Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Strangers on a Train - Reise der Leidenschaft

Strangers on a Train - Reise der Leidenschaft

Titel: Strangers on a Train - Reise der Leidenschaft
Autoren: Serena Bell
Vom Netzwerk:
Versprochen. Ich wollte doch nur helfen.«
    Sie lächelte ihn an, ihren Fremden im Zug, ihren Schutzengel. »Das haben Sie.«
    »Und wo wollen Sie jetzt hin?«
    Sie trat in den Gang.
    »Nach Hause.«

8
    Sie hielt sich an Brooklyns Sitz fest, als der Zug schwankte und in den Bahnhof einfuhr, und dann hörte sie es wieder.
    Jeffs Telefon. Hinter ihr.
    Was?
    »Ich mag Happy Ends auch«, sagte Brooklyn zu niemand Bestimmtem. »Ich mag romantische Komödien. Nicht diese düsteren Dramen in den Sunshine-Kinos, wo am Ende jemand sterben muss, um allen die Lektion zu erteilen, dass der Hochmut vor dem Fall kommt.«
    Rrrrring.
    »Hören Sie das?«, flüsterte sie.
    »Was?«
    »Das Geräusch. Das Telefonklingeln.«
    Brooklyn grinste sie verständnislos an. Vielleicht, weil sie schon ein wenig wirr redete?
    Leute stiegen in den Zug und kamen in ihr Abteil. Sie sank in ihren Sitz zurück. Selbst über den Lärm von Schritten und sich niederlassenden Menschen hinweg war das Klingeln deutlich zu hören.
    Es kam näher. Oder halluzinierte sie doch? Vielleicht hatte sie wirklich den Verstand verloren. Langsam drehte sie sich um.
    »Was dagegen, wenn ich mich hierhinsetze?«
    Es war Jeffs Stimme – und er war auch dabei. Ihre Puddingbeine gaben den Geist auf, und sie klappte auf dem Sitz zusammen.
    Jeff sah erschöpft aus. Er hatte Ringe unter den Augen und einen Dreitagebart an Kinn und Wangen. Und da war etwas in seinem Gesicht. Zerknirschung und Entschlossenheit und … wow, sie hatte ihn noch nie so nervös gesehen! Weder damals, als er sie das erste Mal in einem Café angesprochen hatte – großspuriger als die Männer, auf die sie normalerweise stand –, noch, als er sie gefragt hatte, ob sie zu ihm ziehen wolle, eine aufrichtige Frage, auch wenn er ihre Antwort darauf nie bezweifelt hatte. Nicht einmal, als er Dienstagmorgen im Zug aufgetaucht war, halb reumütig und halb der selbstsichere Jeff, wie er leibte und lebte.
    Jetzt sah er grün vor Angst aus. Und er schien sich auch so zu fühlen.
    Er beugte sich zu ihr, und als er in ihr Ohr sprach, war seine Stimme rau vor Müdigkeit und Nervosität. »Hi.«
    »Hi.«
    »Ist der Platz noch frei?«
    Sie schaffte es, genügend Muskeln und Nerven zur Kooperation zu bewegen, um rüberzurutschen und ihm Platz zu machen. Brooklyn war verschwunden. Sie konnte seinen Scheitel nicht sehen. Er war vielleicht nicht besonders zurückhaltend, aber offensichtlich diskret.
    Jeff setzte sich und brachte die Hitze seines Körpers mit. Aufgrund des Schlafmangels war sie völlig durchgefroren, und sie wollte ihren Kopf auf Jeffs Schulter legen und ihn bitten, sie festzuhalten.
    »Ich bin zurückgekommen«, sagte er.
    In ihren Ohren rauschte es wie Wind auf einer Skipiste. Sie musste ihre heiße Wange an ihre kühle Hand legen, um sich zu sammeln. Genau das hatte sie sich gewünscht, doch in der Realität war es überwältigend. »Ja.« Etwas Besseres brachte sie nicht hervor.
    Er fuhr sich mit beiden Händen durchs Haar, sodass es ihm zu Berge stand. »Ich war ein bescheuerter Idiot.« Es war eine Massenkarambolage von Wörtern. »Ich habe alles falsch gemacht. Ich habe den Job an die erste Stelle gestellt und dich an die letzte, und … Also, ich weiß, ich verdiene keine dritte Chance. Verdammt, wahrscheinlich hatte ich nicht mal eine zweite verdient.«
    Langsam, noch etwas dumpf im Kopf, überwand sie den Schockzustand der letzten Minuten und verstand. Er war zurückgekommen. Er war da.
    »Ich bin zurückgekommen, weil ich will, dass du mir noch eine Chance gibst. Als ich vor zwei Tagen in diesen Zug gestiegen bin, hatte ich kein Ziel, doch ich hatte es verflucht eilig. Und dann hab ich mich neben dich gesetzt und … und ganz plötzlich, obwohl ich nur im Kreis gefahren bin, ergab alles so viel Sinn.«
    Er streckte die Hand aus, ergriff ihre und malte zärtliche Linien auf ihre Handfläche. Weckte sie aus ihrer Erstarrung. »Diese letzten Tage mit dir im Zug bin ich lebendig gewesen. Ich habe mehr gelacht, es hat mir mehr bedeutet, und zum ersten Mal, seit ich denken kann, habe ich mich gefühlt, als bewegte ich mich vorwärts, anstatt rückwärtsgetrieben zu werden, weg von irgendeinem Ziel, das ich nicht sehen kann. Und mir wurde klar:
Das
ist mein Daseinsgrund.
Das
will ich. Ich will mit dir zusammen sein. Wirklich mit dir
zusammen sein

    Langsam tauten ihre gefrorenen Körperteile auf, und die Wichtigkeit seiner Worte, nicht nur ihre buchstäbliche Bedeutung, drang langsam in ihr
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher