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Sturmjäger von Aradon - Magierlicht - Nuyen, J: Sturmjäger von Aradon - Magierlicht

Titel: Sturmjäger von Aradon - Magierlicht - Nuyen, J: Sturmjäger von Aradon - Magierlicht
Autoren: Jenny-Mai Nuyen
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ihm. In ihr selbst war eine Welt, ebenso reich und leuchtend.
    » Willst du es wirklich so lassen, das ganze Gewimmel der Funken?«, hauchten die Elfen.
    Ja, dachte Hel. Genau so sollte es bleiben. Jeder Funken ist eine Welt und jede Welt besteht für sich.
    » Obwohl sie die Welt, in der sie alle leben, ausbeuten?«
    Das werden sie nicht mehr, dachte Hel. Wir haben unser Leben, jeder von uns; wir brauchen keine Magie mehr.
    Ein Hauchen ging durch die Elfenschar. »Du bist ein außergewöhnliches Wesen, kleine Hel … kaum einer hätte das getan, was du getan hast. Du hast uns bewiesen, dass das menschliche Herz mächtiger ist als alles andere. Das Tiefe Licht wurde nicht gerufen, um zu töten, und so ist es in die Erde zurückgekehrt. Menschen und Isen werden weiterbestehen – ob sie sich bekämpfen, liegt bei ihnen. Und du sollst bekommen, worum du gekämpft hast. Doch die Zeit der Magie ist vorüber. Das Lebendige Land wird erstarren und dann seid ihr allein; allein mit euch selbst. Und wir werden gehen … an einen anderen Ort, fern von hier … «
    Hel nickte langsam. Sie sorgte sich nicht. Endlich hatte sie das Gefühl, die Zukunft gefunden zu haben.
    Sie setzte sich auf und blickte um sich, doch die Elfen waren nicht mehr zu sehen; aus den Augenwinkeln meinte sie noch Gestalten wahrzunehmen, doch wann immer sie den Kopf wandte, waren sie bereits verschwunden. Ihr Seufzen löste sich in ein Windrauschen auf. Für einen Moment umwehte Hel nebelhafte Finsternis, sie sah nichts mehr; dann war nur noch der anbrechende Tag um sie herum. Die Elfen waren fort.
    Hel blinzelte. Sie sah die letzten Funken von Lirium, die noch in der Luft waberten. Träge sanken sie herab und versickerten im Boden. Das Strahlen in den Bäumen und Wiesen verglomm und verschwand. Als die Sonne hinter den Wolken hervorkam, war die Welt auf der zweiten Sicht leer; nicht einmal die Menschen und Isen, die in den Trümmern irrten, leuchteten mehr. Hel betastete ihre Brust. Die Totenlichter hatten ihren Körper verlassen; selbst das eine, mit dem sie so lange gelebt hatte.
    Jemand lag in der Wiese neben ihr und begann sich ächzend zu regen.
    »Nova!«, schrie sie. Hel stürzte auf ihn. Er hatte kaum den Kopf gehoben, da fiel sie ihm in die Arme. Stöhnend sank er zurück. Vor Freude konnte sie gar nichts sagen. Sie drückte ihn an sich, vergrub das Gesicht in seinem Nacken und wusste gar nicht, ob sie schluchzte oder lachte.
    »Wa… was ist …« Er verstummte erschöpft.
    »Du bist am Leben!« Sie rief ihm direkt ins Ohr, ohne
es zu merken, sodass er zusammenzuckte. Fahrig berührte er sie an den Schultern und schob sie von sich, um wieder atmen zu können. Hel stand auf und half ihm auf die Beine. Er wankte wie jemand, der lange Zeit krank im Bett gelegen hatte. Sein Blick fiel auf die Trümmer von Aradon.
    Rauch hing über dem schwarzen Krater, wo einst die Türme der Magier gethront hatten. Jubelschreie hingen in der Luft. Isen kletterten über die Trümmer und schwenkten ihre Fahnen.
    »Wo bin ich?«, murmelte Nova.
    »Das ist die neue Welt. Ist sie nicht wunderschön?«
    Er blickte sie angesichts der Zerstörung irritiert an. Aber Hel lachte. Er musste nicht gleich verstehen. Bald würde er begreifen, was sie meinte.
    »Ich bin so froh, dass du wieder da bist!«, rief sie und umarmte ihn noch einmal.
    »Wo war ich denn?«
    »Das erkläre ich dir ein andermal. Aber zuerst muss ich jemanden suchen.«
    Novas Blick irrte zur Seite und diesmal drehte auch Hel sich um. Aricaa, gestützt von Kelda, kam ihnen entgegen. Ihre Augen weiteten sich, als sie Nova erkannte. Sie lächelte fassungslos, hielt sich die Hand vors Gesicht, und auch Nova konnte nicht anders, als sie anzustrahlen. Hel zog sich zurück. Dieser Moment gehörte Nova und Aricaa. Sie wollte das Wiedersehen zwischen den beiden nicht stören.
    Kaum merklich nickte sie Kelda zu und drehte sich dann um.
    »Du kommst doch wieder?«, rief ihr Nova nach.
    Hel lächelte und nickte. Dann ging sie mit weichen Schritten fort von den Trümmern.
    Zwischen Horizont und Wolken war die Sonne aufgegangen und zog einen blassen Teppich aus Licht über die Wiesen. Dort, wo das letzte Blau der Nacht verschwamm, schritt eine Gestalt auf sie zu.
    Er hatte seinen Umhang verloren oder abgelegt, seine Ärmel waren hochgeschoben und das Haar strich ihm offen über die Stirn. Leichtfüßig kam er aus der unkenntlichen Ferne in ihre Sichtweite, schwang die Arme frei mit jedem Schritt und lächelte. Hel machte
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