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Star Trek - Vanguard 07 - Das Jüngste Gericht

Star Trek - Vanguard 07 - Das Jüngste Gericht

Titel: Star Trek - Vanguard 07 - Das Jüngste Gericht
Autoren: Dayton Ward
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Prolog
April 2270
    Ein kühler Wind fegte über den gewaltigen See, und Tim Pennington erschauderte, als er die Kälte auf der Nase und den Wangen spürte. Er stand auf dem hölzernen Dock, das vom Ufer zwanzig Meter auf das Wasser hinausragte, drehte sich um und winkte dem Fahrer des Bootes zu, mit dem er die drei Kilometer vom Festland zu der kleinen Insel zurückgelegt hatte. Der Fahrer tat wie während der gesamten Reise interessiert und winkte zurück, bevor er sich wieder der Steuerung des Bootes zuwandte. Pennington beobachtete, wie das kleine Fahrzeug vom Dock ablegte und sich im Uhrzeigersinn drehte, bis der Bug in die Richtung zeigte, aus der sie gekommen waren. Dann beschleunigte es und sauste über das Wasser, sodass es nach wenigen Sekunden in dem dichten Nebel verschwunden war, der sich über dem See zusammenzog.
    »Schönen Tag noch, Kumpel«, murmelte Pennington. Jetzt stand er allein auf dem Dock und schob die Hände in die Jackentaschen. Ein Blick auf den Wald zu seiner Rechten sagte ihm, dass die Sonne von Caldos bereits hinter den Bäumen versunken war. Bald würde es dunkel sein, und mit dem Einbruch der Nacht würde auch die letzte Restwärme verschwinden. Ihm wurde klar, dass seine Jacke nicht dick genug war, um ihn vor der durchdringenden Kälte zu schützen. Ein dumpfer Schmerz machte sich in seinem rechten Arm bemerkbar, und er massierte das Schultergelenk.
    Da könnte ich Vulkan fast vermissen. Aber nur fast
.
    Pennington ging das Dock entlang, bis er eine Treppe erreichte, die zur aus gleichmäßigen dicken Holzbalken errichteten Anlegestelle führte. Sie sah wie das Dock selbst noch sehr neu aus. Als er das hölzerne Geländer der Treppe musterte, fiel ihm auf, dass die dafür verwendeten Metallbolzen und -schrauben noch keinen Rost angesetzt hatten. Er vermutete, dass die Erbauer Komponenten benutzt hatten, die der Korrosion längere Zeit widerstehen konnten, allerdings kam ihm das unwahrscheinlich vor, wenn er daran dachte, aus welchem Grund die Kolonie auf Caldos II entstanden war und immer mehr erweitert wurde.
    Ursprünglich als Neuerschaffung der schottischen Highlands der Erde aus dem siebzehnten Jahrhundert konzipiert, waren die verschiedenen Gebäude der Caldos-Kolonie mit den Baumaterialien und -techniken jener Zeit errichtet worden. Die Siedlung bot zahlreiche moderne technologische Annehmlichkeiten, die sich jedoch da, wo es möglich war, hinter einer traditionellen Fassade verbargen. Selbst das Wetteranpassungsnetzwerk hatte man so programmiert, dass es das Klima der Highlands replizierte.
    Ein bisschen zu gut für meinen Geschmack
, fand Pennington. Trotz aller Sorgen, die er hinsichtlich der hiesigen Wetterbedingungen hegte, bildete die Kolonie sein Heimatland selbst für sein geübtes Auge gut nach, was dazu führte, dass er sich danach sehnte, endlich in das Land seiner Vorväter zurückzukehren. Wie viele Jahre waren seit seinem letzten Besuch auf der Erde vergangen? Zu viele, stellte Pennington fest, und er war tatsächlich auf dem Weg dorthin gewesen, als sich einer seiner Kollegen vom Föderationsnachrichtendienst bei ihm gemeldet und ihm per Subraumnachricht die Informationen geschickt hatte, die ihn hierher geführt hatten.
    »Ausgerechnet hier«, sagte er laut, auch wenn da niemand war, der ihn hören konnte – nicht einmal derjenige, an den seine Worte eigentlich gerichtet waren –, »haben Sie sich Ihr nettes kleines Versteck gesucht.«
    Pennington wusste, dass es ein wenig übertrieben war, die Caldos-Kolonie isoliert zu nennen, aber das Sternsystem lag abseits der etablierten Handelsrouten. Dennoch befand es sich innerhalb der Grenzen der Föderation und profitierte von den beinahe regelmäßigen Patrouillen der Sternenflotte durch diese Region. Die Siedlung steckte zwar noch in den Kinderschuhen, aber auf längere Sicht würde ein großer Raumhafen für kommerzielle und Sternenflottenschiffe unabdingbar sein. Den Informationen zufolge, die Pennington gelesen hatte, sollte die Anlage mehr als einhundert Kilometer weiter im Süden errichtet werden, in der Nähe der Küste und weit entfernt vom ruhigen, am dichtesten bevölkerten Gebiet der Kolonie. Vorerst war Caldos II jedoch der perfekte Ort für jemanden, der nicht gefunden werden wollte.
    Oder der den Befehl erhalten hat, sich nicht finden zu lassen
.
    Der Weg vom Dock führte über einen mit Kies bedeckten gewundenen Pfad in Richtung Wald. Es dauerte nur einen Augenblick, bis Pennington klar wurde, dass
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