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suchen Gespenster

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Titel: suchen Gespenster
Autoren: Enid Blyton
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sobald sie auftauchte.
    „Das Fräulein ...“, jammerte Mamsell draußen auf dem Gang. „Das grüne Fräulein!“
    Anscheinend begriff niemand, was sie meinte. Sie redete weiter, doch niemand schien daraus klug zu werden. Wenn nur Carlotta ...! Da! Bobby öffnete das Fenster und half der Freundin ins Zimmer. „Schnell ins Bett!“, sagte sie. „Und versteck die Decke.“
    Jenny verließ ihren Lauschposten, schlüpfte ebenfalls ins Bett und hörte sich Carlottas Bericht an.
    „Direkt dem Flurfenster gegenüber stand ich“, erzählte Carlotta, „und konnte gut ins Haus sehen, weil die Flurlampen brannten. Als Mamsell dort entlangging, habe ich gewartet, bis sie ganz vorn stand, und dann ein paar Mal schnell mit der Lampe geblinkt. Sie kam tatsächlich ans Fenster und sah zu mir herüber. Darauf hatte ich bloß gewartet – mit aller Kraft schwenkte ich dann den Stock mit der Decke. Gute Augen hat Mamsellchen ja nicht. So wird sie schwerlich gemerkt haben, dass dem Gespenst der Kopf fehlte. Ich konnte erkennen, dass sie sich mit der Hand über die Augen strich und dann schleunigst weglief.“
    Sie lachten sich halb krank; dann erzählte Jenny, was sie gehört hatte.
    Draußen war es inzwischen wieder still geworden. Weil sie aber nicht sicher waren, ob nicht eine der Lehrerinnen einen Streich vermutete und aufpasste, sagten sie leise gute Nacht und schliefen sofort ein.
    Hanni und Nanni hatten den Lärm draußen auch gehört. Wegen ihrer Kusine Elli ließen sie sich aber nichts anmerken. Elli schlief fest und erfuhr wie die meisten erst am Morgen von der Geschichte.
    Hanni und Nanni lächelten ihren Verbündeten zu. Elli aber erschrak nachträglich furchtbar, ein paar andere ebenso.
    Mamsell machte eine sorgenvolle Miene. Sie erzählte von einem blassen Mädchen, das in einem Höhlenfenster getanzt hatte. „Ich verstehe bloß nicht, warum sie gerade mir erschien. Sie zeigt sich doch nur Menschen, die ungerecht sind zu anderen. Und das bin ich doch gar nicht!“
    Hilda warf einen misstrauischen Blick zu den Zwillingen, die ihr vergnügt zuzwinkerten. Doch niemand aus der Klasse machte die Lehrerin aufmerksam, wie ungerecht sie zu ihnen gewesen war. Sonst hätte sie vielleicht doch noch Verdacht geschöpft. Die ganz Schlauen beschlossen bloß, es mit den Strafarbeiten nicht so genau zu nehmen. Sie rechneten richtig: Mamsell zeigte sich von ihrer milden Seite.
    Karolin schlängelte sich an die Zwillinge heran. „Hat eine von euch das grüne Fräulein gespielt?“, fragte sie und lächelte vergnügt.
    „Karolin, wie kommst du da drauf?“, fragte Hanni beinahe erschrocken. „Nein, wir waren es nicht.“
    „Ach, ich dachte bloß. Und ich wollte euch noch andere Tipps geben. In der Burgschule zettelten sie manchmal auch solche Sachen an, besonders für Neue.“
    „So?“ Die Zwillinge horchten auf. Also schienen die Buben und Mädchen von Funkelstein nicht bloß aus Musikbegeisterung zu bestehen, sondern auch handfeste Dummheiten zu machen! „Erzähl mal, Karolin!“
    „Da gibt es einen regelrechten Feuerzauber. Ein paar von den Jungen sind da ausgesprochene Fachleute. Sie verstehen sich darauf, Fackeln zu basteln, die sind so ähnlich wie die Wunderkerzen zu Weihnachten, nur viel größer. Sie verspritzen das Licht förmlich. Die Buben stellen sich damit auf der Oberburg auf, schwenken die Dinger und lassen sie dann an Luftballons hinunter. Die Ballons steigen nicht, weil sie ja beschwert sind, aber sie bremsen den Fall. Meist platzen sie unterwegs. Andere Buben machen dazu einen Höllenspektakel auf Kämmen, über die sie Seidenpapier gelegt haben.“
    „Na, so viel Lärm kann das unmöglich machen!“
    „Doch! Wenn fünf oder sechs solche Musikanten im Burghof stehen, dann hört sich das ganz ordentlich an.“
    „Was sagen eure Lehrer dazu? Merken die es nicht?“
    Karolin lachte. „Unsere Lehrer sind jung. Ich glaube, solche Dummheiten würden die am liebsten selber mitmachen.“
    „Aber glauben denn welche von euch an den Unsinn?“
    „Das ist es ja gerade“, sagte Karolin. „Der Feuerzauber wird immer dann veranstaltet, wenn Neue in die Schule kommen. Da sind immer ein paar Angsthasen dabei, darauf kannst du wetten!“
    „Großartig!“, rief Hanni. „Ich glaube, auch bei uns gibt‘s ein paar, die im Stillen an Gespenster glauben und sich fürchten. Machst du mit, wenn wir was Gespenstisches starten, Karolin?“
    „Gern. Nur – meine Mutter darf nichts erfahren.“
    Die Zwillinge berichteten
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