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Strangers on a Train - Reise der Leidenschaft

Strangers on a Train - Reise der Leidenschaft

Titel: Strangers on a Train - Reise der Leidenschaft
Autoren: Serena Bell
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sagst.«
    »Das hätte ich nicht.« Seine Stimme klang unstet.
    »Ich weiß. Jetzt weiß ich es. Ich hätte den Mut aufbringen sollen, dir zu sagen, dass ich dich brauche. Mehr von dir.« Zur Betonung schüttelte sie das Telefon. »Ich brauche mehr von dir.« Sie hielt seinen Blick fest. »Ich brauche dich ganz.«
    Seine Augen strahlten. »Du hast mich. Ganz.« Er griff mit beiden Armen nach ihr, aber sie hielt sich noch einen Moment zurück.
    Amy hob die Hand und berührte seine stoppelige Wange. Sie fuhr mit dem Daumen über seinen Wangenknochen, und Jeff kam ihrer Berührung mit dem Kopf entgegen. Er schloss die Augen, seine Wimpern warfen lange Schatten, die noch dunkler waren als die unter seinen Augen. Dann schlug er sie auf und sah sie an, doch er schien durch sie hindurchzusehen und auf etwas in seinem eigenen Kopf zu blicken. »Ich weiß nicht, wann ich beschlossen habe, dass ich das Einzige bin, das zwischen Streamline und der Katastrophe steht«, sagte er leise. »Aber als ich Porter gesagt habe, dass ich ein Managementteam einstellen will, hatte ich das Gefühl, das Gewicht der ganzen Welt wird von mir genommen. Mir war nicht bewusst, was ich mit mir rumgeschleppt habe.«
    Sie berührte seine Schulter mit der Hand und ließ sie dann auf den harten Muskeln seines Armes ruhen. »Mir schon. Mir war nur nicht klar, dass ich dich bitten konnte, es abzusetzen.«
    Er beugte sich vor und legte seine Stirn an ihre. »Amy.« Das war alles, nur ihr Name. Und so verharrte er lange, und sein Atem strich über ihr Gesicht. Minze und Jeff. Sie schlang die Arme um ihn und zog ihn näher an sich, brachte mit einem Ruck, den sie bis in die Zehenspitzen spürte, seinen starken Oberkörper an ihren. So standen sie lange da und wiegten sich mit der Bewegung des Zuges.
    Dann richtete Jeff sich auf und löste sich von ihr. Er öffnete das Fenster, und sie blickten zusammen hinaus auf die vorbeifliegende Böschung, ein verschwommener Streifen Lehm, Buschwerk und Abfall. Er streckte die Hand aus, und Amy legte das Telefon hinein. Mit einer geschmeidigen Bewegung, wie ein verkürzter Baseballwurf, schleuderte Jeff es aus dem Fenster. Es hüpfte sofort aus ihrem Blickfeld und war verschwunden, einfach so.
    »Der Urlaub hat offiziell begonnen«, sagte er.
    »Aber all deine Daten, die auf dem Handy gespeichert waren? Was, wenn es jemand findet?«
    »Ich kann eine Fernlöschung durchführen«, gestand er. »Zerstört das auch die Geste?«
    Sie musste lachen und gleichzeitig weinen. »Nein. Nicht im Geringsten.«
    Er schloss das Fenster, nahm sie in die Arme und küsste sie, hart und wild. »Du kommst bei mir an erster Stelle. Immer. Okay?«
    Er führte sie zurück zu ihren Plätzen. Beide wankten hin und her und wichen dem einen oder anderen Fahrgast aus, der aufgestanden war, um etwas oben aus der Gepäckablage zu holen. Amy setzte sich hin, doch ehe Jeff es ihr gleichtat, griff er in seine andere Tasche, und da war sie in seiner Hand, eine Schachtel aus schwarzem Samt. Er klappte sie auf und sagte: »Amy, willst du meine Sitznachbarin sein, für den Rest meines Lebens?«
    Den Rest meines Lebens.
Er meinte es ernst. Er hatte sein Telefon weggeworfen und wollte Leute einstellen, um seine Firma zu leiten. Und er wollte, dass sie den Rest ihres Lebens mit ihm verbrachte.
    »Oh, Jeff … Oh, Jeff!«
    »Heilige Muttergottes«, sagte eine bärbeißige Stimme mit starkem Brooklyn-Akzent vom Sitz vor ihnen. »Wenn Sie nicht Ja sagen, springe ich höchstpersönlich über die Sitzlehne und erwürge Sie beide. Ich kann es
nicht
mehr mit anhören!«
    Von den umliegenden Plätzen ertönte Gelächter, und auch Amy lachte durch ihre Tränen hindurch und nickte so heftig, wie sie konnte. Und Jeff nahm den Ring aus der Schachtel und streifte ihn ihr über den Finger. Er war zu groß, aber sie ließ ihn sich nicht mehr von ihm abnehmen. Im Gegenteil, sie klammerte sich daran fest, und dann klammerte sie sich an Jeff, während er sie küsste und küsste und der Zug mit einem Quietschen in den Bahnhof fuhr, das so jubelnd klang, als wäre es ihr eigenes Freudengeschrei.
    Jeff nahm ihre Hand.
    Sie sahen zusammen aus dem Fenster, während Fahrgäste aus- und andere einstiegen, deren Ebbe und Flut wie der Puls des Zuges waren. Dann rollte er wieder aus dem Bahnhof, und Amy drehte sich zu Jeff um und lächelte, und er erwiderte das Lächeln und drückte ihre Hand.
    Der Zug nahm Geschwindigkeit auf, ein zufriedenes Schnurren, ein aufgeregtes Rasen, der
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