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suchen Gespenster

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Titel: suchen Gespenster
Autoren: Enid Blyton
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ähnlich redet meine Mutter auch“, sagte Margit leise. „Ist das wirklich eure Meinung?“
    „Aber freilich – was denkst du denn? Die anderen werden gewiss das Gleiche sagen. Du wirst es erleben!“
    Mit einem Schlag hatte Margits Gesicht sich verändert. „Manchmal freue ich mich wirklich ein bisschen“, gestand sie.
    „Und deshalb sollten wir euch nicht besuchen?“, fragte Nanni.
    „Meine Mutter hat mich schon oft gedrängt euch einzuladen. Sie hat doch gemerkt, dass bei Tilly und Erna ein paar Neue zu Besuch waren. Und ihr bei Karolin. Kommt ihr nun bald mal?“
    „Bestimmt!“, versprachen die Schwestern vergnügt.
    Als Margit gegangen war, berichteten sie Hilda kurz darüber. Zu den anderen sagten sie nichts. Doch sie besuchten Margit schon am nächsten Tag.
    Ach, war das eine liebe Frau, die Frau Köcher! „Herzlich willkommen!“, rief sie ihnen entgegen. „Margit sollte euch ja längst einmal mitbringen. Lasst euch anschauen: wahrhaftig! Die doppelte Ausgabe von einem Mädchen. Wie halten eure Eltern euch bloß auseinander?“
    Es wurde ein fröhlicher Nachmittag, besonders als Margits Vater mit zwei drolligen Dackeln ins Haus kam. Seine dröhnende Bassstimme und das Gekläff der beiden Hunde erfüllten alle Räume.
    „Hoi, da haben wir ja die Zwillingsmädchen“, rief Herr Köcher. „Darf ich euch meine Hundezwillinge präsentieren? Piff und Paff heißen sie.“ Er hatte die Tür einen Spalt geöffnet und die beiden Dackel stürmten ins Zimmer – sofort auf die fremden Mädchen los. Minutenlang war die Stube voll Lachen, Lärm und Bellen. Als sich alles beruhigte, hatten die Zwillinge zwei Hunde auf dem Schoß: Hanni Piff und Nanni Paff. Die Dackelzwillinge ließen sich kraulen und streicheln und hielten sich mucksmäuschenstill.
    Von diesem Tag an war Margit einbezogen in den fröhlichen Kreis der Vierten.

    Es vergingen keine vierzehn Tage, da fehlte sie in der Schule. Ihre Mutter war in der Nacht ins Krankenhaus gefahren worden. Margit versorgte das Haus. Gegen Abend aber erschien sie im Schloss. Die Zwillinge hockten mit Carlotta auf dem Brunnenrand im Park. Auf sie steuerte Margit los. Sie strahlte übers ganze Gesicht. „Wir haben Zwillinge“, rief sie schon von Weitem, „zwei Mädchen, und sie sollen Hanni und Nanni heißen!“
    Das war eine tolle Neuigkeit. Andere Mädchen, die den Jubel hörten, kamen dazu, gratulierten Margit und beglückwünschten auch Hanni und Nanni. Die Schwestern waren stolz auf ihre „Patenkinder“. „Schade, dass wir nicht wirklich Patentanten sein können“, meinte Nanni. „Wären wir nur ein paar Jahre älter!“
    „Und was sagt dein Vater zu seinem Dreimäderlhaus?“, fragte Carlotta.
    „Dreimäderlhaus!“ Margit tat entrüstet. „Ich habe noch zwei Brüder, den elfjährigen Mucki, der eigentlich Helmut heißt, und den zwölfjährigen Bernd. Sie gehen in der Stadt zur Schule und sind beide dort in einer Pension.“
    „Fünf Kinder, wie schön!“ Carlotta, die zu Hause nur mit ihrem Vater und dessen Mutter zusammenlebte, sagte es fast neidisch.
    „Zur Taufe dürfen wir doch kommen?“, fragten die Zwillinge.
    „Freilich“, antwortete Margit lachend, „als Patentanten natürlich.“ Sie war wie ausgewechselt, übermütig und ausgelassen. „Morgen nimmt mein Vater mich mit in die Stadt.“
    Die Försterzwillinge wurden an einem Sonntag getauft. Der Pfarrer aus dem benachbarten Kirchdorf kam ins Haus. Margit hatte mit Hanni und Nanni zusammen alle Zimmer festlich geschmückt. Ihre Brüder waren natürlich auch heimgekommen und bestaunten die Zwillinge, die kleinen wie die großen.
    „Du liebe Zeit“, stöhnte Bernd, „wie sollen wir die beiden später einmal auseinanderhalten? Stellt euch vor, dass eine uns ärgert und wir die Verkehrte dafür verprügeln!“
    „Och“, meinte Mucki, der Jüngere, seelenruhig, „ich verhaue dann alle beide. So erwische ich bestimmt die Richtige.“
    „Das glaube ich kaum, dass es so weit kommt“, sagte Frau Köcher lachend. „Immerhin werdet ihr gesetzte Herren sein, wenn die Zwillinge zur Schule kommen.“
    Gesetzte Herren! Einstweilen machten die beiden Buben einen ganz anderen Eindruck, der sommersprossige Mucki mit dem Bürstenschnitt und der helläugige Bernd, dem eine strohblonde Strähne ständig ins Gesicht fiel. Sie sollten eigentlich helfen, den Tisch zu decken. Doch als sie zum zweiten Mal erwischt wurden, wie sie vom Kuchen naschten, jagte der Förster sie ins Freie. „Nehmt Piff und
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