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Straße nach überallhin

Straße nach überallhin

Titel: Straße nach überallhin
Autoren: Roger Zelazny
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zahlen?“
    „Ganz wie in alten Zeiten.“
    „Damalsch war ich noch nicht bei dir.“
    „Das stimmt. Aber ich habe mich nicht sehr verändert.“
    Er schloß die Tür lautlos hinter sich und wandte sich zur Hintertreppe.
    „Red?“
    „Psst!“
    „Schum Teufel! Woher wuschten schie, dasch du hier schtoppen wolltescht? Dasch war doch eine schpontane Entscheidung.“
    „Das habe ich mich auch schon gefragt“, flüsterte er.
    „Vielleicht wuschte jemand, wo du schuletscht getankt hascht und hat jede Menge möglicher Halteschtellen einkalkuliert, an denen du hättescht raschten können.“
    „Und bei allen einen Mann abgesetzt? Jetzt mach aber ‘nen Punkt.“
    „War ja nur eine Möglichkeit. Könnte diescher Schadwick schich dasch leischten?“
    „Nun, ja …“
    „Er hätte beschtimmt genauschoviel, wenn nicht mehr aufwenden müschschen, um dich schu verfolgen, wenn du dem erschten Schütschen entkommen würdescht, oder nicht?“
    „Ja, du hast recht. Wo ich jetzt so dran denke – eigentlich kennt er mich verdammt gut. Wenn er die Beschlagnahmung meiner Ladung veranlaßt hat, dann hätte er auch erraten können, daß ich an der nächstmöglichen Raststätte anhalte, um in Ruhe über alles nachzudenken.“
    „Vielleicht. Willscht du dieschesch Rischiko auch gewisch eingehen?“
    „Welches Risiko? Daß an der nächsten Raststätte wieder einer wartet und dann wieder einer?“
    „Könnte schein, nicht wahr?“
    „Ja, du hast recht. Ich war mit den Gedanken zu sehr mit dem Naheliegendsten beschäftigt. Etwa bei diesem Burschen, der nicht bei dem verabredeten Treffpunkt erscheinen konnte, nachdem sein Attentatsversuch mißglückte und ich ihn erschossen habe. Sicher haben sie ihn schon früher erwartet. Als sie erfuhren, daß ich immer noch lebe und hier bin, was meinst du, haben sie da getan?“
    „Schwer schu schagen.“
    „Könnten sie denn nicht dort draußen sein und warten?“
    „Könnte schon möglich schein, nicht wahr? Aber ob schie auch an den Hinterauschgang gedacht haben?“
    „Vielleicht. Daher werden wir uns zuerst vorsichtig umsehen, und dann in den Schutz der Bäume sprinten. Ich halte es zwar für wesentlich wahrscheinlicher, daß sie den Haupteingang von den Bäumen oder von einem anderen Fahrzeug aus beobachten, aber man kann nie wissen. Daher werden wir uns von hinten durch den Wald anschleichen.“
    Er ging weiter bis zur Tür, fluchte, als er das massive, fensterlose Holz sah, öffnete sie einen Spalt und spähte hinaus. Dann etwas weiter …
    „Nichts“, sagte er. „Und jetzt wird nicht mehr gesprochen, bis dies alles vorüber ist … es sei denn, es wäre eine Warnung. Wenn ich doch nur den Ohrhörer nicht vergessen hätte.“
    „Wirscht du meinen Schprecher bald wieder in Ordnung bringen?“
    „Weiter oben an der Straße ist jemand, der das wahrscheinlich erledigen kann, während ich eine neue Windschutzscheibe besorge. Keine Sorge.“
    Er riß die Tür auf und rannte in den Schatten der etwa fünfzehn Meter entfernten Bäume. Dort angekommen, warf er sich unter den erstbesten Baum und kauerte sich in den Schatten. Mehrere Augenblicke blieb er bewegungslos dort, atmete ganz leise durch den Mund und wartete.
    Nichts. Keine Schüsse, Rufe oder Geräusche von Bewegungen. Er kroch noch ein Stück in den Schatten der Bäume hinein, wobei er sich den Weg vor ihm mit den Fingerspitzen ertastete. Schließlich wandte er sich, immer noch kriechend, nach rechts und um das Hotel herum. In Leilas Zimmer war es noch dunkel. Er roch die verbrannte Matratze.
    Er kroch weiter, bis er den gesamten Parkplatz überblicken konnte. Im Licht der Sterne und des Viertelmondes konnte er kein zusätzliches Fahrzeug erkennen. Trotzdem blieb er unter den Bäumen, wo er sich der Stelle näherte, wo sein Angreifer gestürzt war.
    Dort angekommen, sah er, daß der Leichnam immer noch dort lag, das Tuch war mit Steinen beschwert worden. Mit der Pistole in der Hand kauerte er sich daneben und behielt seinen Wagen im Auge. Fünf Minuten verstrichen. Zehn …
    Er ging weiter. Er umkreiste den Lieferwagen, inspizierte ihn, dann stieg er durch die Fahrertür ein. Er legte das Buch ins Handschuhfach und steckte den Schlüssel ins Zündschloß.
    „Schtop! Nicht den Schlüschschel umdrehen!“
    „Warum nicht?“
    „Ich schpüre eine minimale Veränderung im Schyschtem. Da ischt ein Widerschtand, der nicht hergehört.“
    „Eine Bombe?“
    „Vielleicht.“
    Fluchend ging Red hinaus und öffnete die Haube. Er
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