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Strange Angels: Verraten: Roman (PAN) (German Edition)

Strange Angels: Verraten: Roman (PAN) (German Edition)

Titel: Strange Angels: Verraten: Roman (PAN) (German Edition)
Autoren: Lili St. Crow
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überprüfte den Magazin-Clip auch wie ein Profi. »Verdammt, Bobby, pfeif auf die Geschwindigkeitsbegrenzung!«
    »Tu ich doch!«, brüllte Shanks zurück, aber der Wagen ächzte tief durch und schoss nach vorn. Der Motor meldete eindeutig: Jap, Sir, ich bin amerikanisches Schwermetall, und wir bewegen dieses Ding, ja, das können wir, wenn Sie mir einen Augenblick Zeit geben.
    »Beruhigt euch!«, schrie ich alle an, und Ash war umgehend still. Seine Augen blickten mich durch schwere Lider an, blutunterlaufen, und er roch erbärmlich. Der Geschmack von Wachsorangen in meinem Mund erreichte seinen Höhepunkt, und ich wollte am liebsten würgen und ausspucken.
    Christophe bewegte sich. Das Fenster an seiner Seite war vollständig heruntergekurbelt, und er neigte den Kopf und die Schultern nach draußen.
    »Was machst du denn?« Leider gingen Graves’ Worte im Windrauschen unter.
    »Scheiße!«, brüllte Shanks, und ich sah auf. Da waren Scheinwerfer, die in die Dunkelheit bohrten, und ich war für einen Moment zu verwirrt, bis der Wagen anfing, hin und her zu schlingern, und ich begriff, dass wir in einer Einbahnstraße waren.
    Im Dunkeln.
    In der falschen Richtung.
    Und Christophe stützte lässig ein Bein auf das Armaturenbrett und hockte sich in das offene Fenster, als hätte er entschieden zu viele Actionfilme gesehen, und eröffnete das Feuer auf die hinter uns.

Kapitel 29
    D ie Schnellstraße! Nimm die Schnellstraße!« Mein Ellbogen knallte Ash ins Gesicht, als ich mich vorlehnte und schrie: »Rechts, nach rechts auf die Auffahrt! AUFFAHRT!«
    »MAUL HALTEN!« Shanks riss den Lenker herum. Mit mindestens siebzig Meilen die Stunde bretterten wir die Auffahrt hinunter. Derweil fluchte Shanks bemerkenswert kreativ. Straßenlaternen flogen an uns vorbei. Etwas knallte gegen den Kofferraum, und der Wagen schlingerte kurz. Ich würgte, weil der Wachsorangengeschmack meinen ganzen Mund ausfüllte, und wünschte, ich hätte spucken können. Auf meiner Brust fühlte ich einen kalten Klumpen und krümmte mich automatisch.
    Ein enormes Gewicht krachte hinten auf den Wagen. Graves, Dibs und ich schrien, ein dreistimmiger Chor aus Angst und Schrecken. Das Rückfenster ging nicht vollständig zu Bruch, und Christophe feuerte wieder, wobei er sich weit nach hinten beugte. Sein Stiefel verfehlte knapp mein Gesicht. Ich warf den Kopf nach hinten und sah ein Gewirr aus Schatten, roten wütend funkelnden Augen, rotem Haar und einem Flecken orangen Lichts mit einer blauen Mitte.
    Das war die Feuerzehrerin. Sie hielt Flammen in der Hand und blickte durch das von Sprüngen übersäte Glas. In ihren Augen loderte ein gruselig rotes Feuer. Sie stieß ein Crescendo puren Hasses aus, und Christophe schoss.
    Der Wagen scherte aus, und die Vampirin wurde abgeworfen. Die Heckscheibe war nicht mehr durchsichtig, und die blaugeäderte Flamme zischelte in den Sprüngen, ehe sie erlosch. Ich atmete stoßartig aus, denn meine Haut kribbelte vor Hitze.
    Christophes Bein bewegte sich. Er glitt wieder in den Wagen zurück, und das Erste, was er tat, war, seine Waffe fallen zu lassen, sich über den Sitz zu beugen und meine Schultern zu packen. »Ist alles in Ordnung? Dru? Bist du verletzt?«
    Was zum … »Mir geht es gut!« Ich musste laut rufen, um das Windrauschen vom Fenster zu übertönen, und meine Stimme quiekte. Shanks schlängelte sich durch den wenigen Verkehr. Zum Glück fuhren wir in die richtige Richtung, wie ich daran erkannte, dass vor uns nur Rücklichter zu sehen waren. »Bist du okay?«
    Christophe nickte. Seine Gabe zog sich zurück, und sein windzerzaustes Haar wurde erneut von blonden Strähnen gestreift. Meine Schultern ließ er nicht los. »Langsamer, Robert! Das war die Feuerzehrerin, und sie wird nichts mehr in Brand stecken – nicht mit einem halben Kopf.«
    »Ah, okay.« Die Panik im Wagen legte sich ein bisschen. »Klaro. Bist du sicher, dass wir es überstanden haben?«
    »Ziemlich sicher. Aber halte vorerst nicht an!« Christophe musterte mich besorgt, dann fiel sein Blick auf den Wolfskopf in meinem Schoß. Streifen von Laternenlicht huschten über sein Gesicht. »Du hättest ihn nicht mitnehmen sollen«, las ich von seinen Lippen ab, weil seine Stimme von dem Lärm verschluckt wurde.
    Meine Finger waren mit Ashs Haar verwoben. Ich hob das Kinn ein wenig und sah Christophe an. Seine Gesichtszüge waren vollkommen wohlproportioniert. Ich hätte ihn zeichnen können, sollte ich jemals die Zeit und Papier finden.
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