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Süß ist die Angst

Süß ist die Angst

Titel: Süß ist die Angst
Autoren: Pamela Clare
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ihn aufrecht, ließen ihn durchhalten.
    Obwohl das Bezirksgefängnis von Boulder, in dem er in Einzelhaft saß, weit angenehmer war als der Knast von Denver, saß er noch immer in einem Käfig. Und mit offenen Prozessen wegen einer schier unendlichen Liste an Straftaten würde er auch noch sehr, sehr lange in diesem Käfig bleiben. Nun war Sophie schwanger. Hatte er sie nicht gewarnt, dass so etwas passieren würde?
    Und warum bist du dann so verdammt glücklich deswegen, Hunter?
    Er konnte nicht anders, er musste grinsen.
    »Kannst du ihr sagen, dass ich sie liebe?«
    »Sehe ich aus wie ein dämlicher Cupido?« Darcangelo betrachtete ihn düster. »Und warum sollte ich, wenn ich dir viel lieber die Zähne ausschlagen würde?«
    Trotzdem konnte Marc das idiotische Grinsen nicht aus seinem Gesicht wischen.
    25 . August. Sechs Monate später
    Mit einem ganzen Schwarm flatternder Schmetterlinge in ihrem Bauch stieg Sophie an den klickenden und blitzenden Kameras und Fernsehmikrofonen die Treppen des Denver City and County Building hinauf. Reece ging voraus, Kara, die ihre Hand hielt, befand sich neben ihr.
    »Ist das Baby in Ihrem Bauch von Marc Hunter?«
    »Hat Hunter Sie vergewaltigt?«
    »Was sagen Sie zu Ken Harburgs Behauptung, dass Sie und er etwas miteinander hatten und er der Vater des Babys ist? Willigen Sie in einen Vaterschaftstest ein?«
    Die letzte Frage traf sie vollkommen unvorbereitet, und unwillkürlich ging sie langsamer. Es war nicht das erste Mal, dass Harburg vom Gefängnis aus versuchte, gegen sie anzugehen, und es würde auch nicht das letzte Mal sein. Obwohl die Anwälte versuchen würden, die Todesstrafe zu erwirken, hatte der Prozess noch nicht einmal begonnen. Und selbst wenn er verurteilt werden würde, mochten bis zur Urteilsvollstreckung noch bis zu zehn Jahre verstreichen, denn natürlich würde der Verteidiger so oft in Berufung gehen, wie es ihm möglich war. Solange Harburg Kontakt mit Medien hatte, würde er Wege finden, sie zu attackieren.
    Kara drückte ihre Hand und flüsterte: »Wir sind gleich drin, Sophie. Lass gut sein.«
    Aber Sophies Nerven waren bereits strapaziert, und ihr war richtiggehend übel.
    Nachdem fast eine Ewigkeit vergangen war, würde heute nun die Entscheidung gefällt werden. Der Richter würde Hunt zu wer weiß wie vielen Jahren Gefängnis verurteilen, und Sophie würde endlich erfahren, ob sie und Hunt eine Chance auf eine gemeinsame Zukunft hatten … oder nicht.
    Reece machte ihr die Tür auf und führte sie, den Arm um ihre Taille, hinein. »Wie wär’s, wenn ihr beide euch noch ein Weilchen in die separaten Räume für Zeugen zurückzieht? Wir haben noch eine Viertelstunde Zeit, und ich halte euch Plätze im Gericht frei.«
    »Gute Idee«, erwiderte Kara. »Und bitte auch für Tessa und Julian. Ihr Babysitter hat in letzter Minute abgesagt, also kommen sie später und bringen Maire Rose mit. Und halt nach Holly und den anderen Ausschau. Sie wollten auch kommen.«
    Reece zog eine Braue hoch.
    »Das heißt, ich besetze am besten eine komplette Reihe, richtig?«
    Kara küsste ihn auf die Wange.
    »Du kapierst aber schnell für einen Mann.«
    Sie betraten einen spärlich möblierten Raum. Sophie ließ sich auf einen Stuhl sinken. Ihr liefen die Tränen übers Gesicht.
    »Es wird schon alles gut, Sophie.« Kara setzte sich neben sie und hielt ihre Hand. »Weißt du noch, was für eine Angst wir um Megan hatten? Und dann ist alles viel besser ausgegangen, als wir uns erhoffen konnten.«
    Sophie nickte.
    Megan war wegen Mordes angeklagt worden, aber die Geschworenen waren von ihrer Geschichte regelrecht gerührt gewesen. Sie hatten ihr geglaubt, dass sie Cross aus Furcht um ihr eigenes Leben, also in Notwehr, getötet und zum Zeitpunkt der Tat unter extremem mentalen Druck gestanden hatte; sie wurde freigesprochen. Der Richter – Sophie hätte schwören können, in seinen Augen Tränen glitzern zu sehen – hatte Megan nicht ins Übergangshaus zurückgeschickt, sondern sie Pastor Johns und Connies Obhut anvertraut, da er der Ansicht gewesen war, die beiden hätten in der kurzen Zeit bei Megan eine positivere Veränderung bewirkt als das Justizsystem in den vergangenen Jahren. Außerdem hatte er bestimmt, dass Megan eine Psychotherapie machen sollte, und ihr das Besuchsrecht für Emily gewährt. Für Sophie hatte es wie ein Wunder ausgesehen.
    »Und du? Du hast Angst gehabt, ins Gefängnis zu kommen, und bist nicht einmal angeklagt worden«, fuhr Kara
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