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Straße nach überallhin

Straße nach überallhin

Titel: Straße nach überallhin
Autoren: Roger Zelazny
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Leaves nach einer Weile wieder.
    „Tut mir leid. Ich habe mich getäuscht.“
    Statische Störgeräusche waren zu hören, dann: „Tut mir leid, Randy. Ich wollte mich nicht einmischen.“
    „Schon gut.“
    „Ich wollte doch nur …“
    „Aber jetzt kommt sie.“
    „Okay. Ich wollte nur … Vergiß es.“
    Leila zog die Tür auf, stieg ein und schlug sie wieder zu. Sie griff herüber und nahm ihm die Zigarre aus den Fingern. Nach einem langen Zug ließ sie sich in die Polster fallen.
    „Ich vermute, es gelang dir nicht …“ begann er.
    „Pssst! Wir sind praktisch Kopf an Kopf. Aber er hat keine Kontaktadresse hinterlassen. Ich muß mich wieder umschauen.“
    Durch den Rauch betrachtete er ihren Blick. Ihr Gesicht wurde eine Zeitlang ausdruckslos, doch dann flackerten die Emotionen so rasch darüber, daß er sie nicht unterscheiden konnte.
    „Laß den Motor an! Fahr zu!“ schrie sie.
    „Wohin?“
    „Die Straße hinab. Ich kenne die Stelle, wo es passiert. Fahren wir!“
    Er steuerte den Wagen aus dem Parkplatz heraus und näherte sich der Ausfahrt.
    „Langsam beginne ich zu verstehen …“
    „Was?“ fragte er.
    „Was wir sind“, entgegnete sie und reichte ihm die Zigarre wieder.
    Er trat das Gaspedal durch und beschleunigte.

 
     
Eins
     
     
     
    Red rollte aus dem Bett und griff nach seiner Weste.
    „He! Du bist mir ein schöner Rauchdetektor!“
    „Diescher Teil von mir scheint ebenfallsch beschädigt worden schu schein.“
    Noch im Überstreifen holte er eine winzige Taschenlampe aus der Jackentasche und schaltete sie ein. Er beleuchtete alle Winkel des Raumes, konnte aber nirgends Rauch erkennen. Er erhob sich und ging zur Tür. Dort blieb er schnüffelnd stehen.
    „Vielleicht solltest du lieber nicht …“
    Er öffnete die Tür, ging hinaus in den Korridor, schnüffelte nochmals, dann wandte er sich nach links.
    Da! Im Zimmer nebenan.
    Er lief zu der Tür und drehte am Knauf. Sie war verschlossen.
    „Aufwachen!“
    Er ging einen Schritt zurück und trat fest auf Höhe des Schlosses dagegen. Die Tür gab krachend nach. Rauch wallte heraus. Er stürzte hinein und sah ein brennendes Bett, in dem immer noch eine lächelnde junge Frau lag.
    Er packte sie und zerrte sie weg von den Flammen und quer durch den Raum. Dort ließ er sie einfach auf den Boden fallen; ihre Kleidung schwelte noch. Danach versuchte er das Feuer mit einer Decke zu ersticken.
    „He!“ rief die Frau.
    „Still!“ befahl er. „Ich habe zu tun.“
    Die Frau erhob sich, ihre Kleidung schwelte immer noch. Sie mißachtete dies noch einige Augenblicke lang und betrachtete ihn, wie er die Flammen erstickte. Dann, als das Vorderteil des Nachthemdes in Flammen aufging, sah sie hinab. Mit einer geschmeidigen Bewegung löste sie das Halteband im Nacken und ließ das Nachthemd zu Boden fallen. Sie trat aus dem Umkreis der Flammen und näherte sich ihm.
    „Was machst du hier?“ fragte sie.
    „Ich versuche das gottverdammte Feuer zu löschen! Hast du im Bett geraucht?“
    „Ja“, entgegnete sie. „Und getrunken.“
    Sie kniete sich hin und griff unter das Bett. Sie zeigte ihm eine Flasche.
    „Laß es brennen. Wir trinken was und sehen zu.“
    „Leila! Geh mir aus dem Weg!“
    „Klar, Red, was immer du willst.“
    Sie wich zurück, setzte sich in einen großen Sessel, sah sich um, erhob sich wieder, lief zum Schränkchen, benutzte eine Kerze, die dort stand, um eine Öllampe anzuzünden, und griff schließlich einen Kelch. Danach ging sie zum Sessel zurück.
    Im Korridor wurden rasche Schritte laut. Sie verlangsamten, kamen zum Stillstand.
    „Schlimm?“ fragte Johnsons Stimme, gefolgt von einem Husten.
    „Nur das Bett“, antwortete Red. „Ich hab’s jetzt unter Kontrolle.“
    „Sie können die Matratze aus dem Fenster werfen, wenn Sie das schaffen. Dort unten ist nur Kies.“
    „Okay. Mach ich.“
    „Zimmer siebzehn ist frei, Miss Leila. Das können Sie haben.“
    „Danke, aber mir gefällt es hier.“
    Red ging zum Fenster, öffnete es und klappte die beiden Flügel auseinander. Wieder beim Bett, rollte er die Matratze zusammen, klemmte sie unter den Arm und trug sie zu dem sternerfüllten Rechteck, wo er sie hinauswarf.
    „Ich lasse ein neues Bett und eine Matratze heraufbringen“, versprach Johnson.
    „Und eine neue Flasche.“
    Johnson, der mittlerweile das Zimmer betreten hatte, wandte sich, immer noch hustend, wieder dem Ausgang zu.
    „Wie Sie wünschen. Aber mir ist unklar, wie Sie beide da drinnen
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