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Sueße Verfuehrung im Pazifik

Sueße Verfuehrung im Pazifik

Titel: Sueße Verfuehrung im Pazifik
Autoren: Carol Marinelli
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steckte. „Es ist nicht einfach für sie. Und ich helfe ihr, so gut es geht.“
    Zarios hatte verstanden. Und er wusste, dass er die Finger von dieser Frau lassen sollte. Doch nun war seine Neugier geweckt. Als kurz darauf ein erfreutes Raunen durch die Gesellschaft ging und die Bediensteten mit schweren silbernen Tabletts voller kleiner Köstlichkeiten erschienen, stellte er sich neben sie.
    „Du siehst aus, als würdest du dir Sorgen machen.“
    Sie rang sich ein Lächeln ab. „Ich habe keine Ahnung, was meine Mutter sich für heute Abend ausgedacht hat.“
    „Ich würde sagen, sie hat sich selbst übertroffen.“
    Sie wusste, wie wichtig ihrer Mutter das Gelingen der Party war, und freute sich über das Lob. Eigentlich hatte sie die üblichen Partyhäppchen erwartet, doch als sie einen Blick auf eines der Tabletts warf, war sie gerührt. Ihre Mutter hatte alle gängigen Partyregeln in den Wind geschossen und war ihrem Herzen gefolgt.
    „Oh!“ Emma schmunzelte, als ihr Blick über die winzigen Sandwiches glitt. Das Brot war dünn und leicht wie Schmetterlingsflügel. Der Belag war allerdings äußerst ungewöhnlich für den gegebenen Anlass.
    Marmelade
    Hefebrotaufstrich
    Salami
    Mortadella
    Alles natürlich wunderbar angerichtet. Als sie in eines der Sandwiches biss und den vertrauten Geschmack wahrnahm, musste sie lachen. Die Anspielung war klar.
    „Unsere Väter haben in der Schule immer die Pausenbrote getauscht.“ Zarios grinste ebenfalls. „Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie mein Vater mir davon erzählte. Als er zum ersten Mal ein Sandwich deines Vaters probierte, meinte er, noch nie etwas so Widerliches gegessen zu haben. Und deinem Vater ging es ähnlich. Nach zwei Wochen Gewöhnungszeit tauschten sie regelmäßig ihre Brote aus.“
    „Dad ist überzeugt davon, der erste Australier gewesen zu sein, der getrocknete Tomaten liebte. Er aß sie jeden Tag, lange bevor sie hier bekannt und beliebt wurden.“
    „Ja.“ Zarios nickte. „Außerdem hat dein Dad zu meinem Vater gehalten, als die ganze Klasse gegen ihn war. Er ist ein Pfundskerl.“
    „Das ist er.“ Sie lächelte. „Bitte entschuldige mich jetzt. Ich muss mich um die Gäste kümmern.“
    „Das tust du doch.“
    „Ich meine …“, sie suchte verlegen nach Worten, „um die Tanten und so.“
    „Dein Vater würde sicher wollen, dass du dich um diejenigen kümmerst, die sonst niemanden kennen.“
    Was hatte er für sinnliche Lippen – und wie gefährlich war doch dieses kleine Lächeln, das sie umspielte.
    „Es ist nicht fair, mich hier einfach stehen zu lassen.“
    „Ich bin sicher, Cindy kümmert sich gern um dich.“ Mist! Sie hätte sich am liebsten auf die Zunge gebissen, weil er nun wusste, dass sie ihn beobachtet hatte.
    „Cindy will nur das Eine von mir.“ Er beugte sich vor, und seine Stimme klang eine Oktave tiefer. Emma spürte, wie ihre Knie nachzugeben drohten, als er plötzlich so dicht vor ihr stand. „Und ich lasse mich nicht benutzen.“
    „Als ob das möglich wäre.“ Sie legte den Kopf in den Nacken und lachte. Doch das Lachen war zu schrill, sie hörte es selbst. In seiner Nähe verlor sie einfach die Kontrolle über sich.
    „Außerdem habe ich strikte Anweisung, mich heute Abend zu benehmen.“ Wieder neigte er den Kopf zu ihr hinab – wie er es eben getan hatte, wie er es vor sechs Jahren getan hatte –, und wieder sehnte sie sich nach seinem Kuss. „Ich glaube, Cindy hat Probleme mit dem Älterwerden.“ Sein italienischer Akzent und seine körperliche Nähe brachten ihren Puls zum Rasen. „Und das törnt mich ab.“
    „Ihr Alter?“ Sie bemühte sich, ihre Stimme normal klingen zu lassen, auch wenn sie glaubte, kaum noch atmen zu können.
    „Nein, die Tatsache, dass es für sie ein Problem ist.“ Er lächelte. „Ich bin nicht Kavalier genug, um ihrer Eitelkeit zu huldigen.“
    Gott, er war unwiderstehlich! Durchtrieben und schlagfertig, und er hatte sogar Humor. Sie trat einen Schritt zurück, hielt einem vorbeikommenden Kellner ihr Glas zum Nachfüllen hin und hätte am liebsten den Sektkühler genommen und sich den Inhalt über den Kopf geschüttet, um wieder zu Verstand zu kommen.
    Nie hatte sie sich in angenehmerer Gesellschaft befunden. Die Unterhaltung mit ihm war witzig, und er flirtete ganz offen mit ihr, überschritt dabei allerdings nie die Grenze zur Taktlosigkeit. Sie hatte ihn für arrogant gehalten und war nun überrascht, dass er die Versuche der anderen Frauen, seine
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