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Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Titel: Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman
Autoren: Frank Adam
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gehören. Die Geleite haben sich gut entwickelt. Die Versicherungen geben gute Rabatte, wenn wir geleiten. Mr Bradwick lässt sich das Geleit so bezahlen, dass für unsere Schiffe selbst keine Kosten anfallen. Dadurch sind wir in der Fracht billiger, und mehr Firmen chartern gleich unsere Schiffe.«
    »Wie hat sich denn der Handel nach dem Krieg entwickelt?«, wollte Kapitän Bauer wissen.
    »Er blüht förmlich auf. Unsere Landsleute rufen nach Waren aus England und Frankreich, und die Europäer kriegen gar nicht genug von unseren Produkten. Die Werften bauen neue Handelsschiffe, aber an eine Flotte denkt kaum einer. Bevor ich in die Karibik auslief, sprach ich mit Commander Brent, der damals in der Flotte die Hudson kommandierte. Er sitzt ganz wörtlich auf dem Trockenen und hat kein Angebot.«
    »Das könnte sich ändern«, lachte Kapitän Bauer, aber bevor Kapitän Blair nachfragen konnte, schaltete sich Sven ein: »Wie weit sind unsere Politiker denn mit Verfassung und Vereinigung unserer Staaten gekommen, Mr Blair?«
    »Jeder Staat hat seine eigene Verfassung, Sir. Manche haben einfach nur alle Hinweise auf England und den König aus ihrer alten Verfassung gestrichen, aber viele haben auch die Berufung auf die Rechte der Bürger eingearbeitet.«
    »Und eine gemeinsame Verfassung für alle dreizehn Staaten?«, fragte Sven nach und ließ seine Erregung durchschimmern.
    »Die gibt es nicht, Sir. Ein Ausschuss hat die ›Articles of Confederation‹, die Richtlinien der Zusammenarbeit, zwischen den dreizehn unabhängigen Staaten ausgearbeitet, und jeder Staat hat bei Abstimmungen im Kongress eine Stimme. Wir haben gemeinsame Maße und Gewichte, eine Post und den Dollar als Währung, aber keine gemeinsame Verfassung, kein Heer, keine Flotte.«
    Sven schüttelte den Kopf. »Gibt es denn irgendetwas Reelles, was die Politiker für uns gemeinsam erreicht haben, außer dass sie sich auf Geld oder Briefmarken einigen?«
    Kapitän Blair dachte einen Moment nach. »Oh ja, Sir! Die Sperre für Siedler westlich der Alleghenies wurde aufgehoben. Dort soll zunächst in Territorien und später in drei bis fünf neuen Bundesstaaten gesiedelt werden.«
    »Das wird uns Seeleute kaum betreffen«, meinte Karl Bauer, doch Sven hatte noch eine Frage: »Wie geht es Mr Bradwick?«
    »Als ich auslief, war er sehr krank. Der Büroleiter ließ durchblicken, es sei Darmkrebs, aber genau weiß ich es nicht.«
    Sven nahm erschrocken die Hand vor den Mund. »Wie furchtbar für den armen Richard! Und erst für seine Frau. Da frage ich nach allem Möglichen, und dabei ist mein Freund und Mentor so schwer krank.«
    Karl Bauer legte seine Hand auf Svens Arm. »Sie kommen ja jetzt, Sir, und können ihm helfen. Vielleicht erholt er sich dann.«
    »Bei Krebs?« Sven schüttelte bedrückt den Kopf. »Mr Blair, Sie müssen jetzt voraussegeln. Wir übernehmen den Geleitschutz für die letzten anderthalb Tage. Wer führt denn jetzt die Geschäfte für Mr Bradwick?«
    Kapitän Blair schien die Nachricht, früher daheim sein zu können, nicht unangenehm. Er antwortete: »Mr Portos, der Büroleiter, Sir.«
    »Gut!«, entschied Sven. »Dann laufen Sie ohne Verzögerung voraus und übergeben unsere Nachrichten. Kapitän Bauer, lassen Sie bitte Signal setzen, dass die Kapitäne zu uns an Bord kommen. Ich informiere meine Frau.«
    Sie verabschiedeten sich eilig, und die Offiziere wunderten sich, dass Kapitän Blair von Bord ging, ohne noch einige Worte mit ihnen zu wechseln.
    »Mr Bradwick, der Reeder, ist schwer erkrankt. Kapitän Blair soll voraussegeln, und wir schützen den Konvoi«, informierte Mr Bauer seinen Ersten. »Lassen Sie bitte signalisieren, dass die Kapitäne an Bord kommen sollen.«
    Die Nachricht verbreitete sich schnell an Bord. »Na ja, mehr als ein paar Stunden später kommen wir dadurch auch nicht an«, meinte ein Matrose zu seinem Kumpel. »Das wird meine Frau noch aushalten.«
    Am übernächsten Abend liefen sie in die Mündung des Delaware ein. »Nun liegen wir wieder mal eine Nacht in der Flussmündung fest«, sagte der Master zum Zahlmeister. »Hoffentlich wird es nicht wie damals.«
    »Aber, Mr Wheler, es gibt doch keine Kaperschiffe der Royalisten mehr im Delaware.«
    »Das weiß ich auch, Mr Huston, aber das ist hier eine Gegend, die ich gar nicht mag.«
    Die Handelsschiffe ankerten in zwei langen Reihen. Boote fuhren zwischen ihnen hin und her. Aber als es dunkler wurde, kehrte Ruhe ein.
    Die Spirit hatte flussabwärts von den
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