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Sturmbringerin

Sturmbringerin

Titel: Sturmbringerin
Autoren: Stefanie Kullick
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wohnte.
    Als wir uns zum Gehen wandten, rief uns der Mann von der Theke etwas zu: »An Eurer Stelle würde ich einen großen Bogen um dieses Haus und das Weibsbild, das es bewohnt, machen.«
    Der Mann war sichtlich angetrunken, doch schien er sich seiner Sache sicher zu sein.
    Van nickte ihm zu. »Danke für die Warnung«, erwiderte er.
    Dann schob er mich in Richtung Treppe und ich ließ es geschehen, obwohl ich die Anwesenden am liebsten noch weiter befragt hätte. Die grimmigen Gesichter, denen wir nun begegneten, sorgten jedoch dafür, dass ich meinen Mund geschlossen hielt.
    Was war bloß los mit diesen Leuten?
    Zurück in unserem Zimmer platzten die Worte aus mir heraus. »Was sollte denn das? Plötzlich haben uns alle angesehen als wären wir Aussätzige, Pestkranke oder etwas noch Schlimmeres.«
    »Mit solch einer Reaktion habe ich tatsächlich nicht gerechnet«, stimmte Van mir zu.
    »Sie schienen verängstigt, teilweise sogar angewidert davon gewesen zu sein, dass wir über Magie sprechen wollten.«
    »Vielleicht ist das der Grund dafür, dass wir noch keinem Begabten bisher begegnet sind?«, fragte Van.
    »Möglich wäre es. Was hältst du davon? Was machen wir nun?«
    »Wir werden morgen in aller Frühe aufbrechen und dieser Frau einen Besuch abstatten. Was bleibt uns anderes übrig?«, fragte Van resigniert.
    »Wir könnten auch Hias aufsuchen«, setzte ich an, kam aber nicht weiter.
    »Fang bitte nicht wieder davon an«, stöhnte Van genervt.
    »Glaubst du etwa, ich werde zusehen, wie du dich quälst und stirbst?«, fragte ich aufgebracht.
    »Lass uns erst einmal morgen abwarten, vielleicht hat diese Frau eine Idee, die uns weiterbringt«, versuchte Van zu schlichten.
    »Sollte es nicht so sein, werde ich zu Hias gehen.« In diesem Punkt würde ich nicht mit mir diskutieren lassen. »Wenn ich ohnehin nicht mit dir zusammen sein kann, ist es besser, dich wenigstens am Leben zu wissen als für deinen Tod verantwortlich zu sein.«
    Meine Worte gefielen Van nicht im Geringsten. »Lieber sterbe ich, als dass du dich meinetwegen opferst und dich freiwillig diesem Schwein, das dein Vater für dich ausgesucht hat, anvertraust«, herrschte Van mich an. »Glaubst du, das ist ein Gedanke, den ich ertragen könnte? Oder hast du schon vergessen, wie er mit dir umgesprungen ist?«
    »Wie könnte ich das?«, fragte ich Van mutlos und kämpfte mit den Tränen.
    Van beruhigte sich ein wenig und zog mich zum Bett, um sich mit mir auf die Kante zu setzen. »Ich werde nicht zulassen, dass du dein Leben für meines aufgibst. Damit hätten sie genau das erreicht, was sie wollen und diesen Triumpf werden wir ihnen nicht gönnen. Gib nicht so schnell auf, bevor wir überhaupt angefangen haben zu kämpfen«, sagte Van eindringlich und sah mich fest an.
    Ich verlor mich fast in seinem Blick, dem nicht der geringste Zweifel innewohnte. Seine braunen Augen waren gewohnt betörend und ich konnte meinen Widerstand nicht lange aufrechterhalten. Außerdem hatte er Recht. Hias hatte mich mit seinem Angriff in die Ecke gedrängt und anstatt mich mit all meiner Kraft zu widersetzen, gab ich kampflos auf.
    »Nun, wo wir endlich wie ein richtiges Paar zusammen sein können, habe ich schreckliche Angst, dich zu verlieren«, hauchte ich und versuchte nicht länger meine Tränen zurückzuhalten.
    Van zog mich in seine Arme und ich umschlang ihn fest. »Das ist genau der Grund, weshalb ich dich nicht gehen lassen kann«, flüsterte er an meinem Ohr.
    »Wir werden keine Zeit haben, um morgen in den Tempel zu gehen, nicht wahr?«
    Van zögerte, dann schüttelte er traurig den Kopf.
    Hias hatte alles ruiniert und somit vermutlich genau sein Ziel erreicht. Ich durfte noch nicht aufgeben. Van lebte und er war hier bei mir. Dafür lohnte es sich mit allem, was mir zur Verfügung stand, zu kämpfen.
    Meine Lippen suchten Vans und ich küsste ihn in einer wilden Verzweiflung. Van erwiderte stürmisch meinen Kuss und zog mich mit sich auf das Bett. Ich leistete keinerlei Gegenwehr und gab mich nur zu gern seiner Leidenschaft hin. Hastig zog er sich das Hemd über den Kopf und machte sich an meinem Kleid zu schaffen.
    Ich trug hier nicht so auffällige Kleider wie ich es auf Lasca getan hatte, um nicht besonders beachtet zu werden. Gerade entdeckte ich einen weiteren Vorteil, es ließ sich viel schneller ausziehen.
    Schwer atmend lag ich nackt zwischen den Decken und zog Van gierig an mich. Ich musste mich seiner Kraft und seiner Liebe zu mir
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