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suchen Gespenster

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Titel: suchen Gespenster
Autoren: Enid Blyton
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ein paar von den Großen aus der obersten Klasse: „Um sechs trifft sich alles im großen Essraum neben dem Konzertsaal! Feierliche Begrüßung und vergnügtes Abendessen.“
    Es wurde wirklich lustig. Frau Theobald wirkte richtig aufgekratzt, wie die respektlose Bobby behauptete. Sie erzählte auch etwas über die Burgfräulein, als ob sie die Gedanken der Mädchen erraten konnte. „Aber die Zeit der Raubritter ist vorbei“, sagte sie lachend. „Auch Burgfräulein benehmen sich heute manierlich. Und das Gleiche hoffe ich von euch.“ Sie stellte die Neuen vor. Es waren dieses Mal eine ganze Menge. „Das heißt, der Ausdruck Neue gilt nur für unseren Kreis aus Lindenhof. In Wahrheit sind wir hier die Neuen und genießen Gastrecht. Von der Burgschule sind ein paar nicht mit auf die große Reise gegangen. Sie werden nun in unsere Klassen gehen ...“
    „Die Neuen sind die Alten“, flüsterte Jenny.
    „... Neue Schülerinnen von auswärts haben wir nicht aufgenommen, weil wir ja selber fremd in Funkelstein sind. Hiergeblieben ist auch Frau Grimm, die Klavierlehrerin. Ihr habt jetzt die beste Gelegenheit, Klavierspielen zu lernen. Das ist viel günstiger für euch als in Lindenhof, weil ihr hier mehr üben könnt. Wer Lust hat, soll sich bei Helga Friedrich in der sechsten Klasse melden.“
    Aus der Vierten hatte keine Lust – außer Hella Lampert natürlich. Aber die war sowieso vorgemerkt. Dass Marianne sich im Stillen vornahm, oft Klavier zu spielen, das sagte sie nur ihrer Freundin Carla. Die anderen hatten längst vergessen, wie sehr Marianne die Musik liebte. Protzen wollte sie nicht, gerade weil Hella so hochmütig tat.
    Zum Schluss ihrer Ansprache erklärte Frau Theobald: „Eines sage ich euch sehr eindringlich: Alles, was zum Burggelände gehört, ist für euch verbotenes Land. Verstanden? Ich hoffe, dass wir euch eines Tages unter sachkundiger Führung alles zeigen können. Bis dahin müsst ihr warten. Ihr wisst, wir lassen euch viel Freiheit. Aber wir werden aufpassen wie die Luchse.“
    „Ist ja hochinteressant“, sagte Bobby abends beim Schlafengehen zu Carlotta und Jenny. „Anscheinend ist es gefährlich. Aber das kriegen wir schon heraus.“

    Von den Neuen erfuhren sie wenig über die Burg.
    „Die hat immer hier gestanden, wir finden nichts Besonderes an ihr“, erzählte Erna Helldorf achselzuckend. „Ab und zu kommen Fremde und lassen sich herumführen. Die Burg soll einmal sehr berühmt gewesen sein.“
    „Na ja, ihr findet gewiss eure Musik interessanter“, antwortete Hilda. „Warum seid ihr eigentlich nicht mit den anderen mitgefahren? Wart ihr auch krank – so wie Hella?“
    „Da bist du auf dem Holzweg“, rief Tilly Wilk. „Wir sind keine Genies wie die anderen, wir vier – denn Karo1in und Margit gehören auch zu uns.“
    „Wieso geht ihr dann in diese Schule?“
    „Weil unsere Eltern es einfacher finden. Sonst müssten wir mit dem Bus in die Stadt fahren.“
    „Und wie ist es ... ich meine: in eurer Schule?“, erkundigte sich Jenny.
    „Ach, ganz nett“, versicherte Tilly.
    „Wenn bloß nicht so schrecklich viel Musik gemacht würde!“, stöhnte Erna. „Ich kann nichts damit anfangen. Anstandshalber spiele ich ein bisschen Flöte, aber meistens falsch.“
    Die anderen lachten. „Bei uns passiert in dieser Beziehung auch nicht viel. Wer will, kann Stunden nehmen, und wer nicht mag, lässt es bleiben. Bloß singen müssen alle.“
    „Das macht mir Spaß“, versicherte Erna, „und ich singe auch ganz gut.“
    „Ihr müsst uns mal zu Hause besuchen“, sagte Tilly. „Reitet ihr? Wir haben zwei Pferde.“
    „Das erzähl mal Carlotta, der Dunklen dort hinten mit den Locken. Sie ist eine begeisterte Reiterin.“
    Margit Köcher war schon nach Hause gegangen. Doch Karolin Buchner stand still daneben. Sie hörte zu, was die anderen redeten, und blickte zu den Zwillingen hinüber. Zwei Schwestern – und eine sah aus wie die andere und beide waren sie lustig und lebhaft! Karolin seufzte. Sie war das einzige Kind und lebte allein mit ihrer Mutter. Ihr Vater war schon lange tot.
    Als sie im Klassenzimmer ihre Plätze aussuchten, setzte sich Karolin direkt hinter die Zwillinge. Sie zeigte ihnen auch den richtigen Weg, wenn sie in den ersten Tagen manchmal im Gebäude herumirrten. Sogar nachmittags hielt sie sich meist in ihrer Nähe auf. Das fiel nicht bloß den Zwillingen auf, sondern auch den Übrigen. Karolin machte einen braven Eindruck. Sie passte überhaupt nicht
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