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Suendhaft

Suendhaft

Titel: Suendhaft
Autoren: A.J. Blue
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geschäftstüchtig und haben ein ganzes Firmenimperium aufgebaut. Ihr Sohn, Liams Vater, hat die Geschäfte dann übernommen und nun kümmert Liam sich um die Firmen. Geschwister scheint Liam keine zu haben, zumindest kann ich dazu keine Informationen finden. In einem weiteren Artikel wird sein Engagement für eine Kinderhilfsorganisation, für die er die Schirmherrschaft übernommen hat, gelobt. Alle Informationen zeigen das Bild eines reichen, erfolgreichen Mannes mit einer sozialen Ader.
    Doch über sein Privatleben finde ich nichts im Netz – gar nichts. Keine Berichte über Exfreundinnen, Hobbys oder sonstige Interessen – überhaupt nichts. Privat ist Liam ein Phantom.
    Ich seufze enttäuscht. Die Suchmaschine hat mich kein Stück weiter gebracht.
     
    „Hey, guten Morgen. Was machst du?“ Marcus Stimme reißt mich aus meinen Gedanken. Schnell schließe ich den Browser auf meinem Handy. Ich will nicht, dass er sieht, dass ich versuche, mehr über Liams Privatleben herauszufinden.
    „Guten Morgen“, antworte ich und drehe mich zu Marcus um. „Ich habe nur meine Mails gecheckt.“
    „Und was Wichtiges dabei?“
    „Nein, nur Werbung“, lüge ich und nehme mir vor, bei Gelegenheit wirklich meine Mails zu checken. Obwohl ich eigentlich nicht damit rechne, irgendeine spannende E-Mail bekommen zu haben. Meistens kriege ich nur Werbemails.
    Marcus tappt barfuß zum Kühlschrank und nimmt sich einen Joghurt und ein Glas Wasser. In seinen Boxershorts, mit dem nackten Oberkörper und den verwuschelten blonden Haaren sieht er äußerst appetitlich aus.
    „Ist Liam schon weg?“, will er wissen.
    „Ja“, antworte ich und grinse. „Er hat mir aufgetragen, schön lieb zu dir sein.“
Marcus verzieht den Mund zu einem Lächeln. „Das schaffst du niemals!“
    „Na, ich habe ja den ganzen Tag Zeit, es zu versuchen!“
    „Schön, dass du noch ein bisschen bleiben willst.“
    „Dann ist das für dich in Ordnung?“
    „Ja. Aber dann bist du irgendwann fällig. Das weißt du, oder? Das gestern zählt nämlich nicht“, meint Marcus und setzt sich neben mich an den Esszimmertisch.
    „Ach nein?“, fragend ziehe ich eine Augenbraue hoch.
    „Nein, natürlich nicht. Ich habe ja nicht mit dir geschlafen.“
    „Na so was“, erwidere ich. „Warum bloß nicht? Ach ja, du bist ja vorzeitig gekommen.“
    „Siehst du, du schaffst es keine fünf Minuten lang, lieb zu mir zu sein“, stellt Marcus fest und schüttelt gespielt entsetzt den Kopf.
    „Weinst du jetzt?“, frage ich frech.
    „Ne, aber du“, meint Marcus, nimmt sein Glas und schüttet mir ohne Vorwarnung Wasser ins Gesicht.
    „Bah!“, schimpfe ich. „Du Idiot!“ Wasser tropft von meinem Gesicht und mein Oberteil ist klitschnass.
    Marcus mustert mich zufrieden grinsend. „Oh, Entschuldigung! Das wollte ich nicht. Das Glas muss mir aus der Hand gerutscht sein. Das tut mir aber leid!“
    Du Miststück, denke ich.
    Scheinbar schaffe ich es wirklich nicht, nett zu ihm zu sein. Er hat so eine Art an sich, die mich einfach reizt.
    „Soll ich dein nasses Oberteil im Bad aufhängen?“, fragt Marcus scheinheilig. „Dazu müsstest du es allerdings ausziehen.“
    „Das hättest du wohl gerne“, schnaube ich.
    „Als du gestern mit nacktem Hintern auf dem Tisch hier gelegen hast, hast du mir besser gefallen“, erwidert Marcus. „Da warst du viel weniger kratzbürstig.“
    Ich merke, wie mir die Röte ins Gesicht schießt, aber eine passende Antwort habe ich dennoch parat. „Und du hast mir gestern auf diesem Stuhl hier auch viel besser gefallen. Da warst du richtig lieb und so still!“
    „Touché“, lacht Marcus. „Was hältst du davon, wenn wir gleich in ein Sportcenter fahren und unsere Kräfte bei einer Runde Badminton messen? Hast du Sportsachen in deinen Kartons?“
    Das ist gar keine schlechte Idee, überlege ich. Den ganzen Tag mit Marcus alleine in dieser Wohnung zu verbringen, wird auf Dauer sehr anstrengend sein. Und wahrscheinlich auch ein bisschen gefährlich.
    Und Badminton spiele ich richtig gerne. Ich habe früher in meiner Heimatstadt sehr oft Badminton gespielt. Eine Zeit lang war ich sogar in einem Verein.
    „ Gute Idee“, antworte ich. „Lass uns das machen. Ich ziehe mir nur eben etwas Trockenes an und suche meine Sportsachen. Irgend so ein Trottel hat mich nämlich nass gemacht.“
    „Du freches Biest. Na warte, dich mache ich beim Badminton noch nasser“, meint Marcus.
    Das werden wir ja sehen, denke ich.
     
     
    Eigentlich
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