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Sturmbringerin

Sturmbringerin

Titel: Sturmbringerin
Autoren: Stefanie Kullick
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das Glück, das mein Herz wild schlagen und vor Liebe überquellen ließ.
     

 
     
Vergiftet
     
     
    Hand in Hand schlenderten wir über den weitläufigen Marktplatz von Alandoa auf dem Rückweg zu unserem Zimmer. Es war eine nette Stadt, die mir gut gefiel, nicht zu groß um mir unbehaglich zu sein, aber auch nicht so klein, dass unbekannte Gesichter von den Einwohnern besonders beachtet wurden.
    Wir hielten uns nun seit fast zwei Wochen hier auf und hatten es nicht besonders eilig weiterzureisen. Es war die erste richtige Ruhepause, die wir uns seit unserer Flucht von Lasca gönnten. Die Überfahrt hatte fast drei Wochen gedauert, von denen ich die meiste Zeit im Bett verbracht hatte, um mich von den vorherigen Strapazen zu erholen.
    Kaum waren wir angekommen, hatten wir uns gleich wieder auf den Weg gemacht und waren weiter ins Landesinnere vorgestoßen. Ich wollte nicht in Küstennähe bleiben, aus Angst, man könnte uns dort suchen und auch finden.
    Einige Wochen waren wir geritten und hatten uns in den durchquerten Städten nie länger als einen Tag aufgehalten. Doch nun wollten wir aufhören wegzulaufen und unser Glück genießen. Wir waren am Leben und frei. Das war das Wichtigste. Alles andere würde die Zukunft zeigen.
    Alandoas Marktplatz war kein Vergleich zu dem Giradas. Er war deutlich kleiner und dennoch gelang es mir nicht vollständig, mein so lange gehegtes Unwohlsein endlich abzulegen. Ich wollte mich nicht länger so schnell einschüchtern lassen und trotzdem tat dieser Ort genau das mit mir. Dabei war nicht einmal Markttag.
    Ich schmiegte mich noch etwas fester an Van und musste aus vollem Herzen lächeln, weil ich es vor all diesen Leuten tun konnte und es niemanden kümmerte. Vermutlich dachten die meisten Menschen, denen wir begegneten, wir wären frisch vermählt, so liebestrunken wie wir uns manchmal selbst in der Öffentlichkeit benahmen. Wenn einer der Gastwirte bei denen wir die Nächte verbrachten, nach unserer Lebensgeschichte fragte, erzählten wir ihnen genau das. Wir seien ein frisch verlobtes Paar, das ein wenig durch das Land reist und etwas von der Welt sehen will, bevor es sich vermählt und niederlässt. Diese Geschichte wurde gutmütig zur Kenntnis genommen, wir wurden beglückwünscht und die meisten fragten nicht weiter, genauso wie es beabsichtigt war.
     Noch immer konnte ich es kaum fassen, dass unser Versteckspiel nicht länger nötig war. Mit strahlenden Augen schaute ich zu Van auf. Auch ihm tat es gut hier zu sein, so entspannt und gelöst hatte ich ihn zuvor nicht gekannt und seine Unbeschwertheit gefiel mir zunehmend.
    Van musste bemerkt haben, wie ich ihn anstarrte und wandte sich lächelnd zu mir. »Was geht dir durch den Kopf?«, fragte er, sobald ihm mein breites Grinsen auffiel.
    Dadurch, dass wir uns nun ansahen, verlangsamten wir unsere Schritte und kamen letztlich ganz zum Stehen.
    »Ich bin einfach nur glücklich darüber, mit dir hier sein zu können«, antwortete ich aufrichtig.
    Van überdachte meine Worte mit skeptischer Miene und beugte sich zu mir herab. Sein warmer Atem kitzelte an meinem Hals und mein Nacken begann wohlig zu kribbeln. »Dein Lächeln sagt mir, dass du an etwas Unanständiges denkst«, hauchte er mir ins Ohr.
    Seine Worte sorgten dafür, dass sich das Kribbeln auf meinen ganzen Körper übertrug und ich konnte es kaum erwarten endlich wieder in unser gemütliches Zimmer zu kommen, das wir uns angemietet hatten. Dort wären wir vor den neugierigen Blicken sicher, die uns diverse Passanten nun zuwarfen.
    Glücklich wie ich war, störten mich die Blicke jedoch kaum und ich wandte mein Gesicht Van zu. Sacht strich ich dabei mit meinen Lippen über seine. Die Einladung war mehr als deutlich und Van nahm sie nur zu gern an, um mich zärtlich zu küssen.
    Eine Weile standen wir so am Rande des Platzes, vollkommen weltvergessen.
    Schließlich löste Van sich von mir und lächelte glücklich auf mich herab. »Wir sollten das an einem geeigneteren Ort fortführen«, flüsterte er mit rauer Stimme.
    Ich konnte nur nicken, griff ihn bei der Hand und zog Van hinter mir her. Fast hatten wir unseren Gasthof erreicht, es trennten uns nur noch ein paar hundert Schritte von dem großen Federbett.
    Wir waren erst wenige Schritte weit gekommen, als ich im letzten Moment einen Mann bemerkte, der in unsere Richtung lief. Der Mann drängte zu nah an uns vorbei und rannte in Van hinein, der schräg hinter mir ging.
    Van ließ meine Hand los und griff
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