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Sturmbringerin

Sturmbringerin

Titel: Sturmbringerin
Autoren: Stefanie Kullick
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Augenbrauen hoch, als hätte er mit einer anderen Antwort gerechnet. »Nun gut, solltet Ihr Eure Meinung doch noch ändern, kommt einfach zu uns. Turont ist überall und nirgends zu übersehen.«
    Hias wandte sich zum Gehen um und seine Leute taten es ihm gleich.
    »Wartet!«, rief ich ihnen hinterher.
    »Seid Ihr anderer Meinung als er?«, fragte Hias mit einem Blick über seine Schulter.
    »Nein«, sagte ich mit bemüht fester Stimme. »Doch Ihr werdet nicht gehen, bis Ihr den angerichteten Schaden wieder zurückgenommen habt«, knurrte ich ihnen regelrecht entgegen.
    »Nicht, bis Ihr vor einem Priester steht«, antwortete Hias lediglich, bevor er sich wieder von uns abwandte.
    Das war einfach zu viel. Ich konzentrierte mich auf den Mann ganz links, er hatte sich, seinem Lächeln nach zu urteilen, am meisten an meinem Leid ergötzt. Einen Augenblick später fiel seine ausgetrocknete Hülle in den Staub der Straße und eine große Menge Wasser schwebte in der Luft.
    Eine der Schaulustigen schrie entsetzt auf und ihre Schritte hallten durch die schmale Gasse, als sie eilig davonlief.
    Auch Hias war stehen geblieben und drehte sich wieder um. Er war sichtlich erschüttert und endlich sah ich Unsicherheit in seinem Blick. Doch er fing sich viel zu schnell wieder.
    »Ihr macht es sofort rückgängig«, forderte ich noch einmal.
    »Nicht, bis Ihr einwilligt«, sagte Hias und wandte sich erneut ab.
    Außer mir vor Zorn überlegte ich, wen ich als nächstes in die Unterwelt schicken könnte. Ich wagte nicht, Hias oder Cerves anzugreifen, aus Angst, Vans Rettung dabei aufs Spiel zu setzen.
    Doch plötzlich stellte sich Van mir in den Weg. »Lass es gut sein«, sagte er leise.
    Ich schüttelte trotzig den Kopf und konnte die Tränen nicht länger zurückhalten. Ohne Erfolg versuchte ich Van beiseite zu schieben, er blieb eisern und rührte sich nicht. Ich versuchte mich an ihm vorbeizuschieben, aber Van hielt mich fest und verhinderte, dass ich Hias hinterherlief. Es war mir ein unvorstellbares Verlangen, Hias wehzutun für den Schmerz, den er uns zugeführt hatte.
    Ich strampelte und versuchte mich aus Vans Griff zu lösen, aber er ließ nicht los. »Lass mich los, wir können ihn so nicht gehen lassen«, flehte ich erstickt.
    Van schüttelte nur den Kopf.
    Über Vans Schulter hinweg sah ich, dass Hias‘ Gruppe sich dem Ende der Gasse näherte. Unfähig etwas anderes zu tun, rief ich ihm die wüstesten Beschimpfungen hinterher, die mir nur einfielen.
    Er drehte sich nicht einmal mehr um, sondern bog einfach auf die sich kreuzende Straße ein.
    Ich hörte auf, ihm nachzurufen und sank weinend gegen Vans Brust. Er streichelte beruhigend über meinen Rücken und es half mir, mich zu beruhigen.
    »Wir können ihn doch nicht einfach so gehen lassen«, flüsterte ich ungläubig, sobald ich meine Stimme wieder unter Kontrolle hatte.
    »Das werden wir auch nicht, nur sollten wir erst einmal darüber nachdenken, was wir jetzt tun können«, antwortete Van ruhig. Er ergriff meine Hand und zwang mich somit, ihm hinterher zu gehen. »Lass uns in unser Zimmer gehen und uns etwas ausruhen, dann sehen wir weiter.«
    Wie betäubt ließ ich mich von Van durch die Menschen führen und konnte nicht verstehen, wie er so ruhig bleiben konnte.
    Nur wenige Minuten später standen wir vor unserer Herberge. Van wirkte immer noch gelassen, als er die Tür aufstieß und wir den Schankraum betraten. Ich verstand es einfach nicht. Vielleicht hatte Van nur so getan als wäre Hias‘ Plan aufgegangen und Cerves hatte Van gar nichts antun können? Eine wilde Hoffnung keimte in mir, dass dies der Grund für Vans scheinbare Gelassenheit sein könnte.
    Knapp begrüßten wir die Wirtin, als sie aus der Küche an den Tresen kam, um zu sehen, wer ihre Gaststube betrat. Wir hielten uns jedoch nicht länger mit ihr auf und stiegen schweigend die Treppen empor.
    In unserem Zimmer angekommen, hielt ich es nicht länger aus und stellte Van zur Rede. »Wie fühlst du dich wirklich? Was hat dieser Kerl dir angetan?«
    Van setzte sich auf die Bettkante, bevor er mir antwortete. Er sah erschöpft aus.
    »Ich weiß nicht, was es ist, aber etwas stimmt mit mir nicht. Wie ich sagte, ist mir ein wenig schwindlig und ich bekomme allmählich Kopfschmerzen.«
    »Was ist mit den anderen Dingen von denen Hias sprach?«, fragte ich aufgewühlt.
    »Bisher nichts weiter. Ich werde es dich wissen lassen, sobald ich etwas davon bemerke.« Van hatte seine Arme auf den Knien
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