Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Strange Angels: Verraten: Roman (PAN) (German Edition)

Strange Angels: Verraten: Roman (PAN) (German Edition)

Titel: Strange Angels: Verraten: Roman (PAN) (German Edition)
Autoren: Lili St. Crow
Vom Netzwerk:
Meile«, sagte Christophe und griff in die Tüte. »Eier-McMuffin, Dru?«
    »Äh.« Mein Magen protestierte, aber ich musste irgendetwas essen. »Ja, ich glaube schon. Was machen wir, wenn wir da sind?«
    »Du wirst einige Fragen beantworten müssen. Dasselbe gilt für die anderen«, nebenher verteilte er kleine fettige Päckchen, »denn sie wissen noch gar nichts von deiner Existenz. Und jetzt kreuzt du mit einem Gebrochenen, zwei Werwölfen und einem Loup-garou vor ihrer Tür auf.« Er hörte sich richtig fröhlich an. »Das dürfte sehr interessant werden.«
    Graves reichte mir einen Eier-McMuffin und zwei glühend heiße Röstis und runzelte die Stirn. »Warte mal! Und was tust du, während wir …«
    »Ich möchte denen nicht noch eine Chance geben, mich umzubringen.« Christophe reichte ihm noch eine Handvoll Fastfood. »Und ich habe anderes zu erledigen.«
    »Du schickst uns also schon wieder irgendwohin, wo es einen Verräter gibt.« Graves gab das Essen an Dibs weiter. »Wie nett!«
    »Ich dachte, ihr wärt gleich zu dieser Schola gekommen.« Christophes Tonfall war zu ruhig. »Aber man hat euch in eine kleine Hinterwäldlerschule gesteckt statt in die einzige, in der ich dich halbwegs in Sicherheit glaube. Diesmal sorge ich dafür, dass ihr durch die Vordertür reingeht und solchen Radau veranstaltet, dass sich Drus Überleben nicht mehr verheimlichen lässt. Andere im Rat und der Schola werden anfangen, Fragen zu stellen, vor allem wenn du erst einmal Bericht erstattet hast.« Er legte eine kurze Pause ein. »Was sie mit dem Gebrochenen anstellen, kann ich allerdings nicht einschätzen.«
    Der Gebrochene. Nicht Ash. Und wie kalt und verächtlich er es sagte!
    »Ich wette, sobald er zu sich kommt, wird er sich gegen jede Wand schmeißen, die ihm im Weg steht, und zu Sergej zurückwollen.« Christophe seufzte. »Es wäre eine Erlösung für ihn, würde er sterben.«
    Ich nahm einen Riesenbissen von dem zu stark gebackenen Muffin, der Wurst, die nichts mit Fleisch zu tun hatte, und dem fettigen Ei und entgegnete nichts.
    »Willst du nicht dableiben und ihren Protegé geben?«, fragte Shanks, der einen McMuffin nahm, das Papier mit seinen Zähnen abzog und beiseitespuckte, um eine Hand am Lenkrad zu lassen. Am frühen Morgen wurde der Verkehr belebter. »Schließlich ist das ein Erste-Klasse-Ticket zu …«
    »Sie wird wahrscheinlich darauf bestehen, dass du als ihre Wache bleibst. Und es gibt sicher noch ein paar andere, die ganz wild auf diese Ehre sind.« Christophe zuckte mit den Schultern und warf einen Rösti von einer Hand in die andere. »Falls Dylan überlebt hat, konnte er sicher einen Bericht herschmuggeln.«
    Ich schluckte hastig. »Er hat gesagt, dass seine Kontakte nicht antworten. Augustine zum Beispiel. Dylan sagt, Augie sei verschwunden.«
    »Um August mach dir mal keine Sorgen. Er ist gerissen.« Christophe stellte die raschelnde Papiertüte zur Seite. Im Wagen roch es nach Salz, Blut, Fastfood und ungewaschenen Teenagern. Ganz zu schweigen von krankem Werwolf. Ash zuckte, als Shanks in die Bremse trat und die Hupe drückte.
    »Vollidiot!«, brüllte er. »Bleib gefälligst auf deiner Spur!«
    »Großstädter.« Christophe klang nicht einmal erschrocken. »Wie dem auch sei, ich will dich vor allem sicher in die Schola bringen, Dru. Um Augustine sorge ich mich nicht. Sechs Blocks noch, dann rechts, Robert.«
    »Alles klar.« Vorn schaltete eine Ampel auf Grün. Shanks fuhr langsam an. Ich aß weiter, ohne etwas zu schmecken. Meine Hände zitterten, und das kam eher nicht vom Hunger.
    Der Verkehr löste sich in Wellen auf. Graue rauchige Wolken zerfaserten am Himmel, und zwischen ihnen sah man Blau. Sonnenschein bedeutete, dass wir sicher waren, zumindest vor Vampiren.
    Das Medaillon meiner Mutter, das unter meinem Pullover steckte, war wohltuend warm, wie normales Metall.
    »Du weißt, wer das war«, überraschte meine Stimme mich. »In der Mitschrift. Du weißt es, Christophe.«
    Er schüttelte den Kopf und biss von seinem Rösti ab. Seine Zähne leuchteten so weiß wie Ashs – und wie Graves’, der jetzt breit grinste. »Ich habe einen Verdacht, Dru, aber ich weiß es nicht.« Einen Block lang schwieg er. »Doch ich finde es heraus. Und dann gnade Gott dem, der dieses Spiel veranstaltet!«
    Das ist kein Spiel! Wir reden hier über mein Leben! Ich nahm einen Schluck von dem heißen Kaffee. Leider half er nicht. Derselbe neue Instinkt, der mir sagte, dass ich Ash nicht zurücklassen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher