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Strangers on a Train - Reise der Leidenschaft

Strangers on a Train - Reise der Leidenschaft

Titel: Strangers on a Train - Reise der Leidenschaft
Autoren: Serena Bell
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vernünftig! Ab und zu wird mich die Arbeit schon brauchen.«
    Sie drehte sich weg, ging aus der Küche, durch den Flur und schloss die Tür zum Schlafzimmer hinter sich. Er folgte ihr und klopfte, doch sie antwortete nicht. Jeff drückte die Klinke herunter. Es war abgeschlossen.
    Dann wurde er wütend. Denn es war einfach nicht fair. Sie konnte doch nicht von ihm verlangen, sich zwischen ihr und seinem Job zu entscheiden! Er würde niemals der sein, den sie sich wünschte. Sie hatte von jeher gewusst, wie wichtig Streamline für ihn war, wie involviert er in den Erfolg der Firma war. Es würde immer Zeiten geben, in denen die Firma ihn brauchte. Wenn Amy damit nicht leben konnte …
    »Was soll ich denn deiner Meinung nach tun, Amy?«
    Es kam fast wie ein Schrei heraus, und er holte tief Luft und versuchte es noch mal. »Amy, was soll ich tun? Die Firma gehört mir nun mal.«
    Schweigen von der anderen Seite der Tür. Nicht mal Geräusche, die Amy beim Umziehen oder beim Leise-vor-sich-hin-Weinen machte. Nichts. Als hielte sie absolut still und wartete darauf, dass er ging.
    »Es ist
meine
Firma«, sagte er zur Tür.
    Er klaubte seine Sachen auf, verließ das Haus und setzte sich auf die Treppe. Drinnen ging ein Licht aus, und er saß allein in der Dunkelheit.
    Als das Auto auftauchte, war er froh. Dankbar. Er wollte weg. Weg von ihr und ihren unrealistischen Forderungen.
    Das Auto brachte ihn fort von Amy, packte unerbittlich Kilometer zwischen ihn und sie. Der Innenraum roch nach irgendeinem fürchterlichen Lufterfrischer, vermischt mit dem starken Körpergeruch des Fahrers, und Jeff musste durch den Mund atmen, damit ihm nicht schlecht wurde. Auch die eigenartige Stille schlug ihm auf die Stimmung. Die Geräusche des Zuges hatte er kaum wahrgenommen, bis sie aufgehört hatten – das Sch-Sch, Sch-Sch
des Zuges auf den Gleisen, das Gewackel und Gerutsche von Gegenständen in den älteren Waggons, Türen, die geöffnet und geschlossen wurden, Menschen, die hin und her gingen und sich unterhielten. Das Auto dagegen bewegte sich flüsternd über den Straßenbelag, und der Fahrer versuchte nicht einmal, die Stille mit dem leisen Gemurmel oder Musik aus dem Radio zu tilgen. Und so gab es nur diese Stille. Dunkel und absolut.
    Sie waren fast schon am Flughafen, als Jeff einfiel, dass er noch einen Anzug zum Wechseln im Kleiderschrank des Hotelzimmers hängen hatte. Eine Jeans, ein T-Shirt und seine Unterhosen lagen noch in der anonymen Hotelkommode.
    Ach, zum Henker damit! Er würde im Hotel anrufen und sich das Zeug schicken lassen. Es wurde höchste Zeit, dass er das Weite suchte. Man konnte nicht ewig in einem Zug sitzen, der ins Nirgendwo fuhr.

7
    »Hi.«
    Es war Porters Stimme, die aus dem Telefon ertönte, solide und tröstend.
    »Ich bin am Flughafen«, sagte Jeff. »Auf dem Heimweg.« Er war der Einzige am Gate, zusammengesackt in einem schwarzen Clubsessel aus Vinyl, all seine elektronischen Geräte auf dem Schoß und dem Boden vor sich verteilt. Er würde hier schlafen, den Kopf an die Rückenlehne gelegt, bis morgen früh das Gate zum Leben erwachen würde.
    »Ist Amy bei dir?«
    Jeff hatte Porter und Sasha von seiner Mission erzählt. Sie hatten ihn dabei voll unterstützt, denn sie vermissten Amy fast genauso sehr wie er. Ach was, nicht annähernd so wie er, es sei denn, es gab etwas, das er über ihre nächtlichen Fantasien und schmutzigen Träume nicht wusste. Aber als sie von seinem Vorhaben gehört hatten, hatten sie doch tatsächlich gesagt:
Gott sei Dank bist du zur Vernunft gekommen! Bring unser Mädchen nach Hause!
    »Nein.«
    Es folgte eine düstere Stille in der Leitung.
    »Du, ich möchte nicht weiter darauf eingehen.«
    »Glaub ja nicht, dass du damit davonkommst, Junge!«, meinte Porter. »Keine Chance. Was ist passiert? Du hast doch gesagt, es läuft gut. Du … ich hab die SMS hier. Du hast geschrieben, Zitat:
Ich liebe dieses Mädchen. Und ich bin ziemlich sicher, dass es ihr genauso geht
. Das war vor fünfzehn Stunden. Willst du mir etwa erzählen, dass du innerhalb von fünfzehn Stunden von dieser Aussage zu ›Ich möchte nicht weiter darauf eingehen‹ gelangt bist? Mensch, Jeff …«
    »Hör auf!« Er hatte einen Schmerz im Leib, wie Sodbrennen, nur schlimmer, der sich etwa zu dem Zeitpunkt eingestellt hatte, als Amy ihm sein klingelndes Telefon gereicht hatte. Es war keine Lebensmittelvergiftung. So fühlte sich ein Leben ohne Amy an. Er wusste es, denn sobald dieses Gefühl sich
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