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suchen Gespenster

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Titel: suchen Gespenster
Autoren: Enid Blyton
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ersten Mal fließend mit einem französischen Satz antwortete, starrte Mamsell ihre Schülerin an. „Bist du aus Frankreich?“, fragte sie.
    Hella schüttelte den Kopf. „Ich habe von klein auf viel Französisch reden müssen. Meine Mutter wollte es. Und ein Kunststück ist es ja wirklich nicht.“
    Die Klasse war da wieder ganz anderer Meinung als Hella.
    Doch Französisch war nicht das einzige Fach, für das sie sich gründlich vorbereiten mussten. Deutsch- und Englischarbeiten wurden geschrieben und die Mathematikaufgaben waren alles andere als leicht. Auch in Naturkunde, Geschichte und Erdkunde verlangten die Lehrer mehr als vorher.
    „Ihr seid nun in der vierten Klasse“, hieß es, wenn sie über die vielen Hausaufgaben stöhnten, „da ist der Lehrstoff größer.“
    In Erdkunde wurden sie von der Direktorin selber unterrichtet. Vor ihr hatten sie alle großen Respekt und sie nahmen sich in ihren Stunden zusammen. Das war nicht allzu schwierig, weil ihr Unterricht wirklich interessant war. „Wisst ihr eigentlich“, so fragte sie in der ersten Stunde, „wo die Burgschule, bei der wir zu Gast sind, herumreist? Hella, zeig es der Klasse einmal.“
    Und nun erklärte Hella auf der Landkarte von Skandinavien, in welche schwedischen und norwegischen Städte die Jungen und Mädchen reisen wollten. Frau Theobald erzählte ihnen dann interessante Einzelheiten über das betreffende Land, zeigte Dias von den langen, tiefen Fjorden, von den riesigen Seen, den hohen Bergen und den schönen Städten. So machte Erdkunde wirklich Spaß.
    „Deine Schulkameraden haben vielleicht Glück“, sagte Hilda zu Hella. „Eine solche Reise ist echt ein Erlebnis.“
    „Hast du eine Ahnung, was sie vorher geschuftet haben“, antwortete Hella, „aber davon versteht ihr alle nichts.“ Damit ging sie aus dem Zimmer, ohne sich weiter nach Hilda umzuschauen.
    „Was die sich einbildet!“, knurrte Marianne.

Erster Probe-Spuk
     
    „Hanni, hallo, Hanni, hör doch!“ Ein Mädchen lief hinter einer der Zwillingsschwestern her. Es war Nanni, aber das machte nichts.
    „Was willst du denn?“, fragte sie die Jüngere. „Bist du nicht Dorle Schmidt aus der Zweiten?“
    „Bin ich.“ Die Kleine machte einen halben Knicks. „Und ich wollte dich etwas fragen.“
    „Schieß los!“
    „Bei uns ist ein Mädchen, das erst Ostern in unsere Klasse kam. Wir kennen sie nicht besonders, aber sie hat auch keine richtige Freundin gefunden.“
    „Warum nicht?“
    „Ich weiß nicht recht. Sie ist ein bisschen komisch: furchtbar fleißig und sehr brav. ‚Ehrpusselig’, sagt Lilo. Lilo hat immer so drollige Ausdrücke. Bei keinem einzigen Streich hat sie mitgemacht und wir haben weiß Gott viele ausgeheckt. Aber jetzt petzt sie. Was können wir dagegen tun? Weißt du nichts?“
    „Petzen ist gemein. Wer hat gepetzt, Dorle?“ Hanni hatte ihre Schwester mit Dorle reden sehen und war dazugetreten.
    „Guten Morgen, Nanni“, sagte Dorle.
    „Das ist Hanni – ich bin Nanni!“
    „Ach so, deshalb wusstest du auch nicht genau, wer ich bin. Hanni kennt mich nämlich.“
    „Anscheinend sogar besser als du sie, wenn du uns verwechselst.“ Nanni lachte. „Aber nun erzähle noch mal von eurer Petzliese. Wie heißt sie eigentlich?“
    „Ursel Hoschke. Stell dir vor, Hanni, wir haben neulich abends versucht, in das Felsenschloss zu klettern. Hinter Hofmanns Haus steht nämlich eine Leiter, die bis zum ersten Fensterloch reicht. Annelie und ich waren schon oben und zwei standen noch unten. Da hat Ursel uns gesehen und doch wahrhaftig Frau Roberts geholt! Wir mussten wieder runtersteigen und haben eine gewaltige Strafarbeit aufgebrummt bekommen. Einen Aufsatz über Raubritter und Geschichtszahlen auswendig lernen: über die deutschen Kaiser, angefangen bei Karl dem Großen.“
    Die Zwillinge lachten. Aber allerhand – dachte jede –, dass die Kleinen so etwas unternehmen! Warum hatte Ursel Hoschke nur gepetzt? „Wir werden uns das durch den Kopf gehen lassen“, sagte Hanni, „und euch dann einen Vorschlag machen.“
    Zwei Tage später huschten in der Abenddämmerung zwei helle Gestalten durch den Gang, an dem Ursel Hoschkes Zimmer lag. Ursel wohnte mit zwei anderen zusammen, die schreckliche Angsthasen waren. Doch das ahnte vorher niemand. Die beiden erschraken furchtbar, als sie die Gestalten im Nebenzimmer verschwinden sahen.
    Dort erhob sich sofort großes Jammern, das durch die Türen zu hören war. Dazwischen klang es aber auch wie
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