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Sündiger Mond

Sündiger Mond

Titel: Sündiger Mond
Autoren: L Burton
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Artikel über das Steamboat-Springs-Winter-Festival überarbeitet – eigentlich über-überarbeitet –, wegen dem Hearst mich hierhergeschickt hat. Und natürlich verfasse ich epische Briefe an Dich.
    Ich sollte mich nicht so sehr über Langeweile beklagen. Wie immer leistet Kitty mir hingebungsvoll Gesellschaft, und ich werde zumindest nicht mehr in diesem grässlichen Krankenhaus festgehalten. Dr. Horney lässt nicht mit sich handeln, sosehr
ich ihm auch um den Bart gehe und ihn anflehe. Er besteht darauf, dass ich warten muss, bis beide Gipsverbände ab sind, bevor ich reisen kann. Kitty sagt, sie kommt nicht mit, wenn ich versuche zu verschwinden, bevor er den Gips abgesägt hat, und da ich in dieser Lage nicht allein reisen kann, stecke ich hier wohl für weitere vier Wochen fest.
    Dein letzter Brief war eine Freude, mon amour , abgesehen von der ziemlich gemeinen Bemerkung, ich suchte ständig den Nervenkitzel und bekäme daher nur, was ich verdient hätte. Du weißt sehr wohl, oder Du solltest es zumindest nach Montgenèvre wissen, dass ich mit Skiern umgehen kann. Du hast doch selbst gesagt, ich sei die beste Skiläuferin, die Du je gesehen hättest – oder schmierst Du jedem weiblichen Wesen, das Du neu kennenlernst, Honig um den Mund? Und Du weißt doch auch, wie gerne ich Skispringen ausprobieren wollte. Ich habe diesen Auftrag doch eigentlich nur angenommen, damit ich es bei Carl Howelsen höchstpersönlich lernen konnte – und ich wollte natürlich auch den berühmtesten Skispringern der Welt zuschauen. Und zu Deiner Information, ich bin über ein Dutzend Mal erfolgreich gesprungen vor diesem hässlichen Sturz, der auch nur auf meine Erschöpfung zurückzuführen war.
    Ernster jetzt, zu Deiner Kampagne, mich zu Mme. Rémy Binet zu machen:
    Zwar rührt mich Deine herzerwärmende Bemerkung, dass ich »aussehe und ficke« wie eine zehn Jahre jüngere Frau – ah, ihr romantischen Franzmänner –, aber auch wenn man von meinem Alter zehn Jahre abzieht, wäre ich schon vierunddreißig, und ich brauche Dich ja wohl nicht daran zu erinnern, dass das IMMER NOCH ZWEI JAHRE ÄLTER IST ALS DU. Aber das ist nicht der einzige Grund, warum ich Dich nicht heiraten will. Wir kennen uns doch erst seit einem Jahr, und auch wenn Du durchaus recht hast mit unserer »außergewöhnlichen
Beziehung« und »der tiefen Verbindung unserer Seelen«, gibt es vieles, was Du nicht von mir weißt, zum Beispiel den Grund, warum ich der Institution Ehe so ablehnend gegenüberstehe.
    Dazu kann ich nur sagen, dass Emmelines Emanzipation eine Art Schlüsselroman ist. Die Ereignisse, die ich in diesem Buch beschrieben habe, sind tatsächlich mehr oder weniger so geschehen. Natürlich habe ich die Namen aller Beteiligten geändert und einige Details erfunden, um es unterhaltsamer zu machen und es schwieriger zu gestalten, mich als Autorin zu identifizieren. Wesentlich dabei war, dass es nicht in Schottland stattfand, sondern in Frankreich in einem Schloss namens Château de la Grotte Cachée.
    Es entspricht jedoch den Tatsachen, dass ich meinen Verlobten dabei entdeckte, wie er es zwei Frauen besorgte, wenn auch im Esszimmer und nicht in der Bibliothek. Die Frauen waren auch nicht beide blond, nur die, die er fickte – sie war tatsächlich am Tisch festgebunden, wenn auch mit ordinärer Hanfschnur und nicht mit Seidenkordel. Er stützte sich mit den Armen ab, und während er in sie hineinstieß, leckte er gleichzeitig eine dunkelhaarige Frau in einem schwarzen Korsett, schwarzen langen Handschuhen und hohen Stiefeln, die vor ihm kniete. Sie hielt eine Reitgerte in der Hand und versetzte ihm damit kräftige Schläge auf den Hintern, während sie Anweisungen bellte, wie er die Blonde ficken sollte. »Stoß sie fest! Ramm ihn hinein! Fester, du elender Schwächling! Drück die Hinterbacken zusammen! Zusammen!« Im Buch sind beide Frauen wie saftiges junges Gemüse, im wirklichen Leben jedoch war die Dunkelhaarige zwar hübsch, aber die Blonde ein bisschen … nun ja, realer. Sie war selbst nach den Standards der damaligen Zeit ein wenig füllig, und ich weiß noch, dass sie eine wirklich hässliche Prellung am Oberschenkel hatte.

    Der treulose Verlobte war Randolph Lytton, Baron of Hickley und heute der achte Earl of Kilbury, da sein alter Herr in der Zwischenzeit das Zeitliche gesegnet hat. Ich muss zugeben, dass er nicht ganz so ungerührt reagiert hat wie sein fiktionales Gegenstück Archie, als ich ihn auf frischer Tat ertappte, aber
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