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Sturmrappe — Der Außenseiter (German Edition)

Sturmrappe — Der Außenseiter (German Edition)

Titel: Sturmrappe — Der Außenseiter (German Edition)
Autoren: Kate Sherwood
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aufrichtigen Lächeln. „Tatiana ist vielleicht nicht sehr dankbar, aber …“
    „Sie wird dankbar sein, wenn sie sich ein bisschen beruhigt hat“, unterbricht ihn Jeff, „und wenn sie ein Pferd reitet, mit dem sie umgehen kann.“
    Dan nickt. „Na dann hoffe ich mal, dass es klappt. Und ich sehe Sie dann wohl morgen, wenn Sie wieder zum Stall rausfahren.“
    Die beiden verabschieden sich und machen sich auf den Weg zur Tür. Nachdem sie gegangen sind, herrscht für kurze Zeit Stille und Dan wappnet sich.
    „Also, sie wirken nett“, beginnt Chris. Es klingt ziemlich harmlos, doch Dan weiß, dass das noch nicht alles ist. „Ja, ein wirklich nettes Paar . Wirklich, eines der nettesten schwulen Paare, die ich in letzter Zeit getroffen habe.“ Dan muss lachen. „Und weißt du was, Dan? Wenn ich mit dem Schwulsein recht hatte – und das hatte ich, nur um das noch mal deutlich festzuhalten …“ Chris nickt stolz, bevor er fortfährt: „Wenn ich damit recht hatte, dann solltest du zugeben, dass ich auch bei der anderen Sache richtig lag … sie haben mit dir geflirtet!“
    Dan lacht nur und schüttelt den Kopf. Er weiß, dass Chris gelegentlich mal nur das sieht, was er sehen will, und so sieht er keinen Sinn darin, ihm zu widersprechen. „Alles klar: ‚Ich, Jeff und Evan sitzen auf `nem Baum …‘“
    Chris klatscht triumphierend in die Hände. „Ganz genau, Baby!“ Dann wird sein Gesichtsausdruck ernster. „Aber auf einem Baum? Wirklich? Ich bin ja kein Experte für schwulen Sex, aber ich denke, dass zumindest das erste Mal auf dem Boden stattfinden sollte …“ Und der Rest des Abends verläuft wie erwartet.

Kapitel 3

    W IE geplant verbringt Dan die Nacht in Chris‘ Gästezimmer. Robyn ist auf dem Hof für das Füttern und die täglich anfallenden Aufgaben zuständig, so dass Dan eigentlich ein bisschen länger schlafen kann, wenn er will, doch er wacht aus Gewohnheit bei Sonnenaufgang auf. Er gönnt sich eine kurze Dusche und zum Frühstück ein paar Reste des chinesischen Essens vom Vorabend – wieder aufgewärmt schmeckt es sogar noch besser als frisch geliefert. Dan holt seine Arbeitskleidung aus dem Trockner und zieht sie über, dann verlässt er das Haus. Chris schläft noch.
    Da Dan sich nicht gerade darauf freut, Karl und Molly zu begegnen, ist er froh, dass sie nirgendwo zu sehen sind, als er am Stall ankommt. Es ist friedlich dort am frühen Morgen – nur die Geräusche der Pferde, die zufrieden ihr Heu kauen. Ein ruhiger Blick folgt ihm auf seinem Weg die Gasse hinunter, und als er vor Montys Box stehen bleibt, streckt der große Wallach zur Begrüßung seinen Kopf über die Tür, auch wenn er dabei nicht das Kauen unterbricht. In seinem Schopf hängt ein Heuhalm. Dan zupft ihn heraus und versucht dann spielerisch, ihn Monty ins Maul zu stecken.
    Robyn kommt die Stallgasse herunter. Sie trägt einen Armvoll Führstricke und ihre roten Locken fangen bereits an, dem Pferdeschwanz zu entfliehen, der sie bändigen soll. „Gib es zu, Dan, du liebst dieses Pferd. Du hast den Verkauf sabotiert, weil du ihn für dich selbst willst.“
    Er weiß, dass Robin nur einen Witz macht, aber ein wenig trifft es ihn trotzdem. „Was soll dieser Sabotage-Quatsch? Wenn sie Monty an ein unerfahrenes Kind verkaufen wollen, sollten sie sich jemanden mit einem blinden Trainer suchen.“ Dan streichelt Montys muskulösen Hals. „Jeff hätte es nicht zu einem Verkauf kommen lassen, egal was ich gesagt hätte.“
    Robyn zieht eine Augenbraue hoch. „Er ist also schon ‚Jeff‘. Ihr kennt euch wohl ziemlich gut? Und warum glaubst du überhaupt, dass die Käufer auf ihn hören würden? Wir wissen schließlich, wie gut unsere Chefs auf dich hören.“
    „Naja, ich habe eben so eine Ahnung, dass Jeff seine Methoden hat, um Evan zu überzeugen.“ Die Worte allein sind nicht viel, aber Dan wählt einen zweideutigen Tonfall, auf den Robyn sofort anspringt.
    „ Im Ernst ? Und meinst du damit tatsächlich das, was ich glaube? Und ist es sicher oder vermutest du nur?“
    Dan weiß, dass er nicht tratschen sollte, aber er hat lange genug mit Robyn zusammengearbeitet, um zu wissen, dass sie keinerlei böse Absichten hegt – sie macht damit nur ihren langweiligen Job etwas interessanter. „Nennen wir es einfach eine begründete Vermutung“, deutet Dan an und nimmt Robyn einige Führstricke ab. „Stellst du die großen Jungs zuerst raus?“ Er überprüft, welche Pferde fertig gefressen haben – sie hängen
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