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Sturmjäger von Aradon - Magierlicht - Nuyen, J: Sturmjäger von Aradon - Magierlicht

Titel: Sturmjäger von Aradon - Magierlicht - Nuyen, J: Sturmjäger von Aradon - Magierlicht
Autoren: Jenny-Mai Nuyen
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zerschlugen, ohne zu ahnen, dass sie alle ein und dasselbe waren. Frieden musste kommen, um sie zu einen; sie mussten heimkehren ins warme Becken des Lichts. Doch die Elfen führten sie noch weiter.
    Nach Süden, weiter nach Süden, zu den vier Türmen!
    Weiter trug sie das Land, dorthin, wo das Leben verschwunden war und nur Städte in Funkenpfützen glommen. Bei den vier Türmen würde sie das Tiefe Licht rufen, die Erde aufbrechen lassen und die toten Massen mit Leben erfüllen. Bei den vier Türmen, dem Kern der Finsternis, würde das Leben den Tod besiegen.
    Hier muss es beginnen!
    Ein Funkengewirr erschien am Horizont. Sie kannte … kannte diese Stadt … Aradon.
    Aradon, hier war es! Der Name stürzte in ihr Bewusstsein wie eine rollende Murmel. Die vier Türme, der Sitz der Magierschaft. Die Magierschaft … vage, ferne Erinnerungen flatterten auf.
    Rufe nun das Tiefe Licht! Hier muss es beginnen!
    Die Funkenwirbel umschwärmten die vier Türme wie entzündetes Gewebe, eine Schlacht war im Gange. Hel blinzelte. Züngelnde Flammen und magische Blitze zersprengten die stählerne Dunkelheit. Im Himmel flogen Schiffe. Die Magierschaft war aus dem Alten Reich zurückgekehrt und die Flotte der Sturmjäger war im Einsatz. Mit dem Lirium, das sie im Alten Reich erbeutet hatten, wurde die Rebellion blutig niedergeschlagen. Die Angreifer schwenkten Fahnen, auf denen mit weißer Farbe ein Symbol abgebildet war … eine Muschel. Das Zeichen der Isen. Blitze, die von den Schiffen herabgefeuert wurden, brachten Dutzende Rebellen auf einmal zu Fall, doch andernorts erklommen sie Mauern und drangen in die Türme ein.
    Hel sah all das, und doch sah sie keine Magier, Sturmjäger und Isen, nur Funken, Blitze, Flammen und Licht. Sie konnte kaum erkennen, dass die Funken Krieger waren, die die Türme der Magierschaft stürmten.
    Die Erde bebte. Ein Leuchten tief aus dem Kern der Welt irrte heran, durchströmte Granit und Lehm, Wurzeln und Gestein mit Leben. Ihre Stimmen rasselten vor Gier.
    Doch Hel hielt inne. Etwas in den Türmen drängte sie, näher zu kommen. Da waren Lichter, tief verborgen hinter den Mauern … mächtige Lichter …
    Beende das elende Flimmern dieser verlorenen Funken! Vereine sie! Verschlinge sie!
    Ihre Stimmen kreischten gegen den Lärm der Schlacht an, doch dann wurde das Jubeln der Isen lauter. Sie hatten das große Portal eingebrochen, das in den Südturm führte.
    »Nehmt ihnen die Feenlichter! Alles Lirium in den Fluss! Isen und Menschen, Brüder und Schwestern, nieder mit der Magierschaft!«
    Die Rufe erreichten Hel nur als ein bedeutungsloses Summen. Das dröhnende Trommeln der Totenlichter blendete alles andere aus.
    Noch immer starrte sie fasziniert auf einen der Türme, der von unten heraus zu glühen schien. Etwas strahlte dort heller als alles andere und zog sie an. Es wollte zu ihr, genau wie das Licht tief in der Erde. Stockend begann sie auf den Turm zuzugehen, geradewegs durch die anstürmende Isenschar.
    Ihre Schritte setzten kaum im Gras auf. Isen, die sie angreifen wollten oder bloß an ihr vorbeistürmten, fielen kraftlos nieder. Die Totenlichter zuckten vor Behagen. Mehr und mehr Licht kehrte in sie ein.
    Der Boden unter ihr begann zu grollen. Die Erde war in Bewegung. Ein dumpfes Krachen erfüllte den Himmel. Eine Flut aus Schreien schwoll an, als die Brücke zwischen Ost- und Südturm einstürzte und die Trümmer Krater in den Boden rissen. Ebenso ohrenbetäubend hörte Hel das triumphale Gelächter der Elfen. Das Tiefe Licht! Du bringst das Tiefe Licht über alle, über alle!
    Irgendetwas in Hel versuchte sich zu wehren, doch sie konnte sich nicht erinnern, was und warum. Noch immer zuckten magische Attacken von den Schwebeschiffen herab und rissen Löcher in die Heerscharen der Isen.
    Als Hel näher an die Türme kam, begannen die Blitze der Magierschaft in der Luft zu zerplatzen. Das Lirium zerstob in einen Funkennebel, ehe es die Isen treffen konnte, und rauschte zu ihr. Wie schön das Leben leuchtete! Alles Leben kehrte zurück zu den Totenlichtern.
    Hel spürte ihr dumpfes Pochen, sie riefen nach dem Licht in der Tiefe, nach der herrlichen goldenen Glut des Lebens, das heraufdrängte, um die jämmerlichen Funken zu vereinen, die verstreut über die Erde krochen. Doch in einem der Türme schienen bereits vereinte Funken zu sein … Hel kam darauf zu und öffnete die Handflächen. Die Steine lockerten sich. Wieder erzitterte die Erde. Die schwarzen Mauern des Turms brachen auf,
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