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Strangers on a Train - Reise der Leidenschaft

Strangers on a Train - Reise der Leidenschaft

Titel: Strangers on a Train - Reise der Leidenschaft
Autoren: Serena Bell
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Amy erst
gestern
versprochen hatte, dass er im Zug mitfahren würde, bis er sie überzeugt hatte, mit nach Hause zu kommen. Nur dass er dieses Versprechen nicht eingelöst hatte, nicht wahr?
    Gott, kein Wunder, dass sie sauer war! Nicht zu fordernd. Nicht irrational. Sie hatte recht. Verdammt noch mal recht.
    Er war ein verrückter Workaholic, der sie nicht verdiente. Der die wunderbare, heiße, kreative, mitteilsame und umwerfende
Amy nicht annähernd verdiente.
    Seine Amy. Seine zweite Chance,
wirklich zu leben
. Nicht das Leben eines Irren zu führen, der nachts an Flughäfen rumhockte und sofort angetanzt kam, wenn die Firma pfiff, jenes Leben, das er, Jeff, schon als selbstverständlich hingenommen hatte, sondern ein Leben, in dem man die Dinge langsam und genüsslich auf sich wirken ließ, wie er es kurz mit ihr im Zug erlebt hatte. Ein Versprechen, wie das Leben sein könnte, wenn man
verdammt noch mal
endlich auflegte.
    Aber es war schwer genug gewesen, sie davon zu überzeugen, ihm eine zweite Chance zu geben. Wie konnte er sie jemals überreden, ihn noch mal in ihre Nähe zu lassen, geschweige denn zu einer dritten Chance?
    Was, wenn sie ihm nicht vergeben konnte?
    Qualvoll krampfte sich sein Herz zusammen, die Angst, sie zu verlieren, war so groß wie die Fenster, durch die man die fast völlig verlassenen Startbahnen sehen konnte. Er blickte sich um und sah, wie der andere einsame Geschäftsmann den Kopf auf einem anderen, identischen Vinylsitz ruhen ließ. Dieses Leben dehnte sich endlos vor Jeff aus – diese Reihe von Entscheidungen, die doch immer nur in eine Sackgasse führten.
    Er hatte das Telefon sinken lassen, und er presste es sich wieder ans Ohr. »Porter?«
    »Hm-mm?«
    Jeff wollte nicht daran denken, was Sasha gerade machte, das seinem besten Freund und Geschäftspartner diese geistesabwesende Stimme verlieh. »Kannst du mir einen großen Gefallen tun?«
    »Ja?«
    »Kannst du Rob morgen früh anrufen und ihm sagen, dass er das allein hinkriegen muss?«
    Er merkte, dass er augenblicklich Porters ganze Aufmerksamkeit hatte. »Na, klar«, sagte sein Freund. »Mit dem größten Vergnügen.« Er konnte das Lächeln in Porters Stimme hören.
    »Und, Porter?«
    »Ja?«
    »Ich dachte, vielleicht nehme ich mir auch ein bisschen Urlaub.«
    »Ja, super.«
    »Kommt ihr ohne mich zurecht?«
    »Mann, bis du zurück bist, haben wir deine Hardware unter uns aufgeteilt.«
    Jeff lachte voller Erleichterung und atmete – gefühlt zum ersten Mal seit Jahren – tief ein. »Und können wir, wenn ich zurück bin, ein Meeting ansetzen? Um über die Einstellung dieses Managerteams zu sprechen?«
    »Ist das dein Ernst?«
    »Mir war nie irgendwas ernster im Leben.«
    Ein tiefes Luftholen war am anderen Ende zu hören, und Jeff hoffte aufrichtig, dass es Ausdruck von Porters Freude über den Gedanken war, sich Verstärkung zu holen, und nichts mit dem zu tun hatte, was auch immer Sasha da so heimlich, still und leise mit ihm anstellte.
    Und dann sagte Porter: »Verdammt, ja!«, und Jeff dachte sich, dass er nach dieser Äußerung besser auflegte, solange er sich noch an genügend Doppeldeutigkeit festklammern konnte. Er hatte viel zu tun. Und einen Morgenzug zu erwischen. Meilen zurückzulegen und Versprechen einzuhalten.
    In Amys Kopf rauschte weiß-grauer Schnee wie bei einer Fernsehstörung. Ihre Augen brannten, ihre Lider waren schwer. Geschlafen hatte sie überhaupt nicht, weil der Lärm in ihrem Kopf sie wachgehalten hatte. Keine Stimmen oder Schuldzuweisungen, sondern das Geräusch des Zuges auf den Schienen und das Klingeln von Jeffs Telefon.
    Jetzt saß sie in ihrem Zug zur Arbeit, und dass sie das
Sch-sch
des Zuges hörte, ergab Sinn, das Phantomtrillern von Jeffs Handy dagegen nicht.
Sie fragte sich, nach wie vielen schlaflosen Nächten man anfing zu halluzinieren.
    »Wo ist denn Ihr Freund?«
    Der Kerl mit dem starken Brooklyn-Akzent, der Jeff und sie genervt hatte, kniete sich plötzlich im Sitz vor ihr hin und schaute sie an. Klasse. Das hatte ihr gerade noch gefehlt! Ein völlig Fremder, der sie über ihre Beziehung zu Jeff ausfragte, während sie sich eigentlich nur in eine Ecke verkriechen und über das weinen wollte, was sie verloren, zurückgewonnen und wieder verloren hatte.
    »Der ist nach Hause gegangen.«
    Brooklyn zog beide buschigen Augenbrauen hoch. »Haben Sie ihm vergeben?«
    Sollte das ein Scherz sein? »Warum führen wir dieses Gespräch?«
    »Sie schulden mir was«, sagte der
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