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suchen Gespenster

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Titel: suchen Gespenster
Autoren: Enid Blyton
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Arbeit hinter uns und zweitens gerät Frau Theobald in arge Verlegenheit, wenn sie Hella so kurz vor unserer Abreise noch bestrafen soll. Nur werden wir keine Notiz mehr von ihr nehmen. Sagt auch den anderen Bescheid!“
    Zwar rächten sie sich nicht an Hella, dennoch war es für sie alles andere als angenehm, dass keiner sie beachtete. Niemand ließ die Tür auf, wenn sie hinter ihnen ins Zimmer wollte, niemand reichte ihren Teller zu Frau Hofmann hinüber, wenn sie mittags die Suppe austeilte. Man übersah sie ganz einfach und ging an ihr vorbei, als ob sie Luft wäre. Nicht einmal „Gute Nacht“ sagten Petra und Doris zu ihr. „Stillschweigende Verachtung!“ war die Parole, die Hanni ausgegeben hatte.
    Bei den anderen Mädchen von der Burgschule hatte Hella auch keinen Rückhalt mehr. Zu ihrem Ärger musste sie sogar feststellen, dass sich zwischen den Mädchen beider Schulen langsam so etwas wie ein freundschaftlicher Kontakt entwickelte. Sie fühlte sich richtig ausgestoßen. Am nächsten Mittag ging sie zur Direktorin und fragte höflich: „Darf ich heute schon nach Hause fahren?“
    Das wurde ihr erlaubt. „Alles Gute also“, sagte Frau Theobald und wandte sich ihrer Schreibarbeit zu. Kein Händedruck, kein Lächeln – Hella war entlassen. Rasch holte sie ihre Sachen, die längst gepackt waren, und wartete draußen auf den Bus.

Lauter vergnügte Gespenster
     
    Der Schulbetrieb wurde eingestellt. In anderen Klassen meldeten sich ein paar für die Übersiedlung nach Lindenhof. Von Hannis und Nannis Funkelsteiner Freundinnen ging keine mit. So hieß es Abschied nehmen. Die vier Mädchen aus dem Dorf teilten um die Wette Einladungen aus. Hanni und Nanni liefen vor allem in jeder freien Minute zu ihren „Patenkindern“. Von denen fiel ihnen der Abschied besonders schwer.
    Freitagmittag waren alle Vorbereitungen zur Reise abgeschlossen. Am nächsten Morgen sollten die Busse kommen und sie abholen. Trübe Stimmung herrschte allgemein – sogar bei den Lehrerinnen. Es war eben doch eine schöne Zeit gewesen in dem alten Gemäuer mit seiner aufregenden und geheimnisvollen Vergangenheit ...
    Draußen hupte es ein paarmal kräftig. Die Mädchen, die gerade am Mittagstisch saßen, schauten durchs Fenster. „Zwei Busse“, rief eine. „Wollen die uns etwa jetzt schon abholen?“
    Da kletterten Buben und Mädchen aus den Autos. Sie stürmten die Burg förmlich. Ein paar Erwachsene folgten ihnen.
    „Hallo! Wo ist jemand? Herr Hofmann?“
    „Das ist doch unser Herr Doktor Hartmann“, rief Frau Hofmann aufgeregt und kam schnell aus der Küche heraus. „Ja, Herr Doktor, wo kommen Sie denn her? Wir haben Sie frühestens in zehn Tagen zurückerwartet.“
    Frau Theobald begrüßte den Lehrer. Er leitete die Burgschule und sie hatte vor ein paar Wochen mit ihm verhandelt.
    „Seien Sie unbesorgt“, versicherte er ihr sofort, „wir bleiben nicht hier. Wir mussten unsere geplante Route wegen ein paar Krankheitsfällen leider vorzeitig abbrechen. Es war noch ein Glück, dass die Sache erst am Schluss der Reise passierte. Nun sind wir eilig aufgebrochen. Wir haben es bewusst vermieden, Ihnen Nachricht zu geben, um Sie nicht zu verscheuchen. Wir sind bloß gekommen, um unsere Sachen hier sicher zu verstauen, vor allem ein paar Instrumente, die wir mithatten. Dann fahren wir zur Bahnstation und lassen die Schüler heimreisen.“
    Doch Frau Theobald schüttelte lächelnd den Kopf. „Von Verscheuchen ist gar keine Rede. Wir sind im Aufbruch. Morgen früh fahren wir los. Es hat sich erst vor Kurzem so ergeben, sonst hätte auch ich versucht, Ihnen Nachricht zu geben. Und für eine Nacht wird es wohl möglich sein, Ihre und unsere Schüler hier in der Burg oder im Dorf unterzubringen. Wie viele sind es bei Ihnen?“
    „Nur fünfundzwanzig. Die Jüngeren haben wir unterwegs schon in die Bahn gesetzt, sobald wir die Eltern verständigt hatten.“
    „Also lassen Sie uns überlegen, wie wir das Ganze arrangieren können.“
    Die Mädchen aus Lindenhof hatten dem Gespräch gespannt zugehört. War es nicht nett, dass sie die anderen auch kennenlernten? Sie freuten sich alle darüber.
    Frau Hofmann war längst in ihrer Küche verschwunden und ließ auch ihren Mann rufen. Mit ihm zusammen werkelte sie eifrig und rief schließlich: „Platz nehmen zum Mittagessen! Unsere Heimkehrer können in zehn Minuten speisen!“
    Im Nu hatten die Lindenhofer das Geschirr abgeräumt und ein wenig Ordnung geschaffen. Dr. Hartmann ging hinaus
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