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Süß ist die Angst

Süß ist die Angst

Titel: Süß ist die Angst
Autoren: Pamela Clare
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Falls wird es wohl eine ganze Weile dauern, bis da tatsächlich etwas geschieht. Wir bringen dich zur Polizeistation, sobald du hier entlassen worden bist, um das Verhör fortzusetzen, aber ich schätze, dass du danach nach Hause gehen kannst.«
    Sophie fiel es nicht leicht, die Nachrichten zu verarbeiten. Einerseits war sie entsetzt, wie knapp sie einem Mordanschlag entgangen war, andererseits war sie vor allem erleichtert, nach Hause gehen zu dürfen. Sie hielt ihrem Freund die Hand hin. Er hatte so viel für sie getan.
    »Danke, Julian. Vor allem, dass du Hunt nicht niedergeschossen hast.«
    Julian runzelte die Stirn.
    »Ich hätte es gern getan, glaub mir das. Eine ganze Zeit lang habe ich mich sogar richtiggehend darauf gefreut.«
    »Wann darf ich ihn besuchen?«
    »Ihr beide seid in polizeilichem Gewahrsam, und er befindet sich außerdem auf der Intensivstation. Das wird noch eine Weile dauern, Sophie, eine ganze Weile.«
    »Können wir reinkommen?« Kara steckte den Kopf durch die Tür. Hinter ihr sah man Holly, Kat und Natalie.
    Julians Falten auf der Stirn vertieften sich.
    »Theoretisch darf sie gar keinen Besuch habe. Nicht einmal von dir, meine Liebe!«
    Tessa sah ihn entrüstet an.
    »Ich bin kein Besuch. Ich bin … na ja …«
    Julian verengte die Augen.
    »Eben.«
    Dass Julian nicht direkt nein gesagt hatte, werteten die anderen als ein Ja und traten ein. Sofort scharten sich alle ums Bett, küssten und drückten Sophie und plapperten auf sie ein.
    »Erzählst du uns jetzt endlich, was das Ganze eigentlich sollte?«, fragte Kara schließlich. »Auf CNN werden nur wilde Spekulationen verbreitet.«
    »Nicht einmal ich weiß alle Einzelheiten, und ich soll darüber schreiben.« Natalie hatte bereits ihren Notizblock gezückt.
    Aber Kat musterte Sophie unsicher.
    »Ich glaube, wir sollten dich noch eine Weile in Ruhe lassen, hm? Du wirkst nicht gerade erholt.«
    »Ach, zum Teufel damit.« Holly ließ sich aufs Bett sinken. »Ich will alles wissen – vor allem die pikanten Einzelheiten, die mit diesem knackigen Burschen auf der Intensivstation zusammenhängen!«
    Marc wusste, dass er am Leben war, weil er verdammt große Schmerzen hatte. Er schlug die Augen auf und sah das Gesicht einer Frau. Nicht Sophie.
    Wo war Sophie?
    Er wollte fragen, aber er konnte nicht sprechen.
    Etwas in seinem Mund hinderte ihn daran.
    »Nicht reden.« Die Frau drückte Knöpfe an einem Monitor. »Sie befinden sich auf der Intensivstation und sind an ein Beatmungsgerät angeschlossen. Sofern Ihr Zustand stabil bleibt, nehmen wir Sie morgen von den Maschinen.«
    Intensivstation? Beatmungsgerät?
    Oh, verdammt!
    »Der Chirurg hat die Kugel entfernen und Ihre Lunge retten können, aber eine ganze Weile wussten wir nicht, ob Sie es schaffen. Sie hatten einige zerschmetterte Rippen und viel Blut verloren. In den ersten vierundzwanzig Stunden, die Sie hier waren, kamen wir mit den Transfusionen kaum nach.«
    Wie lange war er schon hier?
    »Ich programmiere jetzt gerade die Morphindosierung. Gleich werden die Schmerzen nachlassen. Falls es Ihnen nicht reicht, drücken Sie bitte den Klingelknopf hier.« Sie führte seine Hand zu einem Gerät, das am Bettgeländer befestigt war.
    Sie lächelte, wandte sich um und war fort.
    Am liebsten hätte er den Knopf gedrückt und die Fragen aufgeschrieben, die aus ihm herausdrängten. Aber dann floss etwas Warmes in seine Adern, und er driftete in angenehme Träume.
     
    Die nächsten zwei Wochen kamen Sophie vor wie eine endlose Aneinanderreihung von Verhören, Terminen beim Staatsanwalt und Anhörungen vor Gericht. Aufgrund Kings Geständnisses wurde die Klage wegen Drogenbesitzes fallengelassen, doch der Staatsanwalt strebte eine Klage wegen Beihilfe an und wollte sie mit einer Art Deal dazu bringen, gegen Hunt auszusagen. Aber John Kirschner, ihr Anwalt, riet, unbeirrbar zu bleiben, und versicherte ihr, dass der Staatsanwalt bereits Klage erhoben hätte, wenn er glaubte, den Fall gewinnen zu können.
    Aber da noch immer diverse Beschuldigungen im Raum standen, konnte sie nicht zur Arbeit zurückkehren. Obwohl Toms Anhörung beim Vorstand dazu geführt hatte, dass nicht er, sondern Glynnis entlassen worden war, ein Ergebnis, das in der Redaktion spontane, feuchtfröhliche Feierlichkeiten ausgelöst hatte, beobachtete der Vorstand Sophies Fall ganz genau, und ihre Stelle war dementsprechend unsicher. Statt also über eine Ermittlung zu schreiben, bei der sie fast selbst umgekommen war, durfte
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