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Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah

Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah

Titel: Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah
Autoren: Richelle Mead
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des Zustands meines Apartments bewusst. Es sah schlimmer aus als bei Jerome. Zerbrochenes Porzellan und Glas. Zertrümmerte Tische. Umgedrehte Sessel und umgekipptes Sofa. Das wackelige Bücherregal endlich in Einzelteilen. Aubrey kauerte unter dem Küchentisch und fragte sich wohl, was eigentlich los war. Was ich mich auch selbst fragte. Die Nephilim waren nirgendwo zu sehen. Was war geschehen? Hatte ich wirklich alles verpasst? Die epische, göttliche Schlacht des Jahrhunderts, und ich hatte sie wegen eines Kusses verpasst? Zugegeben, ein wirklich guter Kuss, aber dennoch …
    »Wo sind … die anderen alle?«
    »Jerome ist los und sorgt für, äh, Schadensbegrenzung bei deinen Nachbarn.«
    »Hört sich nicht gut an.«
    »Übliche Vorgehensweise. Übernatürliche Schlachten verlaufen nicht so ganz geräuschlos, weißt du. Er wird ein wenig Gedächtnislöschung durchführen, sicherstellen, dass niemand weiter oben davon Kenntnis erhält.«
    Ich schluckte, weil ich Angst davor hatte, meine nächste Frage zu stellen. »Was ist mit … was ist mit den Nephilim?«
    Carter musterte mich lange mit seinen harten grauen Augen.
    »Ich weiß, ich weiß«, sagte ich schließlich und senkte den Blick. »Es gibt keine zehn Jahre und vorzeitige Entlassung wegen guter Führung, nicht wahr? Du hast sie vernichtet.«
    »Wir haben … einen von ihnen vernichtet.«
    Ich sah scharf hoch. »Was? Was ist mit dem anderen?«
    »Er ist entkommen.«
    Er. Meine Tränen kamen jetzt heraus; ich verlor die Selbstbeherrschung. Für dich gehe ich weg. »Wie?«
    Carter legte Seth eine Hand auf die Stirn, wie um zu sehen, in welchem Zustand er war, und wandte sich dann wieder mir zu. »Alles ist wirklich sehr schnell geschehen. Er hat sich maskiert und ist in dem allgemeinen Durcheinander unsichtbar geworden, als wir uns den anderen vorgenommen haben. Und ehrlich gesagt …« Der Engel sah zu meiner geschlossenen Wohnungstür hinüber, dann zu Hugh und zu mir.
    »Was?«, flüsterte ich.
    »Ich bin nicht … ich bin nicht völlig davon überzeugt, dass Jerome ihn nicht hat entkommen lassen. Er hatte keine zwei erwartet. Ich auch nicht, obwohl ich im Nachhinein gesehen zwei hätte erwarten sollen. Nachdem wir den ersten getötet hatten …« Carter zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht. Schwer zu sagen, was dann geschah.«
    »Dann wird er zurückkehren«, begriff ich, und Furcht und Erleichterung mischten sich auf unheimliche Weise in mir. »Er wird zurückkehren … und er wird gar nicht glücklich über mich sein.«
    »Ich glaube nicht, dass das ein Problem sein wird«, bemerkte der Engel. Sanft hob er Seth hoch und brachte ihn zu meinem umgekippten Sofa. Einen Augenblick später drehte es sich, ohne dass er es berührt hätte, und richtet sich auf. Carter legte Seth darauf und fuhr fort: »Er hat schwer Prügel bezogen – der andere Nephilim. Richtig schwer Prügel. Ich kann nicht fassen, dass er noch die Energie hatte, sich vor uns zu verstecken; ich erwarte nach wie vor jede Minute, ihn zu spüren. Wenn er schlau ist, rennt er so weit von uns weg, wie er kann, entfernt sich aus unserer Reichweite – aus der Reichweite eines jeden Unsterblichen -, damit er seinen Schirm fallen lassen und sich ausruhen kann.«
    »Dann was?«, fragte Hugh.
    »Er ist in einem schlimmen Zustand. Er wird lange brauchen, bis er sich erholt hat. Und in diesem Fall weiß er, dass er nicht mehr die Unterstützung hat, um hierher zurückzukehren.«
    »Er könnte immer noch über mich herfallen«, sagte ich zitternd bei der Erinnerung an Romans Zorn am Ende. Schwer zu glauben, dass wir eng umschlungen dagelegen hatten, gefangen in den Qualen der Leidenschaft, und das vor weniger als vierundzwanzig Stunden.
    »Er könnte über dich herfallen«, stimmte Carter zu. »Aber über mich nicht. Oder Jerome. Er kann sich bestimmt nicht uns beide vornehmen. Das hat letztlich die Entscheidung herbeigeführt. Das hatten sie nicht erwartet. Wir beide gemeinsam. Das wird ihn daran hindern, gleich wieder herzukommen, obwohl du allein keine Bedrohung für ihn darstellst.«
    Was ich nicht im Geringsten beruhigend fand. Ich dachte an Roman, leidenschaftlich und rebellisch, stets begierig darauf, etwas gegen das System zu unternehmen. Eine solche Persönlichkeit überließ sich gern ihren Rachegefühlen. Ich hatte ihn ausgetrickst, mit ihm geschlafen und ihn dann verraten, was die Vernichtung seiner Pläne zur Folge gehabt hatte – und seiner Schwester. Gott sei für meine
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