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Sturmrappe — Der Außenseiter (German Edition)

Sturmrappe — Der Außenseiter (German Edition)

Titel: Sturmrappe — Der Außenseiter (German Edition)
Autoren: Kate Sherwood
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haben.“
    Chris lehnt sich triumphierend in seinem Stuhl zurück. „Vielleicht wirst du jetzt gleich noch mal mit ihnen zu tun haben. Sie kommen nämlich rüber.“
    Dan stöhnt. Hätte Chris nicht mit dieser Sache angefangen, dann wäre es eine ganz normale zufällige Begegnung zwischen Bekannten gewesen. Doch mit Chris‘ wilden Spekulationen in seinem Kopf weiß Dan genau, dass er sich unwohl fühlen wird. Und dann wird er versuchen, sich natürlich zu verhalten und sich dadurch noch unwohler fühlen, und dann wird sich das Ganze für Dan in einen Albtraum verwandeln und für Chris in einen Quell endloser Belustigung.
    Chris‘ Blick wandert von Dan zu den Neuankömmlingen und Dan dreht sich um, damit er sie begrüßen kann.
    „Dan, hey. Wir dachten uns doch, dass Sie das sind“, beginnt Evan beinahe schüchtern.
    Dan kann die Bemerkung nicht ganz verstehen. Sie waren fünf Meter von ihm entfernt – sind sie beide so kurzsichtig, dass sie jemanden aus einer Entfernung von fünf Metern nicht erkennen? Oder war es als Beleidigung gemeint, die ihn als leicht zu vergessen darstellt? Aber das ergibt keinen Sinn – am Nachmittag waren sie noch absolut freundlich gewesen, und selbst, wenn sie ihn nicht leiden könnten, hatten sie nicht wie die Art von Arschlöchern gewirkt, die einen Raum durchqueren würden, nur um ihrer Verachtung Ausdruck zu verleihen.
    Anscheinend hat Dan etwas zu lange gegrübelt, denn Jeff und Evan schauen ihn irgendwie seltsam an, während Chris sich mit ausgestreckter Hand über den Tisch lehnt. „Ich bin Chris. Das mit Dan tut mir leid, er ist … betrunken? Oder einfach nur schlecht im Umgang mit Menschen. Möglicherweise ein bisschen von beidem.“
    Dan rollt die Augen. „Ja, sorry. Ich bin nicht ganz auf der Höhe.“ Er reißt sich zusammen. „Sie sind ohne Ihre Schwester hier?“, fragt er Evan.
    „Naja, ich bin im Moment nicht gerade beliebt bei ihr.“ Evan verzieht das Gesicht.
    „Dann haben Sie ihr Monty ausgeredet?“ Dan schaut von Evan zu Jeff, der mit einem Nicken antwortet.
    „Ja, und dafür wollte ich mich bei Ihnen bedanken.“ Evan lächelt. „Ich kann manchmal ein bisschen dickköpfig sein, und ich wollte Jeff erst nicht glauben. Deshalb hat eine zweite Meinung, die seine bestätigt, sehr geholfen.“ Evan wirft Dan einen zaghaften Blick zu. „Er hat mich daran erinnert … naja, er hat mir klar gemacht, wie gefährlich das Vielseitigkeitsreiten sein kann.“
    Dan möchte unbedingt vermeiden, dass das Gespräch in diese Richtung abschweift. . „Naja, ich hoffe, Sie denken über ein paar der anderen Pferde nach. Wie schon gesagt, ich glaube, Sunshine wäre gut. Sie ist auch ein Hannoveraner, also ein ähnlicher Typ, aber nicht ganz so eigensinnig. Sie ist nicht ganz so kräftig, aber ich denke, das sollte bei Tatianas Leistungsstand keine Rolle spielen.“
    Jeff nickt. „Ja, wir haben heute Abend angerufen und einen Termin ausgemacht, um sie morgen auszuprobieren. Wenn Tatiana bis dahin fertiggeschmollt hat.“
    Evan verzieht das Gesicht. „Es ist schade, dass Monty von Karl und Molly so hochgejubelt wurde. Ich meine, sie haben Tatiana davon überzeugt, dass sie und das Pferd Seelenverwandte sind oder so was.“ Evan schüttelt den Kopf. „Es ist wirklich frustrierend. Ich meine, ich habe im Zusammenhang mit Pferden so viele großartige Menschen getroffen und dann begegnet mir so ein Fall, bei dem jemand offensichtlich weiß, dass es nicht passt, aber trotzdem weiterdrängt …“
    Dan unterbricht ihn. „Das ist eben eine Frage des Ermessens. Wir können unterschiedlicher Meinung sein, ohne die anderen gleich für böse Menschen zu halten.“ Er ist vielleicht nicht zufrieden mit seinen Arbeitgebern, aber er kann trotzdem nicht einfach dasitzen und zuhören, wie jemand sie schlechtmacht.
    Evan sieht verlegen aus. „Ja, natürlich, das stimmt.“ Er lächelt entschuldigend. „Sehen Sie, wie schon gesagt: Ich kann ein bisschen dickköpfig sein.“
    Jeff legt sanft eine Hand in Evans Nacken und schüttelt ihn ein klein wenig. Dan entgeht nicht, wie Evan sich der Berührung entgegenlehnt, und Chris sieht aus, als wollte er einen Siegestanz aufführen. Dan kann es kommen sehen: jetzt wird Chris bestimmt wieder mit seinem Gaydar prahlen, und darauf freut er sich nicht gerade.
    „Wie dem auch sei, wir lassen Sie jetzt wieder in Ruhe Ihren Abend genießen. Ich wollte mich nur noch mal dafür bedanken, dass Sie uns heute geholfen haben“, sagt Evan mit einem
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