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Sturmbringerin

Sturmbringerin

Titel: Sturmbringerin
Autoren: Stefanie Kullick
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erneut in die Enge zu treiben.
    Ich entfernte mich noch ein wenig mehr von der Eiche und ließ Van dabei nicht aus den Augen. Meine Wasserkugel ließ ich griffbereit vor mir her schweben. Schließlich hatte ich nur die eine. Es war eine der Regeln, die wir für unsere Duelle festgelegt hatten, damit es gleichberechtigt zuging.
    Hätte ich Van mit allem attackiert, was mir zur Verfügung stand, wäre er mir zu unterlegen. Somit hätte eine solche Übung keinem von uns etwas gebracht. Mittlerweile lenkte ich meine Kugel immer schneller und auch meine Reaktionszeit hatte sich verkürzt. Zwar besiegte Van mich mit den Dolchen, doch kämpften wir Wasser gegen Schwert, gewann ich mehr als die Hälfte unserer Zweikämpfe.
    Sobald ich weit genug vom Baum entfernt stand, ließ ich meine Kugel ohne Vorwarnung auf Van los. Sie schoss frontal auf ihn zu. Kurz bevor sie ihn erreichte, schlug sie einen Haken und kam nun von rechts. Van hatte so etwas erwartet und parierte das Wasser, als es fast seinen Kopf getroffen hätte.
    Durch die Wucht seines Schwerthiebs abgelenkt, flog meine Kugel ein Stück zurück. Bis ich sie wieder in Position hatte, um Van erneut damit angreifen zu können, hatte er zu einem Sprint auf mich angesetzt. Ich stoppte seinen Vormarsch mit einem Schlag von links unten, der ihn aus dem Tritt brachte.
    Jedoch währte mein Erfolg nur kurz. Im Nu hatte Van ein weiteres Mal meine Kugel pariert, als sie wieder auf ihn zu sauste.
    Inzwischen war es ihm gelungen mir bedrohlich nah zu kommen und ich wich hastig ein paar Schritte zurück, wobei ich meine Kugel zu mir rief. Noch einen Angriff auf Distanz konnte ich nicht riskieren, sonst wäre ich ohne Verteidigungsmöglichkeit, sobald Van mich erreichte.
    Van war abermals im Laufschritt. Ich zog meine Kugel auseinander und hielt meinen Schild als flache Scheibe über meinem Kopf. So konnte ich ihn jederzeit dort haben, wo ich ihn brauchte.
    Kaum holte Van mit seiner Klinge aus, schoss mein Schild zwischen uns. Ich drückte meine Macht gegen das Wasser und stieß Van zurück.
    Es folgte Schlag auf Schlag, wobei ich immer weiter in die Defensive gedrängt wurde. Rückwärts gehend schützte ich mich vor Vans Hieben und bekam immer seltener die Gelegenheit meinerseits anzugreifen.
    Zu spät bemerkte ich, wie mein Fuß an einem Hindernis hängen blieb und ich verlor das Gleichgewicht. Ungebremst landete ich auf dem Rücken. Durch die Wucht des Aufpralls wurde die Luft aus meiner Lunge gepresst und für einen Moment wurde mir schwarz vor Augen.
    Es tat nicht besonders weh und ich zwang meinen Körper seine Dienste wieder aufzunehmen. Als ich ein paar Mal tief Luft geholt hatte, öffnete ich die Augen und erblickte Vans Schwertspitze vor meiner Nase.
    »Du hast wieder verloren«, teilte er mir grinsend mit und steckte sein Schwert dahin zurück, wo es hingehörte.
    Van streckte mir seine Hand entgegen, die ich dankbar ergriff, und zog mich vom Boden hoch.
    »Möchtest du noch eine Runde oder sollen wir es für heute gut sein lassen?«, fragte Van mich mit kritischem Blick.
    Ich verzog das Gesicht bei der Vorstellung mich heute noch einmal mit ihm zu duellieren. »Wenn ich ehrlich sein soll, möchte ich lieber darauf verzichten. Lass uns lieber nach Alandoa zurückkehren, damit wir nicht zu spät beim Priester eintreffen als zu versuchen einander den Garaus zu machen«, schlug ich vor.
    »Klingt vernünftig. Es könnte auch nicht schaden, uns zuvor ein wenig frisch zu machen. Schließlich soll er nicht glauben, zwei Landstreicher zu vermählen.«
    Ich musste Lächeln über Vans Vergleich. Beide waren wir schmutzig und verschwitzt. So sollten wir uns wirklich nicht vor einem Diener der Götter sehen lassen. Außerdem wäre es schicklicher ein Kleid zu tragen.
    Gemeinsam gingen wir uns an den Händen haltend zurück über die Wiese in Richtung unserer Pferde. Das braune Gras raschelte bei jedem Schritt.
    Es war seltsam für mich, zu sehen, wie sehr die hier lebenden Menschen vom Wetter abhängig waren und wie sehr es sie beeinträchtigte.
    Auf Lasca musste sich keiner der Bauern sorgen, dass seine Ernte aus Wassermangel verdorren oder durch nicht enden wollenden Regen ertrinken könnte.
    Auch hier war es heiß, doch war es anders als zu Hause, wo die Hitze sogar noch größer war. Hier brannte einem die staubige Luft oft in der Lunge, während dies auf Lasca durch die üppige Vegetation gemildert wurde.
    Wir erreichten unsere Pferde Tinka und Lian und machten uns auf den Weg
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