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Sturmrappe — Der Außenseiter (German Edition)

Sturmrappe — Der Außenseiter (German Edition)

Titel: Sturmrappe — Der Außenseiter (German Edition)
Autoren: Kate Sherwood
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Fehlschlag mit Monty.
    Dan lehnt sich weiter vor, aber hält dann inne. Was tut er da eigentlich? Was auch immer vor sich geht, er hat sich davon überzeugt, dass es allen gut geht und damit keine Entschuldigung für weiteres Spionieren. Er dreht sich um und geht zum Stall zurück. Nicht eingeweiht zu werden frustriert ihn. Wäre er am Abend zuvor nicht Jeff und Evan über den Weg gelaufen, hätte er nicht gewusst, dass sich für heute überhaupt Käufer angemeldet hatten. Und ohne über die Lage informiert zu sein, ist ihm keine vernünftige Entscheidung darüber möglich, woran er arbeiten soll.
    Als er wieder beim Stall ankommt, mistet Robyn immer noch Boxen aus, und anstatt sich zu überlegen, welches Pferd er als nächstes reiten könnte, fasst er spontan einen Entschluss. „Ich werde mich umziehen und eine lange Mittagspause machen, okay, Robyn?“
    „Hast du nicht gesagt, die Kaminskis würden kommen?“
    „Ja, das dachte ich, aber ich bin nicht ganz sicher. Vielleicht haben sie ihre Meinung geändert. Außerdem geht es um Sunshine – Karl oder Molly können sie reiten, wenn es sein muss.“
    „Ja, okay.“ Robyn runzelt die Stirn. „Du weißt aber, dass es grade mal erst zehn Uhr ist, oder? Eine ziemlich frühe Mittagspause.“
    „Ich werde eine ganze Strecke fahren. Bis ich ankomme, ist es fast Mittag.“
    Robyn nickt verständnisvoll. „Ach so, okay.“ Dan macht sich auf den Weg zu seiner Wohnung und Robyn ruft ihm nach: „Sag ‚ hallo‘ von mir!“ Dan winkt, um zu zeigen, dass er sie gehört hat, aber er dreht sich nicht um.
    Er schlüpft in Jeans und ein Button-down-Hemd und geht die Treppe hinunter. Da außer Robyn immer noch niemand zu sehen ist, kritzelt er eine Nachricht auf die Tafel. Gegen 2 zurück – D. Es kommt ihm etwas kindisch vor, ihnen nicht zu sagen, wo er hingeht, aber er rechnet damit, dass sie es sich denken können oder Robyn sie informiert.
    Er verlässt den langen Zufahrtsweg des Hofs in Richtung Highway. Obwohl er weiß, dass er mehr als genug Stunden für den Stall arbeitet, fühlt er sich ein bisschen schuldig. Gestern eher aufgehört zu haben und sich heute eine lange Mittagspause zu gönnen, fühlt sich disziplinlos an. Dann denkt er an sein Ziel und die Schuldgefühle verfliegen.
    Nach einer etwa einstündigen Fahrt biegt er in die landschaftlich wunderschön gestaltete Anlage ein, die der Einrichtung ihren Namen gibt. „Willowbrook“ klingt vielleicht etwas klischeehaft, aber es gibt viele Weiden und mindestens einen Bach, also kann man schlecht etwas dagegen einwenden. Er sucht sich einen Parkplatz und betritt das Hauptgebäude. Er meldet sich wie immer beim Empfang und folgt dann dem vertrauten Flur. Ein paar der Schwestern nicken ihm zu und er lächelt zurück. Er kann sich nicht vorstellen, ihre Arbeit zu machen, jeden Tag hiermit zu tun zu haben.
    Als er die Zimmertür erreicht, bleibt er stehen. Er braucht jedes Mal einen Moment, um sich zu sammeln. Nachdem er tief Luft geholt und ein Lächeln aufgesetzt hat, öffnet er die Tür. „Hi Justin. Tut mir leid, dass ich ein paar Tage nicht hier war – deine Eltern haben sich ein bisschen aufgeregt und ich musste ein paar Überstunden machen.“
    Dan verstummt und ihm wird klar, dass er auf eine Antwort wartet. Wenn Justin jemals etwas sagen würde, bekäme Dan so einen Schreck, dass er wahrscheinlich schreiend aus dem Zimmer laufen würde, doch es fühlt sich auch irgendwie unhöflich an, einfach davon auszugehen, dass der andere Mann nichts zum Gespräch beitragen wird.
    Dan nimmt Justins Hand in die seine. „Und Robyn lässt dich grüßen. Ich glaube, sie hat einen neuen Freund, aber sie redet nicht viel darüber. Vielleicht heißt das ja, dass es diesmal etwas Ernstes ist. Und ich war gestern Abend mit Chris unterwegs. Natürlich nur im JP’s. Ich mache da immer noch ein paar Schichten. Chris scheint’s gut zu gehen. Er hat diesen Fall gewonnen, den mit der Reifenfabrik. Und er hat erzählt, dass seine Schwester noch ein Kind bekommt – ich glaube, sie versuchen immer noch, ein Mädchen zu kriegen.“ Da es ihm seltsam vorkommt, Justin von neuem Leben zu erzählen, wechselt Dan das Thema.
    „Wir hatten Interessenten für Monty. Waren deine Eltern gestern hier? Dann haben sie es dir vielleicht schon erzählt.“ Eine weitere Pause für die Nicht-Antwort, dann fährt Dan fort: „Egal, jedenfalls war Monty wirklich brav. Naja, er war eben Monty, aber zumindest auf dem Dressurplatz war er brav.“
    Dan
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