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suchen Gespenster

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Titel: suchen Gespenster
Autoren: Enid Blyton
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hineingekrochen, wo sie nichts hören konnten.
    „Passt auf, wir trennen uns. Eine Gruppe geht nach rechts, das heißt in die Richtung, aus der wir gekommen sind, die andere nach links. Ich gehe mit der zweiten Gruppe. Hilda, du als Klassensprecherin führst die erste. Hier ...“, Frau Jenks kramte in ihrer Tasche, „... hast du eine Trillerpfeife. Zweimal pfeifen heißt: Wir haben sie gefunden! Dreimal: Bitte schnell kommen! Geht gleich los. Aber versucht nicht auch noch in eine Höhle einzudringen. Zwei verlorene Schäfchen genügen!“
    Frau Jenks vermutete, dass die Ausreißer weitergegangen waren. Der Fluss machte dort eine Biegung, so konnte man sie nicht so leicht entdecken. Eine Höhle kam bald, Frau Jenks ging hinein. „Dass mir ja keine folgt!“, rief sie über die Schulter zurück. Ihre Taschenlampe hatte sie dabei. Die brauchte man auf Schulausflügen oft. Das wusste sie aus Erfahrung. Die Höhle schien nicht tief zu sein und sie kehrte wieder um. Die Mädchen draußen waren ein Stück weitergegangen und standen anscheinend vor einer neuen Höhle. Sie fuchtelten heftig mit den Armen und deuteten auf eine Stelle vor sich. „Hallo!“, riefen sie immer wieder hinein und schienen auf Antwort zu lauschen.
    Im Sturmschritt marschierte Frau Jenks hin. Ja, hier konnten die beiden eher ihr Glück versucht haben. Die ausgehöhlte Stelle sah weniger breit aus als die vorige, sie schien aber tiefer in die Erde zu gehen. Wieder tappte die Lehrerin vorsichtig ins Dunkle und sie kam viel weiter, als sie angenommen hatte.
    Plötzlich stand sie vor ein paar Stufen, vor richtig zementierten Stufen! „Hallo!“, rief sie. „Hallo!“ Aber sie bekam keine Antwort. Unterhalb der Stufen war tatsächlich so etwas wie ein Gang und der machte plötzlich eine scharfe Wendung. Und ganz vorn blitzte etwas wie der Schein einer Taschenlampe. Waren das die Ausreißer? Frau Jenks verspürte mehr Erleichterung als Zorn. Doch dann bekam sie einen Schreck: Das Licht kam näher und sie erkannte einen jungen Arbeiter, der ihr zurief: „Sind Sie Frau Jenk oder Jank?“
    „Ja“, antwortete sie, auf weitere Schreckensnachrichten gefasst, „haben Sie die Mädchen gefunden?“
    „Die hocken dort hinten und können nicht vor und zurück. Eine ist ausgerutscht und hat sich den Fuß verstaucht. Dabei ist ihre Taschenlampe kaputtgegangen. Das wäre eine schöne Geschichte geworden, wenn ich nicht gerade heute den Kontrollgang zum Wasserbehälter gemacht hätte. Nun haben sie mich losgeschickt, um nach Ihnen zu suchen.“
    Das war ja heiter! Frau Jenks fühlte sich gar nicht mehr erleichtert, jetzt war sie nur noch wütend. Die Mädchen waren alt genug, um zu wissen, wie sie sich auf einem Schulausflug verhalten mussten.
    Sie überlegte: Am besten sagte sie zunächst den anderen draußen Bescheid und rief die zweite Gruppe zurück. Das verlängerte freilich für Bobby und Jenny die Wartezeit, aber sie hatten eine Strafe verdient.
    „Können Sie uns helfen oder müssen Sie gleich weiter?“, fragte sie den Mann.
    „Ich helfe Ihnen selbstverständlich“, sagte er. „Vielleicht ist es gut, wenn wir ein Seil und eine Laterne holen. Kurz hinter den Stufen ist eine Kammer, wo wir die Sachen finden.“

    Eine halbe Stunde später kamen die Höhlenforscherinnen wieder ans Tageslicht, sehr kleinlaut. Denn eine missglückte Expedition erregt meist wenig Mitleid, aber umso mehr Spott. Jenny hatte außerdem Schmerzen am linken Fuß und musste auf einer Schubkarre nach Funkelstein zurückgefahren werden.
    „Ein schöneres Fahrzeug haben wir nicht, edle Dame!“, sagte Frau Jenks mit grimmigem Spott. „Immer noch besser, als mit gebrochenem Fuß im Krankenwagen liegen.“
    „Oder auf dem Armesünderkarren zum Galgen“, rief Doris vorlaut. Sie nahm sich vor, in Lindenhof bei der ersten Gelegenheit eine ganz große Schau abzuziehen, in der Jennys Unfall im Mittelpunkt stehen sollte.

    „Es wird höchste Zeit, dass wir nach Lindenhof zurückkommen“, meinte Frau Theobald, als sie von dem Höhlenabenteuer erfuhr. „Die Mädchen sind außer Rand und Band geraten und werden sich erst dort wieder ins gewohnte Schulleben einfügen.“
    Nach ein paar Telefonaten sagte sie am nächsten Tag beim Frühstück: „Fangt langsam an, eure Sachen zusammenzupacken. Die Bauarbeiten in Lindenhof sind beendet. Ich denke, dass wir spätestens in vier Tagen hier aufbrechen können.“
    „Das geht aber schnell“, flüsterte Karolin. „Viel zu schnell! Es war so
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