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Sueße Verfuehrung im Pazifik

Sueße Verfuehrung im Pazifik

Titel: Sueße Verfuehrung im Pazifik
Autoren: Carol Marinelli
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an.“
    „Tu das.“ Es sollte lässig klingen, doch ihr Herz pochte wild.
    „Ich mag deinen Duft.“
    „Es ist nur …“ Der Name des Parfüms war ihr entfallen. Ihr Kopf war wie leer gefegt. „Ich habe es zum Geburtstag geschenkt bekommen.“
    „Ich meine deinen Duft“, korrigierte er sie, und sie spürte, wie ihre Wangen brannten.
    Noch nie war sie so gehalten worden. Obwohl er sie kaum zu berühren schien und sie sich nicht schnell bewegten, drohten ihre Gefühle sie zu überwältigen. In einer langsamen Drehung zog er sie dicht an sich heran, beugte sich zu ihr hinab, sodass sie seinen Atem an ihrem Ohr spürte. Noch ein wenig tiefer, und sie fühlte seinen Mund nur Millimeter über ihrem Nacken. Nein, sie würde nicht denselben Fehler machen wie damals. Auch wenn sie sich so unendlich danach sehnte, ihm ihre Lippen zum Kuss zu bieten.
    Erleichtert löste sie sich am Ende des Tanzes von ihm und stimmte in das Geburtstagsständchen ein. Auch während sie sangen, ließ er ihr Handgelenk nicht los. Sie spürte seinen warmen Griff auf ihrer Haut.
    Eric strahlte, als die riesige Torte mit den sechzig Kerzen hereingebracht wurde. Dann blies er die Kerzen aus, das Festzelt versank in Dunkelheit. Und endlich geschah, wovon sie all die Jahre geträumt hatte – Zarios küsste sie.
    Ihre Fantasie war nicht mächtig genug gewesen, sich den Sturm der Gefühle vorzustellen, der sie nun überwältigte. Sie gab sich ihm hin, erwiderte seinen Kuss, glaubte, den Boden unter den Füßen zu verlieren, vergaß zu atmen, zu denken, vergaß sich selbst.
    Das alles dauerte nur wenige Sekunden, auch wenn sie jegliche Orientierung verloren hatte. Zarios’ Timing hingegen war perfekt. Bevor der Applaus verebbte und die letzten Kamerablitze erloschen, löste er seine Lippen sanft von ihren, sodass sie unverdächtig neben ihm stand, als die Lichter angingen. Niemand hatte etwas gesehen, alle Augen waren auf Eric gerichtet, dennoch fühlte sie sich, als stünde sie im Rampenlicht. Sahen denn nicht alle, dass es um sie geschehen war?
    Was macht dieser Mann mit mir?
    Sie bemerkte, wie Rocco missbilligend die Augenbrauen zusammenzog. Sah den fragenden Blick ihrer Mutter, der die glühenden Wangen ihrer Tochter nicht entgangen waren.
    Gott, dieser Mann war gefährlich. Gefährlich und unwiderstehlich.
    Erst gegen zwei Uhr, als sich die letzten Gäste verabschiedet hatten, ging Emma ins Arbeitszimmer, wo sie die Nacht verbringen würde.
    Sie zog sich aus, und nur die Erinnerung an das Preisschild brachte sie dazu, ihr Kleid ordentlich aufzuhängen. Im Bad hatte sie sich zuvor nachlässig die Zähne geputzt, der Rest ihrer abendlichen Routine war ihrer Erschöpfung zum Opfer gefallen. Sie ließ sich auf das Schlafsofa sinken und lauschte den gewohnten Geräuschen: dem Knarzen der Treppe, als ihre Eltern zu Bett gingen, dem Rascheln eines Nachttieres in einem Baum vor ihrem Fenster. All die gewohnten Laute hätten ihre Nerven beruhigen sollen. Normalerweise wäre sie innerhalb von Sekunden eingeschlafen, so müde war sie. In dieser Nacht jedoch hielt sie der Gedanke wach, dass sich Zarios hier im Haus befand. Dass er in ihrem Bett lag.
    Wie sie wünschte, er würde zu ihr kommen!
    Bei jedem Knarren des Dielenbodens, jedem leisen Geräusch starrte sie im Dunkeln Richtung Tür, panisch, dass sie sich öffnen könnte.
    Unendlich enttäuscht, weil sie es nicht tat.

3. KAPITEL
    Sie wusste nicht mehr weiter.
    Die Sonne war noch nicht aufgegangen, und Emma empfand die morgendliche Stille am Strand als wohltuend. Selbst in der Dämmerung hatte sie sicheren Schritts den Weg hinab durch die Klippen gefunden. Barfuß lief sie nun durch den noch kühlen Sand, lauschte dem sanften Rauschen der Wellen. Weiter draußen nahm sie schemenhaft die dunkel gezackten Umrisse der an manchen Stellen bis weit ins Meer hinausreichenden Felsen wahr.
    Sie war früh aufgewacht. Die Erinnerung daran, wie es sich angefühlt hatte, in Zarios’ Armen zu liegen, hatte sie nicht mehr einschlafen lassen. Dazu kam die Sorge um Jake. Und die Wut darüber, dass er ihr den Geburtstag ihres Vaters verdorben hatte.
    Ihre Gedanken drehten sich im Kreis.
    Zarios würde nach dem Frühstück abreisen. Damit wäre das erledigt. Es sei denn, er riefe sie tatsächlich an …
    Was Jake betraf, so wünschte sie, ihre Eltern wüssten, wie dünn das Eis war, auf dem er sich bewegte. Sie hatten ihm bereits einige Male ausgeholfen. Schon einmal war angeblich der Aktienkurs schuld an seiner
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