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suchen Gespenster

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Titel: suchen Gespenster
Autoren: Enid Blyton
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werden, wenn unsere beiden sich als Raubritterfräulein entpuppen“, brummte Herr Sullivan und alle lachten.
    Inzwischen waren sie am wappenverzierten Tor des Parks von Funkelstein angelangt, das weit offen stand. An der rechten und linken Seite erblickten sie niedrige Häuser, in der Mitte eine wunderschöne Platanenallee. Von der Burg sahen sie einstweilen überhaupt nichts, da die Bäume die Sicht versperrten. Die Allee endete an einem großen Rasenplatz.
    „Also steigt aus!“, rief Herr Sullivan und schaute sich um. Aha, dort hinten schien der Eingang zum Schloss zu sein! Ein überdachter Weg führte in einen engen, kleinen Burghof. Na endlich!
    Als sie hochblickten, sahen sie die Burgzinnen und den runden Turm, der auf dem Bild in Vaters Buch gefehlt hatte. Ebenso einen hohen Felsen mit schwarz gähnenden Fensterluken. Um den Burghof herum befanden sich alte Gebäude mit vergitterten kleinen Fenstern, vielen winzigen Erkern und hübschen Türmen.
    Hanni und Nanni liefen ein paar Schritte vor. Hinter einem Felsen entdeckten sie noch ein kleines Haus und darin einen Laden.
    Ihr Vater hatte inzwischen an einer altmodischen Klingel gezogen, die neben der mittleren Tür hing. Die Tür war aber gar nicht verschlossen und er ging mit seiner Frau über ein paar Stufen ins Haus. Die Zwillinge sahen die Eltern gerade noch verschwinden und rannten schleunigst hinterher.
    „Ach, Sullivans kommen!“, sagte eine vertraute Stimme. Frau Theobald, die Direktorin, stand in der großen Halle und ging ihnen entgegen.
    Kurz darauf wurden die Zwillinge ein Stockwerk höher mit Jubel empfangen. Die meisten aus ihrer Klasse waren schon da: Hilda, die Klassensprecherin, Bobby, Jenny, Marianne und ihre Freundin Carla, Petra, die Klassenbeste, mit ihrer Freundin Doris, die ausgerechnet die schlechteste Schülerin der Klasse war.
    „Carlotta fehlt noch“, sagte Bobby beunruhigt. „Sie wollte doch möglichst früh kommen.“
    Auch Elli, die Kusine der Zwillinge, war noch nicht erschienen.
    „Kommen eigentlich Fränzi und Mary Waters wieder her?“, wollte Hilda wissen.
    „Nein“, antwortete Nanni. „Vor ein paar Tagen schien es noch unsicher zu sein. Doch vorgestern Abend riefen sie an. Sie können wieder in ihre alte Schule gehen.“
    „Na, ist auch recht“, erklärte Bobby trocken. „Ich gebe zu, dass sie sich zuletzt prima gemacht hatten. Aber ein bisschen fremd blieben sie doch.“
    „Schade ist es um Lilo“, betonte Doris. „Die passte super zu uns.“
    Da nickten alle und dachten an das nette Mädchen, das sich von Anfang an mit allen bestens verstanden hatte. Und keine hatte geahnt, dass Lilo die Tochter einer berühmten Schauspielerin war, so bescheiden und natürlich war sie.
    „Ob wir wieder Neue dazubekommen?“, fragte Marianne. „Ich habe vorhin verschiedene fremde Gesichter gesehen. Doch ob sie in unsere Klasse kommen, weiß ich nicht.“
    Nun, sie mussten ihre Neugier einstweilen bezähmen. Die Hausmutter begrüßte sie kurz und eilig. „Stellt eure Sachen am besten in diesen Raum“, sagte sie, öffnete eine Tür und hängte einen weißen Zettel daran: „3. Klasse.“
    „Aber, Hausmutter, wir sind doch jetzt in der vierten!“, rief Hanni entrüstet und verbesserte die Zahl. Das neue Schuljahr begann und es war wirklich ein großer Unterschied, ob sie zur dritten oder zur vierten Klasse gehörten. Die vierte – die zählte beinahe schon mit zu den Großen.
    „Ihr habt frei bis halb eins. Dann müsst ihr wieder hier sein. Bis dahin könnt ihr euch im Gelände umsehen.“ Doch als sie die unternehmungslustigen Mienen bemerkte, bremste sie die Mädchen schnell: „Eins merkt euch: Im Burggelände habt ihr nichts verloren, also auch nichts dort zu suchen. Bummelt durchs Dorf.“
    Dorf? Gab es hier ein Dorf?
    Hanni und Nanni verabschiedeten sich von den Eltern, die schon im Wagen auf sie warteten. Dann wanderten sie durch die Platanenallee zum Parktor und sahen sich um: Die Straße, auf der sie gekommen waren, führte nach links unter der Burg vorbei. Und da standen wirklich ein paar Häuser, ein paar Bauernhöfe, eine Schmiede, auch eine Gastwirtschaft mit einer Metzgerei und einem Lebensmittelladen.
    Hinter dem Dorf lag ein großer Sportplatz. Der gehörte wahrscheinlich zu der Schule im Schloss. Sie gingen weiter und bogen in den Wald ein. Ein breiter Weg führte an Buchen vorbei, unter denen viel Unterholz und hohe Farnkräuter wuchsen. Als links ein Weg abzweigte, wandten sie sich dorthin.
    Hilda
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