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suchen Gespenster

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Titel: suchen Gespenster
Autoren: Enid Blyton
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in den Hof, wo die Jungen und Mädchen standen. „Kommt herein“, rief er. „Frau Hofmann versorgt uns. Und hier bleiben können wir auch.“
    Während die neuen Bewohner der Burg den Speisesaal räumten und die anderen hineinströmten, musterten sie sich gegenseitig. Anscheinend waren beide Seiten mit dem Ergebnis zufrieden, denn plötzlich wurde allgemein gefragt: „Können wir nicht gemeinsam ein bisschen feiern?“
    Diese Frage kam natürlich auch den Lehrern zu Ohren.
    „Gar kein schlechter Einfall“, urteilte Herr Dr. Hartmann und fragte Frau Theobald nach ihrer Meinung. „Es soll ja kein rauschendes Fest werden“, sagte er. „Doch eine gemeinsame Feier, Heimkehr für die einen, Abschied für die anderen, das fände ich wirklich sehr nett. Ihre und unsere Schülerinnen und Schüler sind ja viel zu aufgeregt, um noch etwas Vernünftiges anzufangen. Sind Sie einverstanden?“
    „Gern“, antwortete Frau Theobald lachend. „Nur – ich kann mich beim besten Willen nicht um irgendwelche Vorbereitungen kümmern. Meine Kolleginnen ebenso wenig. Aber teilnehmen werden wir, das verspreche ich Ihnen.“
    „Nun, das ist die Hauptsache!“
    Herr Dr. Hartmann trommelte alle Buben und Mädchen zusammen. Die Klavierlehrerin, Frau Grimm, kannte ja auch die Mädchen aus Lindenhof. Mit ihrer Hilfe und unterstützt von zwei jungen Kollegen organisierte er, was nötig war.
    „Das meiste müsst ihr freilich allein machen“, erklärte er den Schülern. „Ihr habt den Einfall gehabt, nun strengt eure Köpfe an!“ Prima, das wollten sie gern tun!
    „Sag mal“, flüsterte Nanni ihrer Schwester zu, „der Blonde da drüben soll ein Lehrer sein? Ich habe ihn für einen aus der obersten Klasse gehalten.“
    „Der andere, der Dunkle, sieht auch nicht viel älter aus“, antwortete Hanni. „Und wie die Buben mit ihm reden! So, als ob er einer der ihren wäre.“
    Diese Erfahrung machten die anderen auch. Funkelstein war anscheinend ein ganz besonderes Internat, ein Schulbetrieb, wie sie ihn nicht kannten. „Da kann ich schon verstehen, dass wir denen sonderbar vorgekommen sind – und manchmal auch recht albern.“
    „Ach geh, so schlimm ist es bei uns nun auch wieder nicht. Und sonderbar würde ich eher diese Schule finden, wenn mir auch die kameradschaftliche Art zwischen Lehrern und Schülern sehr gefällt. Bei uns ginge das einfach nicht. Denkt bloß an so manche komische Typen, die wir hatten.“
    „Na, Hella ist auch nicht von Pappe!“
    „Vielleicht benimmt sie sich in ihrer eigenen Schule besser.“
    „Auf jeden Fall, wir sind trotzdem für Lindenhof.“
    Sie waren bei diesem Gespräch hin und her gerannt. Die Mädchen aus der Vierten hatten Stühle und Bänke ins Freie geschleppt. Am Nachmittag war es ja immer noch warm genug, um draußen zu sitzen. Die fremden Jungen und Mädchen lachten, wenn die Zwillinge ihnen begegneten, die „Doppelausgabe“, wie der blonde junge Lehrer rief.
    Herr Dr. Hartmann horchte herum, was sich in letzter Zeit ereignet hatte. Natürlich: Gespenstergeschichten! Das hatte er erwartet. Er führte allerlei Gespräche und schickte schließlich den einen Kollegen und ein paar Jungen in Hofmanns Auto zur Stadt.
    Frau Hofmann brutzelte eifrig in der Küche. Ihre Schwiegermutter half ihr, den kleinen Laden hatte sie geschlossen.
    „Eines bitte ich mir aus“, rief Herr Dr. Hartmann, als die Jungen und Mädchen allmählich zur Feier in den Burghof strömten: „Keine Cliquenwirtschaft! Wehe, wenn ich ganze Klassengruppen entdecke! Große und Kleine durcheinander und Lindenhof und Funkelstein bunt gemischt! Ich greife energisch durch, wenn ihr euch nicht danach richtet.“
    Großes Gelächter! Sofort setzte eine allgemeine Umgruppierung ein – und am Ende war Herrn Dr. Hartmanns Wunsch erfüllt. Sogar Hanni und Nanni hatten sich getrennt.
    „So!“ Der Lehrer nickte zufrieden. „Nun fangen wir an. Ihr aus Lindenhof wisst, dass wir musikbesessene Leute sind. Wir werden euch also etwas geigen und pfeifen. Wer mag, kann dazu tanzen oder mitsingen.“
    Ja, das klang! Die Funkelsteiner wussten, wo im Burghof die Musik am besten zur Wirkung kam. Immer mehr begannen zu tanzen. Nun konnten sie sich gegenseitig ihre Erlebnisse berichten und so manche Frage stellen. Jetzt erfuhr Hanni auch, dass sie mit ihrer unbedachten Bemerkung von den „Musikfritzen“ die anderen schwer gekränkt hatte.
    „Ich habe das bestimmt nicht böse gemeint“, versicherte sie, „und mir nichts Schlimmes dabei
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