiffsarzt sagte: »Geben Sie Ihrem Gatten bitte noch mehr Whisky, Mrs. Larsson.«
    Nach einer Weile richtete sich der Arzt auf und berichtete: »Das Schienbein ist glücklicherweise nicht zersplittert. Ob es einen glatten Bruch hat, kann ich noch nicht sagen. Aber das Wadenbein ist dicht am oberen Ende durch die Kugel zerschmettert worden. Es sollte durch einen Stahlstift stabilisiert werden. In sechs bis acht Wochen kann Ihr Gatte wieder gehen.«
    Sabrina schwankte zwischen Erleichterung und Entsetzen. »Gott sei Dank, aber wie soll er die Wochen, in denen jetzt die ganze Arbeit der Reederei über ihn hereinbricht, überstehen?«
    »Man kann ihm doch einen Tragestuhl bauen, Mrs Larsson. Und warum sollte die Arbeit ihn so belasten?«
    Sie klärte Dr. Bader auf, dass Mr Bradwick todkrank sei und Sven sich jetzt um die Geschäfte der Reederei kümmern müsse.
    Der Schiffsarzt nickte und sagte: »Während Ihres Berichtes ist mir ein Gedanke gekommen, Mrs Larsson. Ich werde hier mit meinen beschränkten Möglichkeiten die Blutung stillen und die
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