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Suche Weihnachtsmann biete Hund

Suche Weihnachtsmann biete Hund

Titel: Suche Weihnachtsmann biete Hund
Autoren: Petra Schier
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sogleich in den Papierkorb gewandert.«
    »Wie grausam!« Er grinste.
    »Die anderen habe ich noch nicht erreicht.« Sie rührte Milch in ihren Kaffee und gab auch ein wenig Zucker hinzu.
    »Und bei Ihnen?« Sie hob rasch die Hand, bevor er antworten konnte. »Lassen Sie mich raten: Die Kuschelige und die Wiesenfrau haben Sie aussortiert.«
    »Das hatten Sie mir geraten.«
    »Aber Anette, Kassandra und ...« Sie überlegte, »Rafaela werden Sie in Betracht ziehen.«
    Verbl üfft sah er sie an. »Sie sind gut. Kassandra können Sie aber gleich wieder von der Liste streichen. Nick hat sie verjagt.«
    »Nick?«
    »Mein Hund«, erklärte er. »Er hat sich ihr gegenüber ...
    na ja ... danebenbenommen. Das hat ihrer Garderobe Sch a den zugef ügt - und unserer Bekanntschaft ebenfalls.«
    Julia lachte. »Dann ist Nick wohl schlecht erzogen.«
    Daniel sch üttelte den Kopf. »Nein, ganz und gar nicht.
    Aber ich besitze ihn erst seit drei Tagen, und deshalb konnte ich noch nicht gut einsch ätzen, wie er auf Fremde reagiert.«
    »Erst seit drei Tagen?« Julia blickte ihn erstaunt an. »Ich dachte ...« Sie runzelte die Stirn ein wenig empört. »Dann sind Sie ja ein Betrüger!«
    »Aber nein«, widersprach er. »Peter - mein Freund, Sie erinnern sich - hatte die Idee mit dem Hund. Nun ja, und um nicht ohne dazustehen, habe ich Nick aus dem Tierheim adoptiert.«
    »Wie großherzig.« Julias Miene blieb skeptisch. »Und zum Dank hat er Ihnen gleich die erste Kandidatin vergrault?«
    Daniel hob die Schultern. »Nicht weiter schlimm. Sie war mir sowieso ein wenig zu anstrengend.«
    »Anstrengend?«
    Wieder hob er nur die Schultern, woraufhin sie doch wieder l ächelte. »Macht ja nichts. Sie haben ja noch weitere Zuschriften erhalten.« Bedeutungsvoll wies sie auf den Umschlag.
    »Wie wahr.« Er nickte. »Das bringt mich übrigens auf eine Idee. Sie scheinen eine recht gute Menschenkenntnis zu besitzen. Vielleicht möchten Sie mir helfen, die Zuschriften durchzusehen?«
    »Ich?«
    »Ja, nun, im Gegenzug könnte ich mir Ihre Kandidaten ansehen, quasi aus dem männlichen Blickwinkel.«
    Nachdenklich legte sie den Kopf auf die Seite. »Wissen Sie was, die Idee ist gar nicht so schlecht. Das könnte sogar sinnvoller sein, als die Zuschriften mit meiner Schwester zusammen durchzugehen. Sie ist nämlich dermaßen davon besessen, mich unter die Haube zu bringen, dass Ihr die Feinheiten in den Briefen bestimmt entgehen. Außerdem ist sie hoffnungslos romantisch. Sie hätte vermutlich sogar Ninos Einladung zu einem Stelldichein im Hotel für den Beginn eines modernen Märchens gehalten.«
    Daniel gluckste am üsiert. »Keine gute Beraterin also?«
    »Nicht wirklich.«
    »Dann stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.« Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr. »Leider bleibt mir nicht mehr viel Zeit. Ich habe gleich noch einen Termin mit einem Kunden. Was halten Sie davon, wenn wir uns später irgendwo treffen und die Briefe in Ruhe ansehen?«
    Julia nickte. »Warum nicht?« Sie trank ihren Kaffee aus.
    »Allerdings geht es morgen nicht, weil ich mich nach der Arbeit erst noch nach einem Elektriker umsehen muss. Seit dem kurzen Stromausfall am vergangenen Freitag stimmt etwas nicht mit meinem Sicherungskasten. Und abends muss ich meiner Schwester helfen, einen Adventskalender zu basteln.«
    »Einen Adventskalender? Jetzt schon?«
    Julia lachte. »O ja, für den Kindergarten. Das wird so ein Riesending für zweiundzwanzig Kinder.«
    »Oha.« Auch Daniel lachte. »Aber das mit dem Elektriker können Sie vergessen. Darum kann ich mich auch kümmern.« Er zog eine Visitenkarte aus der Jackentasche und reichte sie ihr.
    Überrascht blickte sie darauf. »Oh, Sie sind Elektronikermeister? Wie praktisch.«
    »Wenn Sie mir sagen, wann es Ihnen recht ist, komme ich morgen im Laufe des Nachmittags bei Ihnen vorbei.«
    »Du triffst dich heute mit diesem Typ?« Christine starrte Julia entsetzt an.
    »Doch nur, weil er wegen dieses Computerfehlers meine Zuschriften bekommt und ich seine«, beruhigte Julia sie.
    »Wir tauschen sie aus und ...«
    »Wie kannst du nur! Ein Mann, der eine Kontaktanzeige aufgegeben hat!«
    Verst ändnislos sah Julia ihre Schwester an. »Worin besteht denn der Unterschied, ob ein Mann auf eine Kontaktanzeige antwortet oder selbst eine aufgibt?«
    »Hach, Schwesterherz!« Theatralisch hob Christine beide Hände in die Höhe. »Das ist doch ganz klar. Wenn er schon so verzweifelt ist, dass er selbst eine Anzeige aufgeben muss,
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