Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Suche Weihnachtsmann biete Hund

Suche Weihnachtsmann biete Hund

Titel: Suche Weihnachtsmann biete Hund
Autoren: Petra Schier
Vom Netzwerk:
weitere Kontaktanzeige auszustellen.«
    »Nein, danke, kein Bedarf«, wehrte Julia rasch ab. Da sie einsah, dass sie heute hier nichts ausrichten konnte, zuckte sie mit den Schultern. «Wann kann ich damit rechnen, dass Sie Ihr Computerchaos in den Griff bekommen haben?«
    Die junge Frau hinter dem Schreibtisch l ächelte unbeirrt weiter. »Am Freitag, spätestens kommenden Montag. Ich werde Ihnen umgehend Bescheid geben, Frau Sasse.«
    »Also gut, dann ...« Julia wandte sich zum Gehen und sah sich einem hochgewachsenen dunkelhaarigen Mann in einem grauen Parka gegenüber, der eine gelbe Plastikmappe unter dem Arm trug.
    »Hoppla.« Er lächelte und machte ihr Platz.
    Sie nickte ihm kurz zu und ging weiter, blieb jedoch stehen, als sie mitbekam, was der Mann zu der Assistentin sagte.
    »Entschuldigung?« Sie kehrte um und musterte ihn neugierig. Er sah gut aus und machte überdies einen sympathi-schen Eindruck. Gab solch ein Mann tatsächlich Kontaktanzeigen auf? Rasch schob sie den Gedanken beiseite, denn das ging sie ja im Grunde gar nichts an. Sie deutete auf die Zeitung, die er aus der Mappe hervorgezogen hatte. »Habe ich das eben richtig gehört - Sie haben falsche Zuschriften auf Ihre Kontaktanzeige erhalten?«
    Daniel sah die schlanke und äußerst hübsche Frau überrascht an. Ihr Gesicht wurde von schulterlangem weizenblondem Haar umrahmt, und eine modische randlose Brille betonte ihre großen graublauen Augen. Als ihm bewusst wurde, dass er sie anstarrte, besann er sich rasch auf ihre Frage. »Da haben Sie richtig gehört. Gehören Sie zum Verlag?«
    Julia sch üttelte den Kopf. »Nein, aber mir ist genau das Gleiche passiert.« Sie hob den Umschlag mit den Briefen, die die Anzeigenassistentin nicht hatte annehmen wollen.
    »Ich dachte, dass Sie möglicherweise meine Zuschriften haben und ich die Ihren.«
    »Das ließe sich nun ja ganz leicht herausfinden«, mischte sich die Assistentin ein. »Lassen Sie mich doch die Chiffre-Nummern auf den Zuschriften mit denen in Ihren Bestätigungs-E-Mails vergleichen, dann sind wir sofort klüger.« Eifrig nahm die junge Frau die Briefe und Schriftstücke entgegen und verglich sie gewissenhaft. »Tatsächlich«, sagte sie schließlich mit einem strahlenden Lächeln. »Sie haben Glück - die Verwechslung scheint tatsächlich Sie beide zu betreffen. Sie brauchen also nur Ihre Zuschriften auszutauschen, und alles ist wieder im Lot.« Zuvorkommend reichte sie Julia nun die gelbe Mappe und dem dunkelhaarigen Mann den braunen Umschlag.
    •Na, das ging ja einfach. « Er grinste. »Ich bedanke mich.«
    Auch Julia nickte erfreut und ging neben ihm her in Richtung Ausgang.
    Als sie auf der Stra ße standen, sah er sie neugierig von der Seite an. »Und Sie suchen also einen Weihnachtsmann?«
    »Wie bitte?« Irritiert hob sie die Augenbrauen.
    Er lachte. »Verzeihen Sie, aber ich habe natürlich Ihre Zuschriften geöffnet und gelesen. Eine phantasievolle Anzeige haben Sie da geschaltet.«
    Julia verzog verlegen die Mundwinkel. »Ich weiß. Das war die Idee meiner Schwester. Sie ist Werbetexterin«, setzte sie mit vielsagendem Blick hinzu.
    »Nun, sie hat Ihnen jedenfalls ganze neun Zuschriften beschert.« Er zwinkerte jungenhaft. »Das spricht jedenfalls für das Talent Ihrer Schwester, nicht wahr?«
    »Na ja, Sie haben aber auch zehn Briefe erhalten«, erwiderte Julia amüsiert. »Die ich natürlich ebenfalls geöffnet habe. Sie besitzen also einen Hund und wandern gerne durchs Leben?«
    »Ah ... ja.« Er nickte zaghaft. »Auch nicht auf meinem Mist gewachsen, wie ich zugeben muss. Bei mir war es ein guter Freund, der sich die Zeilen ausgedacht hat.«
    »Tja, dann wünsche ich Ihnen viel Erfolg mit den Damen, die Ihnen geschrieben haben«, meinte Julia und wollte sich schon verabschieden. Doch da fiel ihr noch etwas ein. »Von Katja, die den Kuschelkater sucht, und Sonja mit der Vorliebe für wildes Herumtollen auf der Wiese würde ich Ihnen allerdings abraten. Die beiden scheinen nicht gerade mit großem Verstand gesegnet zu sein. Aber der Brief von Anette klang recht nett.«
    Überrascht sah er sie an. »Danke, das werde ich berücksichtigen.« Er legte den Kopf auf die Seite. »Dann halten Sie sich aber bitte von dem verheirateten Nino mit der Vorliebe für Hotels fern und besser auch von Piet, der behauptet, er sei fünfundzwanzig, der aber auf dem Foto, das er beigelegt hat, eher den Eindruck macht, gerade mal eben erst volljährig geworden zu sein. Ich würde an Ihrer
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher