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Süß ist die Angst

Süß ist die Angst

Titel: Süß ist die Angst
Autoren: Pamela Clare
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hohe Gericht verbrachte die ersten Minuten damit, sie alle mit einer Auflistung von Marcs Vergehen zu langweilen.
    »Dies sind schwere Anschuldigungen. Der Angeklagte behinderte absichtlich und recht effektiv das Wirken der Justiz in der Aufklärung des Mordes an John Cross vor sieben Jahren. Vergangenes Jahr machte er sich außerdem mehrerer neuer Straftaten schuldig, löste darüber hinaus die größte Fahndungsaktion in der Geschichte dieses Staates aus und brach wiederholt das Gesetz, ohne sich um die Konsequenzen zu kümmern.«
    Das war’s, Hunter. Sag schon mal Lebewohl.
    Wieso hatte er auch gehofft? Hätte er es nach dem ersten Mal nicht besser wissen müssen?
    Kein Happy End.
    »Jedoch«, fuhr der Richter mit theatralischer Pause fort, »wurden all diese Verbrechen im Rahmen von Umständen begangen, wie sie dieses Gericht noch nicht erlebt hat und für die unser Justizsystem zumindest teilweise verantwortlich zu machen ist. Die Schwester des Angeklagten wurde, damals noch minderjährig, auf nahezu regelmäßiger Basis von Männern missbraucht, die mit ihrer Sicherheit und ihrem Wohlergehen betraut worden waren. Der Einfluss dieser unentschuldbaren Tat darf unter keinen Umständen unterschätzt werden.«
    Herrje, der Mann hörte sich gerne reden! Konnte er nicht endlich auf den Punkt kommen?
    »Darüber hinaus beging der Angeklagte die Mehrzahl besagter Taten in dem Versuch, seine Schwester zu finden und sie und andere vor denselben Tätern zu beschützen, und dies in der möglicherweise berechtigten Annahme, dass unser Strafverfolgungssystem nicht in der Lage oder nicht gewillt sein würde, die betroffenen Personen vor Schaden zu bewahren. Dass er sein Leben aufs Spiel setzte, um das anderer zu retten, ist unumstritten. Im Laufe seiner Taten bewies der Angeklagte Mut, Gerechtigkeitssinn und Loyalität. Dass er sich letztlich selbst stellte und mit der Polizei kooperierte, ist ebenfalls in meine Überlegungen eingeflossen. Der Angeklagte möge sich erheben.«
    Auf geht’s, Hunter.
    Marc wappnete sich, stand auf, begegnete dem Blick des Richters.
    »Das Gericht verurteilt den Angeklagten hiermit zu der Zeit, die er bereits verbüßt hat.«
    Ein lauter Tumult entstand im Gerichtssaal und übertönte die Worte des Richters.
    Oder vielleicht war es auch nur das Blut, das ihm in den Ohren rauschte.
    Was zum Teufel war hier los?
    Der Richter begegnete Marcs Blick, lächelte, nickte ihm leicht zu und schlug mit dem Hammer auf den Tisch.
    Zeit, die er bereits verbüßt hatte …
    Es war … vorbei?
    Marc hörte Jubel, Rufe und gute Wünsche, spürte Hände, die ihm auf die Schulter klopften, sein Anwalt, Darcangelo, Sophies Senatorfreund Reece.
    »Na, dann machen wir die mal ab.« Der Gerichtsdiener trat mit einem Schlüsselbund vor.
    Noch immer wie in Trance sah Marc zu, wie die Fußfesseln um seine Knöchel gelöst wurden und man ihm die Kette um die Taille abnahm.
    »Strecken Sie die Hände aus.«
    Der Gerichtsdiener drehte den Schlüssel zweimal um.
    Das Metall öffnete sich.
    Marc war frei – wirklich, wahrhaftig frei!
    Und dann war Sophie bei ihm, seine schöne, strahlende, runde Sophie. Tränen strömten über ihr Gesicht, als sie sich in seine Arme warf.
    Sophie. Seine Sophie.
    Vor Angst, dass sie nur träumte, hielt Sophie Hunt umklammert, als wollte sie ihn nie mehr loslassen. Sie fühlte seine Arme um ihren Körper, seine Lippen auf ihrem Scheitel, ihrer Stirn, ihren Wangen, hörte ihn wieder und wieder ihren Namen flüstern. Es tat so gut, ihn anzufassen, so nah bei ihm zu sein.
    Dann ließ er sie los … und sank langsam vor ihr auf die Knie.
    Vorsichtig, als könnte er ihr weh tun, legte er seine Hände flach auf ihren Bauch und begann mit einem Ausdruck des Staunens im Gesicht, die harte Rundung zu streicheln. Ein Kloß bildete sich in ihrer Kehle, als sie sah, wie er sich vorbeugte und ihren Bauch küsste.
    Schließlich blickte er zu ihr auf.
    »Heirate mich, Sophie. Heute noch. Jetzt sofort.«
    »Ich kenne einen Geistlichen, der den Job übernehmen würde.« Das war Pastor John.
    Er war auch hier? Gelächter erklang im Gerichtssaal … und verstummte dann zu einem erwartungsvollen Schweigen.
    Aber es hatte nie einen Zweifel an Sophies Antwort gegeben. Sie lächelte, lachte laut auf.
    »Ja! Ja, Marc Hunter. Ich heirate dich.«
    Die Leute um sie herum brachen in Jubel und Applaus aus.
    Hunt stand auf und nahm ihr Gesicht in die Hände.
    »Dann gibt es jetzt wohl ein Happy End für uns,
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