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suchen Gespenster

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Titel: suchen Gespenster
Autoren: Enid Blyton
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lustig mit euch allen.“
    „Die Frage ist bloß, was wir mit euch Mädchen aus der Funkelsteiner Schule machen“, fuhr Frau Theobald fort. „Bis zur Rückkehr eurer Mitschüler werden gewiss noch vierzehn Tage vergehen. Habt ihr Lust, für diese Zeit nach Lindenhof zu kommen? Als unsere Gäste natürlich. Bitte, sprecht mit euren Eltern darüber und gebt mir dann Bescheid.“

Der Türkenhund
     
    In der zweiten Nacht nach dem Wandertag gab es noch einmal eine Aufregung, von der diesmal das ganze Internat erfasst wurde. Es war still im Schloss. Die Mädchen aus Lindenhof waren nicht mehr ganz so übermütig wie in der letzten Zeit. Sie freuten sich, einmal woanders zu leben. Noch dazu in so einem geheimnisvollen Schloss.
    „Romantisch“, hatte Elli einmal gesagt.
    Aber ihre Kusinen hatten sich an die Stirn getippt. „Was nennst du romantisch, Elli?“, hatte Hanni gefragt, und als sie keine klare Antwort bekam, hatte sie weitergebohrt: „Die grausligen Zustände während der Raubritterzeit? Die unbehaglichen Wohnverhältnisse von früher? Bilde dir ja nicht ein, dass die es damals so gut hatten wie wir heute. Die Wasserleitung und die Zentralheizung sind erst vor ein paar Jahren installiert worden. Damals hättest du auch nicht gleich mit deiner Mutti telefonieren können, wenn du ein neues Kleid haben wolltest.“
    Nein, an so verschwommenen Gefühlen lag es nicht, dass sie gern in Funkelstein lebten. Aber die Vergangenheit war ihnen lebendiger geworden. Sie hatten begriffen, dass die Geschichtsbücher nicht bloß zum Auswendiglernen da waren, sondern auch zeigten, wie die Welt früher war und wie sie sich langsam gewandelt hatte.
    „Und weiter wandeln wird“, sagte Doris tiefsinnig. Nun sollte also auch Funkelstein für sie bald Vergangenheit sein ...
    Es war gegen elf. Alles schlief, auch die Lehrerinnen. Da gab es draußen auf dem Gang plötzlich entsetzlichen Lärm. Türen flogen auf und zu, ein Hund bellte wütend, es klapperte die Treppen hinauf und hinunter. Das Licht ging nicht an, als ein paar Mutige es anknipsen wollten. Sie saßen alle im Dunkeln und horchten auf die angsterregenden Geräusche ...
    Wo war bloß Herr Hofmann? Merkte er nichts von dem ganzen Spuk? Doch! Frau Theobald hatte ihn durchs Haustelefon herbeigerufen. Er trug seine größte Laterne und schloss bedächtig die Haustür auf.
    Doch bevor er noch ins Haus trat, klirrte es. Wieder bellte ein Hund, vielmehr jaulte er in Todesangst. Und dann raste etwas Klirrendes, Klapperndes über den Hof, über das Steinpflaster und ... war verschwunden.
    Endlich gingen Türen auf. Verschlafene, ängstliche Gesichter schauten auf den Flur. „Was war los? Ist etwas passiert?“ Niemand konnte es sagen.
    Herr Hofmann öffnete Tür um Tür. Plötzlich blieb er stehen. Das war doch der Gemeinschaftsraum der Vierten! Warum stand er offen?
    Neugierig sah der Hausmeister hinein. Ordnung schien in dem Zimmer nicht zu herrschen. Ein paar Hefte lagen auf dem Fußboden. Ein Stoß Bücher lag auseinandergerissen herum. Dann begriff er: Hier hatte der Einbrecher gehaust wie ein Wilder. Doch was hatte er gesucht? Vor allem, wie war er hereingekommen?
    Frau Theobald ging inzwischen durch die Räume und versuchte, die Mädchen zu beruhigen. Frau Jenks, Frau Wilton und Frau Roberts unterstützten sie. „Es ist alles in Ordnung, schlaft ruhig weiter. Herr Hofmann durchsucht das ganze Schloss. Keine Angst, euch geschieht nichts.“ Erklären konnten sie sich aber die Geschichte nicht. Sie hätten lauschen sollen, als Elsa mit ihrer Zimmerkameradin tuschelte. Es waren auch nur Vermutungen, aber ...
    Als die Mädchen morgens durch die Flure gingen, fanden sie noch Spuren von dem nächtlichen Herumtreiber. Eine Jacke lag auf dem Boden, an einer anderen Stelle zerfetzte Hefte, und Doris jauchzte: „Mein Matheheft! Was für ein Glück, jetzt merkt niemand mehr, was ich alles falsch gemacht habe!“
    Das Glasfenster der Eingangstür war zerschlagen, als sei jemand hindurchgesprungen. „Schon möglich“, meinte Herr Hofmann. „Als ich aufschloss, stürmte etwas an mir vorbei. Aber das ging so schnell. Alles war finster, da konnte ich nichts erkennen.“
    „Außerdem wurde mein Mann aus tiefstem Schlaf gerissen und er war bestimmt noch nicht hellwach“, setzte seine Frau schmunzelnd hinzu. „Das ist doch keine Schande“, besänftigte sie ihn sofort, als er ihr mit dem Finger drohte. „Sei froh, dass du einen gesunden Schlaf hast.“
    Das größte Entsetzen
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