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0361 - Am Tor zur Hölle

0361 - Am Tor zur Hölle

Titel: 0361 - Am Tor zur Hölle
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Professor Zamorra war für den Augenblick der zufriedenste Mensch der Welt. Er hatte sich mit Nicole in ein Hotel zurückgezogen, das in Lage und Komfort den Bedürfnissen entsprach, unter denen man Urlaub machen konnte.
    Der weltbekannte Professor für Parapsychologie, den Freund und Feind den »Meister des Übersinnlichen« nannten, hatte eine Erholungspause dringend nötig. Die turbulenten Ereignisse der letzten Zeit waren nicht spurlos an ihm und seiner Freundin und Lebensgefährtin Nicole Duval vorübergegangen. Obwohl sein Körper und Geist durch hundertfache Kämpfe gegen die Mächte des Bösen und der Finsternis gestählt warten, benötigte auch er gelegentlich echte Entspannung. Langes Ausschlafen und süßes Nichtstun – das sehr schnell unterbrochen werden konnte. Immer wieder wurde Professor Zamorra um Hilfe gerufen, wenn auf der Erde in der sichtbaren und unsichtbaren Welt die Kräfte der Hölle nach der absoluten Macht griffen.
    Seit Professor Zamorra mit dem Erbe des jetzt fast völlig zerstörten Château Montagne auch das geheimnmisvolle Amulett erbte, war sein Leben anders geworden. Vorher hatte er einige Lehrstühle an weltbekannten Universitäten. Nicole Duval weigerte sich damals immer wieder entschieden, an die Dinge zu glauben, über die Zamorra seine Vorlesungen hielt. Doch das war nun alles Vergangenheit. Schon lange hatte Nicole erkannt, daß Hölle und Teufel Realitäten waren, die aber nicht offen vor der Welt in Erscheinung traten. Mit aller List und Tücke gingen die Vasallen des Höllenkaisers Luzifer vor, die Menschheit von Gott abzubringen und auf die Bahn der Hölle zu geleiten.
    Professor Zamorra wußte nur zu gut, daß die Hölle in sich zerstritten war. Dämonen und Erzdämonen standen in innerer Feindschaft gegeneinander.
    Das gab Professor Zamorra bei seinem Kampf einige Chancen.
    Doch andere Gefahren, die aus den Tiefen des Kosmos auftauchten und ihre Hände nach der Macht im Universum ausstreckten, waren fast stärker als die Höllenwesen. Noch war die Dynastie der Ewigen nicht endgültig besiegt.
    Zamorra wußte auch, daß es noch andere Gegner gab, gegen die selbst die Hölle ihm ein Bündnis angeboten hatte. Jetzt lag Amun-Re, der Schwarzzauberer von Atlantis, unter tonnenschwerem Eis in der Antarktis.
    Doch er lebte und würde irgendwann befreit werden. Dann aber bestand die Gefahr, daß es ihm endgültig gelang, die Hohe Brücke zu schlagen und das Große Tor zu öffnen, damit die Wahnsinnsdämonen des versunkenen Atlantis erneut auf die Welt losgelassen wurden.
    Und tief unter den Wassern des Meeres schlummerte die gespenstische Leichenstadt Rhl-ye, in der nach den uralten, verfluchten Lehren die Namenlosen Alten dem Tag entgegenschlafen, wo sich die Zeiten wenden und Rhl-ye emporgehoben wird. Dann wird dieses eklige Gezücht einer im Feuer vergangenen Welt wieder erwachen, um zu herrschen.
    Sinnend ließ Professor Zamorra das Magazin sinken, in dem er eben wie geistesabwesend geblättert hatte. Er dachte an die Abenteuer, die hinter ihm lagen und die Kämpfe, die er bestehen mußte. Nicht immer hatte er gesiegt. Oft genug hatte der Kampf Opfer gefordert. Balder Odinsson und Inspektor Kerr waren tot. Und Bill Fleming, der älteste Gefährte, den er aus seinen Studientagen kannte, war nun dahingegangen.
    Merlin, der weise Magier von Avalon, sein Mentor und Ratgeber, befand sich in der Gefangenschaft unheimlicher Kräfte. Und niemand konnte wissen, wie Sid Amos, der einst unter seinem richtigen Namen Asmodis der Fürst der Finsternis gewesen war, Merlins Erbe verwaltete.
    Derzeit war Professor Zamorra alles andere als ein strahlender Sieger.
    Genau benommen war er ein Flüchtling ohne Heimat. Château Montagne war zum größten Teil zerstört und war nur bedingt als Wohnung geeignet.
    Die unersetzlichen Informationen seiner Datenverarbeitung waren zum größten Teil gelöscht. Zamorra mußte auf das phänomenale Wissen seines Geistes zurückgreifen, das jedoch nicht die EDV-Anlage ersetzte.
    Die Freunde und Mitkämpfer Zamorras waren auf der ganzen Welt verstreut. Von einigen hatte der Parapsychologe mit dem französischen Paß lange nichts mehr gehört. Pater Aurelian, einst Verwalter der geheimen Bibliotheken des Vatikan und geheimer Großmeister vom »Orden der Väter der Reinen Gewalt« hatte sich zurückgezogen. Irgendwo zog er durch die Welt und folgte »seinem Stern«, wie er es zu nennen pflegte.
    Die Botschaften, die er Zamorra zukommen ließ, klangen alles
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