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Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah

Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah

Titel: Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah
Autoren: Richelle Mead
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makellos«, gab Carter zu bedenken. »Menschen betrügen sich selbst, wenn sie das von ihr erwarten. Es ist die Unvollkommenheit, die Liebe vollkommen macht.«
    »Keine Rätsel, bitte«, sagte ich zu ihm und fühlte mich plötzlich nur noch müde. »Ich habe gerade die eine Person verloren, die ich nach all den Jahren vielleicht hätte lieben können. Wirklich, wahrhaftig lieben. Nicht nur purer Nervenkitzel, wie bei Roman. Seth … Seth hatte alles. Leidenschaft. Hingabe. Freundschaft.
    Nicht nur das, aber ich habe mich einverstanden erklärt, wieder meinen „aktiven Pflichten“ als Sukkubus nachzukommen.« Ich schloss die Augen und schluckte die Galle in meiner Kehle hinunter. Ich dachte an all die netten Burschen in der Welt, Männer wie Doug und Bruce. Ich wollte nicht ihr Verderben sein. »Ich verabscheue es wirklich, Carter. Du hast keine Ahnung, wie sehr ich es verabscheue, keine Ahnung, wie sehr ich das nicht mehr tun möchte. Aber es ist die Sache wert. Es ist sie wert, falls Seth seine Erinnerungen behalten kann.«
    Ich sah unsicher zu dem Engel hinüber. »Kann er doch, oder?« Carter nickte, und ich stieß erleichtert die Luft aus. »Gut. Wenigstens ein bisschen Hoffnung ist in dem Ganzen.«
    »Natürlich. Es gibt immer Hoffnung.«
    »Für mich nicht.«
    »Es gibt immer Hoffnung«, wiederholte er fester, und etwas Befehlendes lag in seiner Stimme, bei dem ich hochschreckte. »Niemand ist über die Hoffnung hinaus.«
    Wiederum spürte ich, wie mir die Tränen kamen. Meine Güte! Anscheinend hatte ich in letzter Zeit ziemlich nah am Wasser gebaut. »Was ist mit einem Sukkubus?«
    »Insbesondere ein Sukkubus nicht.«
    Erneut legte er die Arme um mich, und ich überließ mich ein weiteres Mal meinem Schluchzen, eine verdammte Seele, die eine kurze Ruhepause in der Umarmung eines himmlischen Wesens einlegte. Ich fragte mich, ob es stimmte, was er sagte, ob es möglich wäre, dass für mich immer noch Hoffnung bestand, aber dann fiel mir etwas ein, das mich halb auflachen und halb husten ließ.
    Engel sagten immer die Wahrheit.

Epilog
     
    »Casey ist krank«, teilte mir Paige brüsk mit und zog sich den Mantel an. »Also musst du vielleicht für sie an der Kasse einspringen.«
    »Kein Problem.« Ich lehnte mich an die Wand ihres Büros. »Hält das Interesse wach, wissen Sie?«
    Sie hielt inne und lächelte mich kurz an. »Ich weiß es wirklich zu schätzen, dass Sie hereingekommen sind – und das so kurzfristig.« Sie tätschelte sich abwesend den Bauch. »Ich bin mir sicher, es ist nichts, aber ich hatte den ganzen Tag über diese Schmerzen …«
    »Nein, nein, schon gut. Sie müssen auf sich aufpassen. Sie müssen auf Sie beide aufpassen.«
    Wiederum lächelte sie mich an, nahm ihre Handtasche und ging zur Tür. »Doug schwirrt hier irgendwo herum, und falls Sie Hilfe brauchen, fragen Sie ihn. Hmmm … da ist noch etwas, das ich Ihnen sagen muss … Oh, ja – in Ihrem Büro liegt etwas für Sie. Ich hab’s auf Ihren Stuhl gelegt.«
    Bei ihren Worten spürte ich Schmetterlinge im Bauch. »W-was ist es?«
    »Sie müssen nachsehen. Ich muss los.«
    Ich folgte Paige aus ihrem Büro und wandte mich unsicher meinem eigenen zu. Das letzte Ding, das auf meinem Stuhl gelegen hatte, war ein Umschlag von Roman gewesen, ein weiterer Baustein in seinem abgedrehten Spiel von Liebe und Hass. Oh je, dachte ich. Ich hab’s gewusst, dass es nicht so einfach sein konnte, wie Carter gesagt hatte. Roman ist zurück, und es fängt alles wieder von vorn an, er wartet darauf, dass ich …
    Ich starrte hin und schluckte ein Aufkeuchen hinunter. The Glasgow Pact lag auf meinem Stuhl.
    Zaghaft nahm ich das Buch, als wäre es aus feinstem Porzellan. Es war mein Exemplar, dasjenige, das ich Seth vor über einem Monat zum Signieren überlassen hatte. Ich hatte es völlig vergessen. Ich öffnete den Schutzumschlag, und Lavendelblüten fielen heraus. Es war nur eine Handvoll, aber sie waren mir kostbarer als sämtliche Blumensträuße, die ich in diesem Monat erhalten hatte. Als ich versuchte, sie aufzufangen, las ich:
    Für Thetis,
    längst überfällig, ich weiß, aber sehr häufig kommen die Dinge, nach denen uns am meisten verlangt, erst nach viel Geduld und Mühsal. Das ist eine menschliche Wahrheit, glaube ich. Selbst Peleus wusste es.
Seth
    »Er ist wieder da, weißt du.«
    »Hm?« Ich sah von der verblüffenden Inschrift auf und hatte Doug vor mir, der im Türrahmen lehnte.
    Er nickte zu meinem Buch hin. »Mortensen. Er
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