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suchen Gespenster

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Titel: suchen Gespenster
Autoren: Enid Blyton
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sich fast nur geduldet vor“, hatte sich Thilde aus der zweiten Klasse einmal geäußert, weil sie sich über einige Lindenhof-Mädchen geärgert hatte. Die hatten Pläne für ein Schulfest geschmiedet und dabei sorglos über die Räume im Schloss verfügt. Dass sich die Mädchen aus der Funkelsteiner Schule über solche und andere Dinge ärgerten, war klar.
    So fiel Hellas Bericht auf fruchtbaren Boden. „Gut, dass wir wissen, wie man uns nennt“, sagte Thilde. „Na, die Musikfritzen werden es den Kunstbanausen schon zeigen.“
    „Vorsichtig aber“, warnte Elsa, „wir müssen alles sorgfältig planen.“
    Für die Lindenhofer war es von Nachteil, dass die Schülerinnen aus dem Dorf, Karolin und Tilly, keine Verbindung zu den Musikfans hatten. Sonst wären sie gewiss gewarnt worden. Doch so blieben sie ahnungslos.

    Hanni und Nanni hatten gleich nach der Ankunft das kleine Haus mit dem Laden entdeckt, das sich in einer Ecke des Burghofs an den Felsen schmiegte.
    Dort wohnte der Hausmeister von Funkelstein mit seiner jungen Frau und seiner Mutter. Die Mutter führte den kleinen Laden. Sie verkaufte an die Musikschüler und nun auch an die Lindenhofer alles, was sie täglich brauchten: Hefte, Kugelschreiber und Farbstifte, Geigensaiten und Notenpapier, aber auch Schokolade und andere Leckereien, außerdem an Besucher Ansichtskarten und Reiseandenken.
    Hofmanns waren nette Leute. Frau Hofmann kümmerte sich um die Küche. Frau Theobald war das sehr recht; so konnte sie die Hausmutter zurück nach Lindenhof schicken, um die Bauarbeiten zu beaufsichtigen. Das Ehepaar hatte im Schloss genug zu tun. Die alte Frau Hofmann hielt fürs Leben gern ein Schwätzchen. Nun freute sie sich über die vielen neuen Gäste.
    „Wer bist denn du, die Hanni oder die Nanni?“, fragte sie jedes Mal, wenn eine von den Schwestern allein erschien. „Dass euch jemand auseinanderhalten kann, das versteh ein anderer!“
    Die Mädchen konnten bei ihr ungestört alles anschauen. Dabei machte Jenny eines Tages eine großartige Entdeckung: „Burg Funkelstein. Ein Führer durch seine Schlossanlagen, seine Geschichte und Sagen.“
    „Heute Abend Treffen im Schlosshof hinten bei Hofmanns Haus“, sagte sie zu den Freundinnen aus Lindenhof.
    Triumphierend schwenkte sie das Heft, als später alle versammelt waren.
    „Zeig mal!“
    „Ist das eine Beschreibung der Burg?“
    „Was ist mit der weißen Frau?“
    Alle wollten das Heft anschauen und Jenny versprach: „Ich leihe es euch gern. Und wer gar zu neugierig ist, braucht nur morgen selber eins zu kaufen.“
    Sie erzählte aber gleich begeistert: „Nein, Bobby, mit der weißen Frau ist es nichts. Aber ein ähnliches Gespenst soll es geben, ein junges Mädchen in einem grün schillernden Kleid, das sich oben vom Felsen gestürzt hat. Und ein Ritter geht um, den seine eigenen Brüder ins Gefängnis geworfen hatten, weil er ihre Grausamkeiten nicht schätzte. Er soll gewaltig mit seinen Ketten rasseln.“
    „Au fein“, rief die unverbesserliche Bobby, „Kettenrasseln lässt sich leicht nachmachen. Morgen besuche ich Erna Helldorf. Ihr Vater ist doch Schmied. Sicher liegen in seiner Werkstatt Ketten herum.“
    „Willst du denn gespenstern?“, fragte Carla erschrocken.
    „Na, so eine gute Gelegenheit werden wir uns doch nicht entgehen lassen“, antwortete Jenny an Bobbys Stelle. „Wir müssen nur noch die Rollen verteilen.“

    Es traf sich gut, dass die Schulleitung für die einzelnen Klassen eine Burgbesichtigung ansetzte.
    „Endlich“, rief Marianne, als Frau Jenks ihnen das verkündete.
    „Fein!“, schrie Bobby.
    „Interessierst du dich neuerdings für Geschichte, Bobby?“, fragte die Lehrerin.
    „Sehr!“ Bobby nickte nachdrücklich mit dem Kopf. „Geschichte wirkt hier so ... so ...“
    „... anschaulich“, half Hilda.
    „Ja, genau.“
    „Nun, da werde ich dich in Geschichte besonders oft drannehmen“, versicherte Frau Jenks, und das war eigentlich gar nicht in Bobbys Sinn.
    Die Vierte wanderte mit Frau Jenks durch die Anlagen von Funkelstein. Herr Hofmann machte die Führung. Die Oberburg erreichten sie über viele Stufen auf einem Seitenweg, der vom Buschwerk fast völlig verdeckt wurde. Oben gab es nur noch wenige Mauern, zwischen denen Unkraut wucherte. Der Bergfried, ein fester, runder Turm, schien gut erhalten zu sein. Hinaufsteigen konnten sie aber nicht.
    Doch dann ging es zum Felsenschloss, und das war viel interessanter. Als Herr Hofmann die dicke Eichentür
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