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Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah

Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah

Titel: Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah
Autoren: Richelle Mead
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Mortensen? Er möchte sich vielleicht jedes Mal pfählen, wenn ihm eine solche Frage gestellt wird.«
    »Pfählen ist vielleicht ein bisschen stark ausgedrückt, meinen Sie nicht?«
    »Absolut nicht. Der Knabe ist brillant! Solche idiotischen Fragen müssen ihn doch zu Tode langweilen.«
    Ein amüsiertes Lächeln spielte um den Mund des Mannes, und seine ruhigen braunen Augen schätzten mich sorgfältig ab. Als ihm aufging, dass er mich so offen anstarrte, lenkte er den Blick verlegen beiseite. »Nein. Wenn er auf Lesereise ist, kümmert er sich um seine Fans. Die immer wiederkehrenden Fragen machen ihm nichts aus.«
    »Er geht nicht uneigennützig auf Lesereise. Er geht auf Lesereise, weil sein Verlag ihn dazu verdonnert hat«, konterte ich. »Was ebenfalls eine Zeitverschwendung ist, übrigens.«
    Er wagte es wieder, mich anzusehen. »Ja, wirklich? Sie wollen ihm nicht persönlich begegnen?«
    »Ich … nun ja, natürlich. Es ist nur so, dass … okay. Verstehen Sie mich nicht falsch, ja? Ich könnte dem Burschen die Füße küssen. Ich bin völlig aufgeregt, dass ich ihm heute Abend begegnen kann. Wenn er mich mitnehmen und mich zu seiner Liebessklavin machen will, dann werd’ ich’s tun, solange ich Leseexemplare seiner Bücher bekomme. Aber diese Sache mit der Lesereise … die beansprucht Zeit. Zeit, die besser für das nächste Buch verwendet würde. Ich meine, ist Ihnen nicht aufgefallen, wie lange es braucht, bis ein neues Buch herauskommt?«
    »Ja. Ist mir aufgefallen.«
    Genau in diesem Augenblick kehrte ein vorheriger Kunde zurück und beklagte sich, er habe Karamelsirup anstelle von Karamelsoße bekommen. Was das auch immer zu bedeuten hatte, ich lächelte ihn einige Male an und entschuldigte mich mit lieblicher Stimme, und bald waren ihm die Karamelsoße und alles Übrige völlig schnuppe. Als er meine Kasse verließ, war der Mortensen-Fan ebenfalls verschwunden.
    Gegen fünf beendete ich schließlich meine Schicht, und da tauchte Doug auf.
    »Mir sind einige interessante Dinge über deine Vorstellung hier oben zu Ohren gekommen.«
    »Mir sind die ganze Zeit über einige interessante Dinge über deine „Vorstellung“ zu Ohren gekommen, Doug, aber habe ich mich etwa darüber lustig gemacht, hm?«
    Er klatschte mir noch ein paar Sachen um die Ohren und ließ mich endlich ziehen, damit ich mich auf die Signierstunde vorbereiten konnte – aber nicht, bevor ich ihn so weit gebracht hatte, in aller Bescheidenheit zugeben zu müssen, wie viel er mir für meine Freundlichkeit heute schuldig war. Nicht nur von ihm und Hugh, sondern überall sammelte ich irgendwelche Gefallen ein.
    Ich rannte praktisch die beiden Blocks nach Hause, denn ich wollte unbedingt rasch etwas zu Abend essen und mir überlegen, was ich anziehen sollte. Meine Stimmung stieg in schwindelerregende Höhen. In etwa einer Stunde würde ich meinen Lieblingsautor aller Zeiten treffen. Könnte das Leben noch besser werden? Ich summte vor mich hin, nahm immer zwei Stufen auf einmal und holte meine Schlüssel mit einer schwungvollen Gebärde hervor, die außer mir niemandem auffiel und die sonst niemand würdigen konnte.
    Ich öffnete die Tür, und da packte mich plötzlich eine Hand und zog mich grob hinein in die Dunkelheit meiner Wohnung. Ich jaulte vor Überraschung und Angst auf, als ich gegen die Tür geschubst wurde, sodass sie hinter mir zuschlug. Auf einmal wurde es blendend hell, und der schwache Geruch nach Schwefel waberte durch die Luft. Obwohl ich vor der gleißenden Helligkeit zurückschreckte, konnte ich dennoch gut genug erkennen, was hier vor sich ging.
    Die Hölle kennt keinen größeren Furor als einen stinksauren Dämon.

Kapitel 3
     
    Natürlich sollte ich an dieser Stelle klarstellen, dass Jerome überhaupt nicht wie ein Dämon aussah, zumindest nicht im herkömmlichen Sinn von roter Haut und Hörnern. Auf einer anderen Existenzebene vielleicht schon, aber wie Hugh, ich selbst und alle anderen Unsterblichen, die auf Erden wandelten, trug Jerome jetzt eine menschliche Maske.
    Eine, die aussah wie John Cusack.
    Im Ernst. Kein Witz. Der Erzdämon behauptete zwar immer, den Schauspieler gar nicht zu kennen, aber das kaufte ihm keiner von uns ab.
    »Au!«, sagte ich gereizt. »Lass mich los!«
    Jerome lockerte seinen Griff, aber seine dunklen Augen funkelten nach wie vor gefährlich. »Du siehst gut aus«, sagte er nach kurzem Zögern, offenbar selbst überrascht über dieses Eingeständnis.
    Ich zupfte an meinem Pullover
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